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Schweinehaltung

Multiphasenfütterung spart Geld und reduziert Nährstoffe

Schweinemäster können mit einer Multiphasenfütterung ihre Stoffstrom-bilanz verbessern und so der neuen EU-Düngeverordnung trotzen. Das ist das Ergebnis einer Versuchsreihe der niedersächsischen Firma Lührs Gerätebau und Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Außerdem könnten mit der Multiphasenfütterung die Kosten gesenkt werden. Die Tiere würden schneller zunehmen, die Verlustraten fiele geringer aus.

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Gesunde Schweine, weniger Gülle: Friedrich Lührs (links) und Friedrich Runge sind mit den Versuchsergebnissen zur Multiphasenfütterung zufrieden.
Gesunde Schweine, weniger Gülle: Friedrich Lührs (links) und Friedrich Runge sind mit den Versuchsergebnissen zur Multiphasenfütterung zufrieden. Stefan Freiwald
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Der Versuch bei Landwirt Friedrich Runge im niedersächsischen Diepholz lief über drei Durchgänge in einem Stall mit 840 Plätzen in vier Abteilen. Die Hälfte der Tiere wurde auf herkömmliche Weise mit einer Fünf-Phasen-Fütterung gemästet. Die andere Hälfte bekam die Multiphasenfütterung.

Wie bei herkömmlichen Futterrationen werden auch bei der Multiphasen-fütterung fünf verschiedene Futtersorten eingesetzt. Allerdings werden diese miteinander verschnitten, so dass immer nur der tatsächliche Bedarf der Tiere gedeckt sei. Die Mischung wechselt von Tag zu Tag. Dadurch könnten vorzeitig nährstoffär­mere Futtermittel eingesetzt werden.

Die Ergebnisse sind eindeutig: In allen drei Versu­chen schieden die Tiere mit Multiphasenfütterung deutlich weniger Stickstoff und Phosphat aus. „Das zeigt, dass die Schweine ganz nah am Bedarf gefüttert wurden“, bilanziert Friedrich Lührs, Geschäftsführer von Lührs Gerätebau.

15 Prozent weniger Stickstoff

Gegenüber der Kontrollgruppe produzierten die Tiere mit Multiphasenfütterung rund 15 Prozent weniger Stickstoff und etwa 20 Prozent weniger Phosphat. Bezogen auf den Stickstoff werden bei 2500 Mastschweinen pro Jahr wie auf dem Hof Runge etwa acht Hektar weniger Nachweisfläche benötigt. Die Ersparnis liegt in diesem Fall bei rund 3200 Euro.

Gleichzeitig sinken die Kosten für das Futter. Durch das Verschneiden könne das günstigere Endmastfutter früher eingesetzt werden. Um die Ernährung am Bedarf - besonders am Ende der Mastperiode - zu optimieren, hat der Futtermittelhersteller Deuka hierfür ein spezielles Endmastfutter für die Multiphasenfütterung entwickelt. Beim Einsatz dieses Futter hätte der Mäster seinen Deckungsbeitrag pro Schwein um bis zu sechs Euro steigern können. Das bedeute bei mehr als 800 Schweinen pro Durchgang Mehreinnahmen von rund 5000 Euro.

Tränke senkt Güllevolumen

Landwirt Friedrich Runge hat dies überzeugt, zumal die Tiere um bis zu 20 Gramm mehr pro Tag zugenommen hätten. Auch die Verlustrate sei in allen Versuchen deutlich geringer ausgefallen, im Schnitt nur halb so hoch wie bei herkömmlicher Fütterung. Die Kosten für den Einbau einer volumengesteuerten Dosiertechnik, die für die Multiphasenfütterung benötigt wird, habe der Landwirt nach weniger als einem Jahr amortisiert.

Damit auch das Volumen der Gülle sinkt, hat Runge eine neuartige Tränke eingebaut. Bei diesem speziell entwickelten System werden die Vorteile einer Nippeltränke mit immer frischem Wasser und der einer Be­ckentränke mit Deckel verknüpft. Das System stelle sicher, dass nahezu kein Wasser in die Gül­legrube fließt. Der Güllelagerraum fülle sich langsamer und reiche dann auch für die länger werdenden Perioden des Düngeverbots im Winter aus.

Über Lührs Gerätebau

Seit dem Jahr 1998 entwickelt Lührs Gerätebau im niedersächsischen Ort Rehden Lösungen für die Tierhaltung. Zu den Produkten gehören Dosierautomaten und Fütterungstechnik. Alle Lösungen entwickelt und testet Lührs zunächst im eigenen Stall, bevor sie dann von unabhängigen Instituten geprüft werden.

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