Schlachthof in Backnang setzt vorsorglich Betrieb aus
Die Fleischindustrie in Baden-Württemberg steht erneut unter Druck. Noch vor dem Senden eines Beitrages in dem ARD-Magazin „Report Mainz“ am vergangenen Dienstag (23. August) mit verdeckt gefilmten Aufnahmen aus einem Schlachtbetrieb in Backnang (Rems-Murr-Kreis) hat das betroffene Unternehmen seine Schlachtungen zunächst ausgesetzt und zwei Mitarbeiter vom Dienst freigestellt.
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Der Betrieb reagierte umgehend. „Am 16. August 2022 hat uns das ARD-Magazin Report Mainz einen Zusammenschnitt von heimlichen Videoaufnahmen aus unserem Schlachtbetrieb gezeigt“, erklärte die Backnanger Metzgerei-Kette Kühnle hierzu in einer Pressemitteilung, die am Freitag, 19. August von dem Unternehmen verschickt wurde. „Die Aufnahmen dokumentieren mögliche Unregelmäßigkeiten beim Zutrieb von Rindern sowie bei der Betäubung einzelner Tiere.“ Die Bilder waren heimlich von einer Tierrechtsorganisation aufgenommen worden.
„Nach Ansicht des Videos haben wir uns noch am selben Tag dazu entschlossen, die Schlachtung in unserem Betrieb unverzüglich auszusetzen und zur Aufklärung des Sachverhaltes einen unabhängigen Gutachter hinzuzuziehen", heißt es in der Erklärung der Metzgerei. „Auf den Aufnahmen zu sehende zwei Mitarbeiter haben wir bis zur Aufklärung der Vorwürfe unter Fortzahlung der Bezüge mit sofortiger Wirkung freigestellt." Die Produktion und den Verkauf in den 16 Filialbetrieben will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge weiterführen. Der Familienbetrieb in vierter Generation beschäftigt rund 140 Menschen.
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