Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Vereinigte Hagel

Frostschäden in Reben und Obst

Nach den ungewöhnlich frühen und heftigen Hagelereignissen in der vergangenen Woche hat nun der Frost zugeschlagen. Und das mit ganzer Kraft. Sämtliche Anbaugebiete Deutschlands verzeich-nen mit regionalen Unterschieden zum Teil heftige Frostschäden bis hin zu Totalverlusten. Der Käl-teeinbruch in dieser Woche hat vor allem die Reben und Obstanlagen getroffen. Nach vorläufiger Schätzung beläuft sich der Gesamtschaden laut Vereinigter Hagel auf voraussichtlich mehr als 500 Millionen Euro.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Der Kälteeinbruch mit Frostnächten hat im Wein- und Obstbau zu massiven Schäden geführt. 
Der Kälteeinbruch mit Frostnächten hat im Wein- und Obstbau zu massiven Schäden geführt. Vereinigte Hagel
Artikel teilen:

 

Deutschlandweit sollen laut Vereinigter Hagel die Temperaturen mit wenigen Ausnahmen auf Werte unter -2° C, regional auch bis auf -7° C. Der Einsatz von Frostschutzkerzen in den Reben habe dieses Mal kaum geholfen, berichten Winzer übereinstimmend. Grund ist, dass die Luft auch in zwei Meter Höhe entsprechend kalt war und nicht nur Bodenfrost allein aufgetreten ist. Abzuwarten bleibt, ob in den betroffenen Anlagen im besten Fall ein erneuter Austrieb über die sogenannten Beiaugen erfolgt. Sollten diese den Frost unbeschadet überstanden haben, können die erfrorenen Reben im Mai wieder ergrünen. Allerdings können die Beiaugen den Verlust durch Frost nur zu einem geringen Teil wettmachen. Daher steht jetzt schon fest, dass auch bei sich regenerierenden Reben 2024 mit einer besonders niedrigen Erntemenge zu rechnen ist.

Bereits Mitte April standen die meisten Baumobstanlagen Deutschlands in Vollblüte, zum Teil auch schon in der Abblüte und damit rund zehn bis 14 Tage früher als im Vorjahr. Die Blüten und heranwachsenden Früchtchen sind in diesen Stadien besonders empfindlich gegen Spätfröste. Das hat regional zu katastrophalen Schäden geführt, insbesondere in den östlichen Bundesländern und in Rheinhessen. 

Frostrisiko nimmt zu

Das Risiko von Frostereignissen nimmt insgesamt zu. Durch die schon früh im Jahr steigenden Tempera-turen hat sich auch die Phänologie verändert. Die Blüte hat sich in den letzten Jahren um einige Tage bis Wochen nach vorne verschoben. Treten dann Fröste auf, treffen sie die Pflanzen vermehrt in der Voll-blüte. Die Absicherung gegen die finanziellen Risken der Wettergefahren wird laut Vereinigter Hagel also weiter in ihrer Bedeutung zunehmen. Allerdings wird diese auf Dauer für die Betriebe nur dann tragbar sein, wenn sich der Staat dauerhaft finanziell beteiligt, wie es in fast allen Ländern in der Europäischen Union der Fall ist.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.