Mehr Schweinehalter als erwartet wollen aufgeben
Durch die im November vergangenen Jahres von der niederländischen Regierung gestartete warme Sanierung soll der Schweinebestand im Land subventioniert reduziert werden. Hierfür wurden Mittel von 180 Millionen Euro bereitgestellt. Die Anzahl der Schweinehalter, die am Programm teilnehmen wollen, überschreitet das Budget um Längen, informiert die Interessengemeinschaft Deutscher Schweinehalter (ISN) auf ihrem Internetportal.
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Ende November 2019 hatte die niederländische Regierung mit der warmen Sanierung die subventionierte Reduktion des heimischen Schweinebestandes gestartet. Als Etat stehen 180 Millionen Euro für den Aufkauf von Produktionsrechten und für Ausgleichzahlungen an ausstiegswillige Schweinehalter zur Verfügung. Die betreffenden Ställe werden abgerissen. Das Programm wurde initiiert, um den Ammoniakausstoß bis 2022 zur verringen, da die Ställe bis dahin erheblich strengeren Umweltschutzanforderungen genügen müssen.
503 Standorte angemeldet
Ursprünglich wurde damit gerechnet, dass etwa 20 Prozent der Schweinehalter, die ihren Betrieb aufgeben wollen, an einer Teilnahme am Programm interessiert seien. Inzwischen stehe jedoch fest, dass deutlich mehr Anträge abgegeben wurden, als in das zur Verfügung stehende Budget passen. Bis zum Anmeldeschluss am 15. Januar 2020 hatten sich 503 Standorte angemeldet. Das Programm solle allerdings nur für 300 Standorte ausgelegt sein. Die niederländische Regierung steht nun vor der Entscheidung, das Budget zu erhöhen.
Mehr Schweinehalter als gedacht wollen Produktion aufgeben
Das niederländische Landwirtschaftsministerium plante im Vorfeld eine Verringerung des Schweinebestandes von sieben bis zen Prozent; das entspräche einer Reduzierung um rund eine Million Schweine. Wie viele Schweinehalter und Schweineplätze genau sich nun für die Beihilferegelung angemeldet haben, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Das große Interesse zeige jedoch, dass viele niederländische Schweinehalter aus der Produktion aussteigen wollen - mehr als von der Regierung erwartet. Im Vorfeld begründeten viele Landwirte ihre Aufgabeabsichten damit, dass kein Hofnachfolger vorhanden sei. Ob allen ein Ausstieg über die warme Sanierung ermöglicht werden kann, ist noch nicht sicher. Zuerst sollen die Betriebe berücksichtigt werden, die die meisten Geruchsbelästigungen verursachen.
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