Weitgehend unverändert
Der Richtwert für die weltweiten Nahrungsmittelpreise (FAO Food Price Index) blieb im August weitgehend unverändert. Preissteigerungen bei Fleisch, Zucker und Pflanzenöl haben die Rückgänge bei Getreide- und Milchpreisen ausglichen. So lautet ein Fazit in dem Anfang September 2025 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) veröffentlichten neuen Bericht. Hingeweisen wird auch auf steigenden Preise für Stickstoffdünger.
von FAO Quelle FAO erschienen am 09.09.2025Der Lebensmittelpreisindex der FAO, der die monatlichen Veränderungen der internationalen Preise einer Reihe global gehandelter Nahrungsmittel abbildet, lag im August durchschnittlich bei 130,1 Punkten und damit geringfügig über dem Juli-Wert von 130,0 Punkten sowie 6,9 ??Prozent über dem Vorjahreswert. Der Pflanzenölpreisindex der FAO mit Sitz in Rom stieg im August gegenüber Juli um 1,4 Prozent und erreichte seinen höchsten Stand seit über drei Jahren. Die Notierungen für Palm-, Sonnenblumen- und Rapsöl stiegen allesamt, was teilweise auf die Absicht Indonesiens zurückzuführen war, seine Beimischungsvorgaben für Biodiesel im nächsten Jahr weiter zu erhöhen. Die weltweiten Sojaölpreise gaben angesichts der Aussicht auf ein reichliches globales Sojaangebot im kommenden Wirtschaftsjahr leicht nach.
Getreidepreisindex sinkt
Der FAO-Getreidepreisindex sank im Vergleich zum Juli um 0,8 Prozent. Die internationalen Weizenpreise sanken wegen größerer Ernten in der Europäischen Union und der Russischen Föderation, während die weltweiten Maispreise stiegen, teilweise aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Futtermitteln und der Ethanolproduktion in den Vereinigten Staaten. Der FAO-Reispreisindex gab nach, belastet durch niedrigere Indica-Preise angesichts des anhaltend harten Wettbewerbs unter den Exporteuren.
Fleischpreisindex steigt
Der FAO-Fleischpreisindex stieg im August um 0,6 Prozent und erreichte ein neues Allzeithoch. Dies war auf steigende internationale Rindfleischpreise zurückzuführen, die durch eine starke Nachfrage in den Vereinigten Staaten und eine robuste Importnachfrage aus China gestützt wurden, die die australischen und brasilianischen Exportnotierungen jeweils ankurbelten. Auch die Schafpreise stiegen, die Schweinefleischpreise blieben weitgehend stabil, während die Geflügelfleischnotierungen angesichts reichlicher Exportlieferungen aus Brasilien zurückgingen.
Milch und Zucker
Der FAO-Milchpreisindex sank im Vergleich zum Juli um 1,3 Prozent. Die Notierungen für Butter, Käse und Vollmilchpulver sanken aufgrund der gedämpften Importnachfrage aus wichtigen asiatischen Märkten. Der FAO-Zuckerpreisindex stieg gegenüber Juli leicht um 0,2 Prozent, nachdem er zuvor fünf Monate in Folge gesunken war. Dies war vor allem auf Bedenken hinsichtlich der Zuckerrohrproduktion und -erträge in Brasilien sowie eine stärkere globale Importnachfrage zurückzuführen. Die Aussicht auf größere Ernten in Indien und Thailand dämpfte den Preisanstieg.
Prognose für reichlich Maisproduktion im kommenden Jahr
Die FAO veröffentlichte zudem ihre neue Prognose für die weltweite Getreideproduktion im Jahr 2025. Diese liegt nun bei 2.961 Millionen Tonnen – ein neuer Rekordwert und 3,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der neue Bericht „Cereal Supply and Demand Brief“ führt die Aufwärtskorrekturen auf deutlich gestiegene Maisproduktionsprognosen für Brasilien und die Vereinigten Staaten von Amerika zurück. Die weltweite Produktion von Grobgetreide, zu dem auch Mais gehört, wird nun voraussichtlich 1.601 Millionen Tonnen erreichen, ein Anstieg um 5,9 Prozent gegenüber 2024, einschließlich eines deutlichen Anstiegs der Sorghumproduktion.
Weniger Weizen und mehr Reis
Unterdessen hat die FAO ihre Prognose für die weltweite Weizenproduktion auf 804,9 Millionen Tonnen gesenkt, was immer noch rund 0,8 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Die neue Prognose berücksichtigt wetterbedingte niedrigere Ertragsaussichten in China und höhere Erträge in der Europäischen Union. Die weltweite Reisproduktion hingegen dürfte um 1,0 Prozent auf ein Rekordhoch von 555,5 Millionen Tonnen steigen. Zuwächse in Bangladesch, Brasilien, China, Indien und vor allem Indonesien dürften die erwarteten Rückgänge in Madagaskar, Nepal, den USA und Thailand mehr als ausgleichen.
Positive globale Versorgungslage
Der weltweite Getreideverbrauch wird 2025/26 voraussichtlich auf 2.922 Millionen Tonnen steigen, ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist unter anderem auf die erwartete verstärkte Verwendung von Mais und Weizen als Futtermittel für Tier- und Aquakulturen zurückzuführen. Die weltweiten Getreidevorräte werden bis Ende 2026 voraussichtlich um 3,7 Prozent auf einen Rekordwert von 898,7 Millionen Tonnen anwachsen. Basierend auf den neuen Prognosen wird das Verhältnis der weltweiten Getreidevorräte zum Getreideverbrauch 2025/26 voraussichtlich 30,6 Prozent erreichen, fast einen Prozentpunkt mehr als in der Vorsaison. Dies bestätigt die positive globale Versorgungslage.
Globaler Getreidehandel nimmt zu
Die neuen Prognosen der FAO beinhalten auch einen jährlichen Anstieg des internationalen Getreidehandels um 1,4 Prozent auf nun voraussichtlich 493,4 Millionen Tonnen. Das Wachstum wird durch die Erwartung reichlicher exportfähiger Maisvorräte, eine starke Nachfrage nach Weizen aus China, Pakistan, der Arabischen Republik Syrien und der Türkei sowie nach oben korrigierte Importprognosen für Reis für Bangladesch, Ghana und Guinea-Bissau gestützt.
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