Tiergerechte Schweineställe stoßen nur wenig Emissionen aus
„Hessen hat erstmals weltweit Emissionsmessungen bei tiergerechten Außenklimaställen für Schweine durchführen lassen. Die Ergebnisse beweisen: Tierschutz und Umweltschutz sind vereinbar“, sagte die für Umwelt- und Tierschutz zuständige Ministerin Priska Hinz. Mit dem richtigen Management durch die Betriebsleiter könnten Außenklimaställe sogar besser sein als geschlossene, zwangsbelüftete Stallungen.
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Gemessen wurde der Ausstoß von Ammoniak, Stickoxiden, Methan sowie die Geruchsemissionen. Ein Offenfrontstall mit verschiedenen tierfreundlichen Funktionsbereichen schnitt bei den Messungen dabei am besten ab. Ein entscheidender Faktor sei außerdem, wie der Absetzort des Kotes und des Harns gestaltet ist. Je trockener dieser Bereich, desto weniger Ammoniakemissionen seien messbar.
Weniger Gerüche, weniger Methan
Das tägliche Abschieben des Kotes verringert die Geruchsemissionen und Methanemissionen. Damit werde deutlich, dass das Management auch bei den Geruchs-, Ammoniak- und Methanemissionen eine entscheidende Rolle spielt. „Mit diesen Messungen haben wir zentrale Fragen geklärt, die längst hätten auf Bundesebene geklärt werden müssen. Der Tierschutz kann nicht länger warten, deswegen geht nun Hessen einen Schritt voraus. Mit den Ergebnissen kommen wir auf unserem Weg zu einer zukunftsweisenden Landwirtschaft weiter“, erklärte Hinz. Baubehörden sollten diese Messungen bei der Genehmigung von anstehenden Stallbauprojekten berücksichtigen und darauf hinwirken, dass Ställe mit geringeren Emissionswerten gebaut werden.
Um den Baubehörden das Vorgehen bei den künftigen Bewertungen zu erleichtern, soll jetzt ein Leitfaden als Handreichung für die Genehmigungsbehörden erarbeitet werden, ergänzte die Ministerin. „Außerdem werden die Erkenntnisse in unsere landwirtschaftliche Beratung einfließen und wir werden Landwirte ermutigen, in zukunftsorientierte Ställe zu investieren, die Tierwohl und Umweltschutz vereinen." Hessen biete dabei bereits ein verlässliches Förderangebot. So könnten Stallneu- und -umbauten beispielsweise im Rahmen der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung gefördert werden.
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