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Ferkelkastration

Ebergeruch: Impfverbot in Ökobetrieben?

Ein mögliches Verbot der bereits seit 2010 im Ökolandbau zugelassenen Impfung gegen Ebergeruch verunsichert die Ökoverbände.
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Zum Ende dieses Jahres tritt der gesetzlich beschlossene Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration in Deutschland in Kraft. Die Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (LÖK) hat nun unlängst vereinbart, die seit 2010 für den Öko-Landbau zugelassene Impfung gegen Ebergeruch zu verbieten. Hintergrund des drohenden Verbots ist eine nicht bindende Interpretation der EU-Öko-Verordnung durch die EU-Kommission. Nach Meinung aller Experten, einschließlich des staatlichen Friedrich-Löffler-Instituts, ist die Impfung hingegen die aus tierschutzfachlicher Sicht eindeutig beste Alternative, weil dabei ganz auf Kastration der männlichen Ferkel verzichtet werden kann.

Rechtssicherheit für Öko-Betriebe schaffen

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihre MinisterkollegInnen in den Ländern sind deshalb dringend gefordert, auf der nächsten Agrarministerkonferenz (AMK) für Klarheit im Sinne des Tierwohls zu sorgen und Rechtssicherheit für die Impfung zu schaffen. Das fordert der Öko-Verband Naturland gemeinsam mit Partnern aus Handel, Tierschutz und Tierärzteschaft. Sie sagen, ein Verbot dieser Alternative zur betäubungslosen Kastration in Öko-Betrieben widerspreche den Grundwerten des ökologischen Landbaus und der EU-Öko-Verordnung, in denen das Tierwohl einen herausragenden Stellenwert besitze. Überdies wäre das Verbot  ein gefährliches Signal in Richtung des wesentlich größeren konventionellen Schweinesektors. Ein Verbot der Impfung für die Öko-Betriebe könnte sich negativ auf die Akzeptanz auch im konventionellen Sektor auswirken und somit den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration insgesamt ein weiteres Mal gefährden.

Derzeit gibt es verschiedene alternative Verfahren, die für den Öko-Landbau zugelassen sind: die Kastration unter Narkose (durch Injektion oder durch Inhalation), die reine Ebermast sowie die Ebermast mit Impfung gegen Ebergeruch. Welches Verfahren ein Betrieb anwendet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Verfügbarkeit von Tierärzten und/oder Narkosegeräten oder den Anforderungen der Abnehmer des Fleischs. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert deshalb, die Impfung neben weiteren Verfahren für den Öko-Landbau offen zu halten.

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