Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Imkerei

Schlechteste Honigernte seit fünf Jahren

Die kühlen und nassen Wetterverhältnisse in diesem Jahr sorgten für geringe Honigernten, besonders in Baden-Württemberg. So ist die Ernte 2021 ausgefallen.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Die Honigerträge waren 2021 in Baden-Württemberg sehr gering
Die Honigerträge waren 2021 in Baden-Württemberg sehr gering Minardi
Artikel teilen:

Bereits im Frühjahr hatte es mit durchschnittlich 7,4 Kilogramm Honig pro Volk das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre gegeben. Die Bienen mussten entweder wegen des kalten und oft nassen Wetters im Stock bleiben oder fanden wenig Nektar in den Blüten. Das, was von den Sammlerinnen eingetragen werden konnte, benötigten die Völker zur Selbstversorgung und Brutpflege.

Teilweise mussten die Imker sogar zufüttern, um ihre Bienen gesund und vital zu erhalten. Die Hoffnung aller lag deshalb auf den Sommermonaten und eine bessere zweite Ernte. In der vergangenen Wochelegte das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen nun seine Zahlen zur Sommertrachternte vor, die durch eine Online-Umfrage ermittelt wurden.

Baden-Württemberg: 6,3 Kg durchschnittich

Demnach gaben die rund 9100 Imkereien an, die sich aus Deutschland an der Befragung beteiligten, durchschnittlich 10,6 Kilogramm Honig pro Volk geerntet zuhaben. Wobei die Ergebnisse – wie bereits im Frühjahr– wieder sehr deutliche Unterschiede in den einzelnen Regionen zeigten. Während im Norden und Osten gute Ergebnisse erzielt werden konnten, blieben den Imkern im Westen und Süden nur unterdurchschnittliche Erntemengen.

So wurden zum Beispiel – rechnet man beide Ernten zusammen - in Mecklenburg-Vorpommern 42,7 kg Honig pro Volk, in Sachsen-Anhalt sogar 46,8 kg und in Schleswig-Holstein immerhin noch 38,4 kg geerntet. Im Vergleich dazu lag Bayern mit 14,5 kg, Baden-Württemberg mit 6,3 kg oder Rheinland-Pfalz mit 16 kg deutlich darunter.

In Baden-Württemberg ernteten die Imker laut der Mayener Frühtracht-Umfrage 10,1 Kg Honig je Volk, Dreiviertel der Imkereien, die an der Beragung teilnahmen ernteten gar keinen Frühjahrshonig. Der Vergleich zu den Vorjahren ist auffällig: In den Jahren 2017 bis 2020 lag die Frühtrachternte durchschnittlich bei 18,2 Kg Honig je Volk.

Für die Sommertracht sah es im Ländle nicht besser aus. Der Durchschnittsertrag betrug 7,2 Kg Honig je Volk (2017 bis 2020: 17,3 Kg je Volk), 42,3 Prozent der Imkerein, die an der Umfrage teilnahmen ernteten gar keinen Honig.

Hoher Wassergehalt

Die durchschnittliche Gesamternte 2021 lag bei 18 kg je Volk. Ausschlaggebend für dieses Ergebnis war auch, dass viele Imker gar keinen Honig ernten konnten. Im Frühjahr waren das mit 51,5 Prozent aller Umfrageteilnehmer über die Hälfte aller deutschen Imkereibetriebe, im Sommer immerhin noch 17,6 Prozent. „Regionaler Honig vom Imker dürfte demnach in diesem Jahr nicht überall ausreichend vorhandensein“, befürchtet Torsten Ellmann, Präsident des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.). Denn außer der mageren Ernte machte der gleichzeitig hohe Wassergehalt der Honige den Imkern zu schaffen. Eine Vermarktung im D.I.B.-Imker-Honigglas mit seinen über den gesetzlichen Standards liegenden Qualitätsvorgaben, die unter anderem einen maximalen Wassergehalt von 18 Prozent festlegen, war dadurch für viele in diesem Jahr schwierig.

Regionalen Honig kaufen

Kunden sollten trotzdem bevorzugt auf regionale Ware achten, um die Bestäubungsleistung der heimischen Bienen, den Naturerhalt, aber auch die Berufsimkerei zu fördern. Zwar leben in Deutschland nur rund 100 Betriebe ausschließlich von der Bienenhaltung, die traditionell größtenteils im Freizeit oder im Nebenerwerbsbereich stattfindet „Aber für diese wenigen Imkereibetriebe stellen durchschnittliche bis magere Ernten, wie wir sie in diesem Jahr hatten, eine ganz besondere Herausforderung dar. Das sollte jedem Verbraucher klar und einen angemessenen Preis für das wertvolle Naturprodukt wert sein“, mahnt Ellmann.

Er rechnet fest damit, dass Wetterextreme als Folge des Klimawandels zukünftigweiter zunehmen werden. „Wir haben diese Gefahr im Blick und müssen uns für die Zukunft rüsten. Dabei wird ein umfangreiches Pollen- und Nektarangebot, zum Beispiel durch trockenresistente Pflanzen, immermehr an Bedeutung gewinnen, nicht nur wegen der Honigernte, sondern vor allem im Sinne derBienengesundheit“ so der engagierte Imkervertreter.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.