Schwarzwald-Bullen auf gleichbleibend hohem Niveau
Der neue, alte Spitzenbulle bei den Vorderwäldern heißt Piwer. Er bekräftigt seinen ersten Platz auf der Liste mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 131. Bei den Hinterwälder-Vererbern stehen sechs Bullen im Lot. Ihre Milchmengenvererbung ist im Vergleich zur letzten Zuchtwertschätzung im Frühjahr zurückgegangen.
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Piwer, der neue Vorderwälderbulle vom letzten Mal, bekräftigt seine Spitzenposition mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 131, einem Milchwert (MW) von 122, einem Fleischwert (FW) von 110 und einem Fitnesswert (FIT) von 113. Auch in der Melkbarkeit, im Rahmen, Eiweißgehalt, in der Nutzungsdauer, im Fruchtbarkeitswert (FRW) und Vitalitätswert (VIW) findet man ihn in den Vererbungsschwerpunkten. Hohe Leistungen zeigt er in der Persistenz. Der Bulle stieg von 116 auf 125. Offensichtlich leisten die Kühe in der Laktation viel durch. Im maternalen Kalbeverlauf stieg Piwer auf einen Wert von 120.
Mehr Töchter bewertet
13 Töchter sind bewertet, in der Bemuskelung schneiden sie unterdurchschnittlich ab, im Fundament muss die Fesselung (95) beachtet werden. Die Euter sind lang und könnten etwas höher (94) sitzen, im Strichbereich gibt es nichts zu kritisieren. Das nächste Mal sollten deutlich mehr Töchter bewertet sein. Der hohe Fleischwert kommt vor allem von den hohen Zunahmen und nicht von Fleischanteil und Handelsklasse, weswegen er nicht für Fleischleistung empfohlen wird. Piwer ist ein Pirbrachy-Sohn aus einer Igachy-Mutter.
Auf Platz zwei folgt der Vorderwälderbulle Olefaz mit einem GZW von 115 sowie einem MW von 115. Grundlage hierfür sind 46 Töchterleistungen. Der Bulle ist ein Milchmengenvererber mit einem guten Eutergesundheitswert (EGW) und einer ordentlichen Melkbarkeit (101). Sein FW liegt bei 100, der paternale Kalbeverlauf bei 99, womit er drei Punkte besser wurde. Gut ist er im VIW mit einem Wert von 113. 28 Töchter zeigen alle Hauptnoten dreistellig, haben eine gute Größe mit einer Kreuzbeinhöhe von 140 Zentimeter (cm), mit einem Wert von 111 das beste Fundament und erzielen die Euternote 104. Positiv fallen die Voreuteraufhängung und der Eutersitz auf.
Vererber mit viel Potenzial
Als nächstes folgt der Vorderwälderbulle Magnus, der mit einem GZWvon 114 und einem MW von 115 anhand 28 Töchtern stabil blieb. In der Fitness kommt er auf einen Wert von 99, im FW auf einen Wert von 100. Die Inhaltsstoffe sind unterdurchschnittlich, die Melkbarkeit liegt bei 102 und der EGW bei 103. Die Rahmennote der 15 bewerteten Töchter liegt bei 95 mit einer Kreuzbeinhöhe 139,7 cm. Bemuskelung, Fundament und Euter sind dreistellig. Mit einem Kalbeverlauf paternal von 102 und einem VIW von 107 kann Magnus auch für Rinder eingesetzt werden
Bei dem Vorderwälderbullen Igguss kommen 13 weitere Töchter aus dem Zweiteinsatz in die Milchleistung. Er verliert zwei Punkte in GZW (110) und MW (107). Im FW bleibt er bei 110 und wird wegen der guten Fleischfülle der Söhne für die Fleischleistung hervorgehoben. Igguss ist der Inhaltsstoffvererber mit plus 0,50 Fett- und 0,32 Eiweißprozenten. Die Melkbarkeit ist mit 112 gut, der EGW ist mit 105 positiv. Sein paternaler Geburtsverlauf liegt bei 105. 33 Töchter sind bewertet und zeigen mit Ausnahme des Rahmens gute Werte. Wenn Rahmen und Milchmenge verankert sind, passt Igguss gut, bei Rindern für die kräftigeren Tiere.
Der Vorderwälderbulle Ragos behauptet sich wacker, er hat in der Milch die meisten Töchter mit 343 Kühen, die einen MW von 114 erzielen. Der GZW beträgt 108, im FW liegt er bei 95. Die Melkbarkeit von 177 Töchtern ergibt einen Zuchtwert von 104. Sein Exterieur mit 121 bewerteten Töchtern ist - wie bei Olefaz - in allen Hauptnoten dreistellig. Er sollte allerdings nur für Kuhbesamungen verwendet werden.
Der Vorderwälderbulle Gipirgi hat sich mit einem GZW von 108 und mit einem MW von 105 etwas gefangen. Die Fitness liegt bei 104, der FW blieb bei 105. 36 Töchter sind in der Milchzuchtwertschätzung. In der Töchterbewertung liegen 19 Tiere zugrunde. Bis auf den Rahmen mit einem Wert von 88 sind alle Noten im dreistelligen Bereich: Bemuskelung 107, Fundament 105 und Euter 108. Die Kreuzbeinhöhe von 137,3 cm liegt im ordentlichen Bereich. 30 Töchter bringen eine Melkbarkeit von 105. Ein Wert von 112 im EGW spricht für sich. Ein Wert von 106 für den Kalbeverlauf paternal und VIW von 103 erlauben auch den Einsatz auf Rindern.
