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Milchindustrie-Verband (MIV)

"Molkereien werden auf Brexit schnell reagieren"

„Deutsche Milchwirtschaft im internationalen Handel – Chancen und Risiken“ -so lautete der Titel des zehnten Milchforums des Milchindustrie-Verbandes (MIV) in Berlin. „Die Themen des Milchforums spiegeln treffend die Herausforderungen des deutschen Milchsektors für 2019 wider“, machte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes, auf der vor kurzem initiierten Fachveranstaltung deutlich.

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„Die Interessen von Molkereien und Milcherzeugern bei Zukunftsstrategien liegen nicht so weit auseinander, wie von einigen Seiten häufig suggeriert wird“, stellte Stahl dabei klar.

Erzeugerpreis und Markteinschätzung

Die Milchanlieferung in Deutschland ist 2018 gegenüber den Vorjahren in Teilen Deutschlands wieder gestiegen, trotz der Dürre in einigen Regionen. Deutsche Erzeuger lieferten 2018 mit 31,7 Millionen Tonnen 1,5 Prozent mehr Milch an deutsche Molkereien als 2017.

Die Milcherzeugerpreise in Deutschland für konventionelle Kuhmilch lagen 2018 mit 34,37 Cent pro Kilogramm (bei 4,0 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) um fünf Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Deutlich freundlicher gegenüber dem Vorjahr zeige sich inzwischen der Markt für Magermilchpulver. „Nachdem die Preise auf einen historischen Tiefststand gesunken sind, hat die EU zügig und mit Bedacht die umfangreichen Mengen Magermilchpulver fast vollständig aus der Intervention verkauft. Das war ein Ende mit Schrecken, hoffentlich brauchen wir die Intervention in Zukunft nicht mehr“, erläuterte der Vorsitzende die Entwicklung.

Sektorstrategie Milch

Die Arbeiten an der Sektorstrategie gehen laut Stahl voran, die Kernthemen seien benannt und abgeglichen. „Eine Strategie für einen ganzen Sektor über verschiedene Stufen zu entwickeln ist kein einfaches Unterfangen“, betonte er auf dem Forum. Bereits jetzt zeige sich aber auch, dass Alles-oder-Nichts-Forderungen für einzelne Themenbereiche in einem solchen Prozess nicht förderlich sind und Weiterentwicklungen bremsten.

Ein Gegenstand der Strategie seien auch die Vertragsbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkerei. Vielfach heißt es, die Branche solle sich bewegen. Dies tue sie bereits, was nicht zuletzt durch Ergebnisse des Ife-Institutes bestätigt werde, die an vielen Stellen deckungsgleich mit der MIV-Umfrage seien. „Es gibt bereits heute eine Vielzahl an verschiedenen Verträgen zwischen Molkerei und Milcherzeugern. Und wenn beide Seiten eine Mengenbegrenzung festschreiben möchten, so sollen sie dies auch gerne tun“, führte Stahl aus.

„Eine verpflichtende Einführung von Vertragsbestandteilen wie Menge und Preis scheint nicht geeignet, die internationalen Rohstoffmärkte auszuhebeln. Ich tue mich daher schwer damit, einem solchen Feldversuch zuzustimmen, da ich nicht glaube, dass das funktionieren wird“, stellte der Vorsitzende hierzu fest.

Marktausblick Milch

Die Marktaussichten seien derzeit eng verknüpft mit den Entwicklungen in Sachen Brexit. Großbritannien seu auch weiter ein sehr wichtiger Handelspartner im Milchbereich. „Die derzeit wahrscheinliche Verschiebung des Brexit ohne konkretes Ziel und Vereinbarung verlängert die Unsicherheit für alle Marktbeteiligten in Deutschland und Europa“, stellte der Vorsitzende fest und ergänzte „jedoch bin ich überzeugt davon, dass die deutschen Molkereien auf egal welche Form des Brexit schnell und zielsicher reagieren und passende Strategien entwickeln werden“.

 

 

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