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Funde umgehend melden

Japankäfer in Baden gefangen

In Freiburg und Weil am Rhein wurden erneut Japankäfer entdeckt – ein Hinweis darauf, dass sich der gefährliche Schädling weiter ausbreitet. Der Käfer kann an über 400 Pflanzenarten teils massive Schäden verursachen. Der Pflanzenschutzdienst bittet Landwirte und Gärtner um erhöhte Aufmerksamkeit und um Meldung verdächtiger Funde.

von Redaktion erschienen am 21.07.2025
Charakteristisch für den ungefähr 1 cm großen Japankäfer ist der grünliche Kopf und Halschild, die zwei brauen Flügeldecken sowie fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite und zwei weiße Haarbüschel am Hinterteil. © Dr. Olaf Zimmermann, LTZ Augustenberg
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In Freiburg und in Weil am Rhein wurden erneut Japankäfer (Popillia japonica) in Fallen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes gefangen. Seit 2021 kommt es in Freiburg regelmäßig zu Einzelfunden. Seit Anfang Juli 2025 gingen dort insgesamt elf Käfer in die Fallen, darunter auch ein Weibchen. In dem betroffenen Gebiet laufen derzeit intensive Erhebungen. Um die potenzielle Befallsfläche und die Herkunft der Käfer näher einzugrenzen, hat der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Freiburg im Umkreis von 1,5 Kilometern rund um die Fundstellen 20 zusätzliche Fallen aufgestellt.

Japankäfer am Güterbahnhof

In Weil am Rhein wurde ein einzelner männlicher Käfer in der Nähe des Güterbahnhofs gefangen. Da in Basel bereits ein abgrenztes Gebiet für den Japankäfer besteht, das auch Teile des Landkreises Lörrach umfasst, wird dieser Bereich seit 2024 vom Regierungspräsidium Freiburg mit ebenfalls 20 Fallen intensiv überwacht. Weitere Maßnahmen sind in Weil am Rhein derzeit nicht vorgesehen.

Der ursprünglich nicht heimische Japankäfer tritt in Befallsgebieten in großer Zahl auf und verursacht erhebliche Schäden. Er frisst an über 400 Wirtspflanzen und gefährdet sowohl landwirtschaftliche Kulturen wie Obst, Mais und Wein als auch Zierpflanzen und Gehölze wie Rosen, Ahorn, Birke und Linde. Typisch sind Skelettierungen der Blätter. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchten oder bewässerten Grasflächen ab. Die daraus schlüpfenden Larven fressen an den Wurzeln von Gräsern und können Wiesen- und Rasenflächen schädigen.

Kleiner als ein 1-Cent-Stück

Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß – kleiner als eine Cent-Münze – und leicht an seinem metallisch grünen Kopf, den braunen Flügeldecken und den charakteristischen fünf weißen Haarbüscheln an jeder Hinterleibsseite sowie zwei Haarbüscheln am Hinterleibsende zu erkennen. Häufig wird er mit heimischen Arten wie dem Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer verwechselt, die jedoch keine nennenswerten Schäden verursachen.

Zur Überwachung sind in ganz Baden-Württemberg derzeit 105 Fallen im Einsatz, insbesondere entlang wichtiger Verkehrsachsen und an Risikostandorten. Ziel des amtlichen Pflanzenschutzdienstes ist es, eine dauerhafte Ansiedlung des Japankäfers in Baden-Württemberg zu verhindern. Je früher der Käfer entdeckt wird, desto größer sind die Chancen auf vollständige Tilgung.

Funde bitte melden

Das LTZ Augustenberg bittet deshalb um Mithilfe: Wer einen verdächtigen Käfer findet, soll diesen möglichst lebend fangen, fotografieren und das Bild mit Angabe des Fundortes per E-Mail an Pflanzengesundheit-kaefer@ltz.bwl.de senden. Die Funde werden dort geprüft und bei Bedarf weitere Maßnahmen eingeleitet.

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