Der Vorderwälderbulle Radgipa, ein Radraul-Sohn aus einer Gipada-Mutter, erreicht je 107 in GZW und MW. Sein FW liegt bei 97. Ein ordentliches Plus vererbt er im Fettgehalt. Seine Melkbarkeit liegt bei 106, die Fitness bei 102. Bestens fällt der paternale Kalbeverlauf mit einem Wert von 115 aus, noch besser ist die Vitalität mit einem Wert von 120. Ein Rinderbulle ohne Wenn und Aber. Das ist auch nicht verwunderlich, denn seine Rahmennote beträgt 79. Allerdings liegt die mittlere Kreuzbeinhöhe der 31 Töchter bei 135,3 cm, was noch gut zu den Vorderwäldern passt. Bemuskelung (114) und das Fundament der Töchter (109) sind gut, sehr gut ist die Eutervererbung mit 115.
Der Bulle Radraul blieb stabil. Bei ihm sind vier Töchter in der Milch hinzugekommen. Er ist der klassische Doppelnutzungsbulle mit einem MW von 102 und einem FW von 109. Die Melkbarkeit und der EGW sind mit 108 beziehungsweise 103 als gut zu bezeichnen. Sein Geburtsverlauf liegt mit einem Wert von 85 unter dem Durchschnitt. Er sollte nicht mit Rindern angepaart werden. In der Töchterbewertung ist Radraul in Bemuskelung, Fundament und Euter dreistellig. Im GZW liegt er bei 105. VIW und FRW liegen bei 101.
Reinerbig hornloser Bulle am Start
Zum ersten Mal in der Zuchtgeschichte geht mit Igragar PP ein reinerbig hornloser Bulle in den Zweiteinsatz. Damit soll der Druck aufs Enthornen vor allem im Biobereich genommen werden. Er stammt von Igfex P aus einer Radmark P-Mutter. 95 Töchter bringen einen Milchwert von 100 und eine Melkbarkeit von 103. Der GZW liegt er auch bei 100. Im Rahmen gehört er zu den vier besten Vererbern mit einer Kreuzbeinhöhe von 140 cm und einem von Rahmen von 101. Die Bemuskelung der Töchter ist mit 122 hervorragend bewertet, der über die Söhne erfasste FW liegt dagegen nur bei 92. Das Fundament liegt bei 101, die Fessel erreicht gute 112 und die Trachtenhöhe liegt bei 101. In der Euterbewertung erreicht der Bulle einen Wert von 91, der Wert für die Voreuteraufhängung liegt bei 88. Der Euterboden erreicht 98, die Striche sind etwas länger (113) und dicker (114). Der Kalbeverlauf paternal liegt bei 84 und Igragar PP kann nur auf Kühe eingesetzt werden. Der VIW erreicht 110 Punkte.
Zwei Vererber für Mutterkühe am Start
Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung stehen zwei Bullen im Lot. Igguss und Radraul mit einem FW von 110 und 109 mit Schwerpunkten im Fleischanteil und in der Handelsklasse Seit kurzem steht für die Mutterkuhhalter und für die Fleischerzeugung mit Igfingo PP ein Spezialbulle im Angebot. Er bringt nur hornlose Nachkommen.
Geeignete Bullen für Rinder
Kalbinnengeburten sind mit doppelt bis mehrfach häufigeren Schwierigkeiten verbunden als Kuhgeburten. Umso geeigneter ist der Bulle Radgipa. Ein Nachteil sind die teilweise leichten Kälber. Gipirgi und Magnus können auch für Rinder eingesetzt werden. Nach wie vor ist für gut entwickelte Rinder der Bulle Igguss eine Alternative.
Gesextes weibliches Sperma im Angebot
Es ist ein Ziel, von allen Testbullen gesextes weibliches Sperma für 28 Euro pro Dosis anzubieten. Dazu sollten etwa 100 Dosen pro Testbulle nachgefragt werden. Es gibt noch Restposten von Ramos. Obelix ist voll in der Ausgabe.
Hinterwälder: Milchwerte gefallen
Im Angebot stehen sechs Bullen mit Töchterergebnissen in Milch aus sechs Linien: Benforal, Fockernap, Labflort, Napfocki, Ronlab und Siltben. Alle sechs Bullen mit 10 bis 55 Töchtern können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Beim Milchwert und der Anzahl Geburten sind die Veränderungen gegenüber der letzten Schätzung vor vier Monaten aufgezeigt. Leider sind die Milchwerte bei allen zurückgegangen. Es führt Napfocki mit 106 vor Labflort und Ronlab mit 103. Die Geburtsverläufe sind recht günstig vor allem im Rassevergleich.Als jüngster Bulle dabei ist Silbenap. Der Vererber empfiehlt sich für die Milch- als auch für die Fleischleistung. Für die Mutterkuhhaltung sind neben den elf aufgeführten Bullen auch zwei besondere Bullen in der Empfehlung: Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 Prozent der Fälle genetisch hornlos.
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