Aldi reagiert auf Bauernproteste
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Im Vorfeld dazu hatte in Berlin ein kurzfristig anberaumtes Treffen zwischen dem Gesamtverantwortlichen des Verwaltungsrats der Unternehmensgruppe Aldi Nord, Torsten Hufnagel, und Jürgen Schwall, Leiter des internationalen Einkaufs von Aldi Nord, sowie dem DBV-Präsidenten Joachim Rukwied und dem DBV-Milchbauernpräsidenten Karsten Schmal stattgefunden. Dabei forderten die Bauernvertreter auf die anstehenden Preisabschlüssen im Bereich Milch, auch die wirtschaftliche Situation der deutschen Milchbauern zu berücksichtigen. „Wer Milch aus heimischer Landwirtschaft will, der muss auch bereit sein, einen angemessenen Preis zu bezahlen“, so Präsident Rukwied. Auch die Molkereien als Vertragspartner von Aldi Nord hätten hier den Landwirten gegenüber eine Verantwortung.
Die Vertreter von Aldi Nord forderten ihrerseits Verständnis für die insgesamt angespannte Lage auf dem Milchmarkt ein. Zudem zeigte sich ALDI offen, eine Kampagne für mehr Wertschätzung der heimischen Landwirtschaft umzusetzen, um hier ein deutliches Zeichen in der Vermarktung zu setzen.
In einer ersten Reaktion begrüßte der DBV das Verhandlungsergebnis. „Der Abschluss von Aldi ist ein erster wichtiger Schritt für uns Milchbauern. Die anderen Unternehmen müssen jetzt diesem Beispiel folgen. Diese Richtung muss auch für alle anderen Milchprodukte gelten. Da nur etwa zehn Prozent der deutschen Rohmilch zu Trinkmilch verarbeitet werden, sind auch Käse, Quark, Joghurt, Sahne und andere Milchprodukte entscheidend. Die Molkereien sind nun gefordert, den erzielten Mehrerlös auch an die Bauern weiterzureichen“, kommentierte DBV-Milchpräsident Karsten Schmal.
Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigte sich erfreut: „Unsere Milchbauern produzieren unter hohen Qualitätsstandards. Das muss sich auch lohnen, damit die Bauernfamilien davon leben können. In den Verhandlungen mit dem Handel muss sich das in fairen und auskömmlichen Einkaufspreisen niederschlagen. Das sollte bei Preisverhandlungen eine Selbstverständlichkeit sein und nicht erst zu Demonstrationen führen müssen. Die jetzige Einigung begrüße ich. Denn es geht auch um Wertschätzung.“
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