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Eckpunktepapier der Landesregierung

Bauern stellen sich ihrer Verantwortung beim Artenschutz

Am 18. Dezember hat das Verbändetreffen anlässlich des Eckpunktepapieres zum Schutz der Insekten in Baden-Württemberg mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Umweltminister Franz Untersteller in Stuttgart stattgefunden. Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), erklärt dazu: „Der LBV-Gesamtvorstand trägt nach intensiven Beratungen und Diskussionen den Vorschlag der Landesregierung mit. Der Berufsstand erkennt das Ziel der Landesregierung, mit dem Eckpunktepapier den Weg des kooperativen Naturschutzes zu stärken, anstatt mit strikten Vorgaben und Verboten den Familienbetrieben die Perspektiven zu nehmen, an.“

 

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Der Landesbauernverband hat in den vergangenen Monaten immer wieder auf die massive Betroffenheit der landwirtschaftlichen Betriebe hingewiesen und eine Verbesserung der Vorschläge des Volksbegehrens eingefordert. Das Artenschutzpaket der Landesregierung trägt nun in vielen Bereichen den Sorgen des Berufsstandes Rechnung. Der Schutz der Insekten ist darin zudem nicht mehr als alleinige landwirtschaftliche, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert und bezieht den Artenschutz in Städten, Siedlungen und im Verkehrssektor mit ein.

Kooperation und Freiwilligkeit anstatt Verbote

Der Landesbauernverband hat bei seiner Bewertung der Vorschläge immer großen Wert darauf gelegt, dass die Maßnahmen und Ziele in den landwirtschaftlichen Betrieben auch umsetzbar und erreichbar sein müssen. Das Eckpunktepapier hat ein völliges Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten für konventionelle und ökologische Betriebe verhindert. „Die ausgestalteten Eckpunkte ermöglichen nun vielen Betrieben in Schutzgebieten unter Berücksichtigung des Integrierten Pflanzenschutzes, weiterhin Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Damit wurden Belange des Naturschutzes und der Landwirtschaft berücksichtigt. Ein völliges Verbot hätte für tausende Betriebe das Aus bedeutet“, zeigt Rukwied auf.

Hier finden Sie das Video-Statement von LBV-Präsident Joachim Rukwied

Interview: LBV-Präsident Joachim Rukwied: Warum trägt der Landesbauernverband das Eckpunkte-Papier mit

Wissenschaftliche Begleitung mit umfassender Evaluierung

Der Landesbauernverband unterstützt eine fachlich fundierte Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie. „Allerdings sind wir weiterhin der Meinung, dass die Zielsetzung des Landes, den Pflanzenschutzmitteleinsatz um 40 bis 50 Prozent bis 2030 zu reduzieren, zu hoch gegriffen ist“, betont Rukwied. Die zugesagte wissenschaftliche Begleitung mit umfassender Evaluierung ist daher unverzichtbar. „Wir begrüßen die Einrichtung eines Netzes von Demonstrations- und Musterbetrieben, bei denen eine praxistaugliche Pflanzenschutzmittelreduktion etabliert werden soll“, erläutert Rukwied. „Eine Reduktion ist nur mit der Praxis umsetzbar, denn die Landwirtschaft möchte weiterhin Lebensmittel höchster Qualität erzeugen und vermarkten. Wichtig ist, dass die Zielvorgaben zur Pflanzenschutzmittelreduktion des Landes keine einzelbetrieblichen Sanktionen nach sich ziehen, freiwillige Maßnahmen beinhaltet und auf Anreize setzt.“

Landesregierung lobt den Kompromiss und will unterstützen

Ökolandbau anhand Nachfrage ausbauen

Der Berufsstand begrüßt, dass sich die Landesregierung beim Ausbau des ökologischen Landbaus an der Nachfrageentwicklung orientieren wird. „Das Wachstum der ökologischen Landwirtschaft muss sich an der Verbrauchernachfrage orientieren. Auch unseren Ökobetrieben benötigen stabile Preise und sichere Absatzmärkte. Die Landwirte werden mögliche Chancen des Biomarktes erkennen und nutzen“, ist sich Rukwied sicher. Die Zusage, dass neben Ökobetrieben auch konventionelle Betriebe weiterhin landeseigene Flächen pachten können, war für den Berufsstand wichtig.

Das Eckpunktepapier der Landesregierung bedeutet für die Landwirtschaft einen Kraftakt. Die Bauernkundgebungen im Land zeigen, wie groß die Sorgen und Existenzängste der Bauernfamilien sind. Nun ist es wichtig, dass die Familienbetriebe mitgenommen werden und sie ihre Leistung für noch mehr Artenschutz angemessen honoriert bekommen. Artenschutz in der Kulturlandschaft kann nur mit der Landwirtschaft gelingen. Dieser Grundsatz muss sich bei der weiteren Umsetzung der Eckpunkte wiederfinden

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