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Geflügelpest

Seuchenzug nimmt Fahrt auf

In Deutschland und auch international mehren sich die Fälle der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in Geflügelbeständen.

Veröffentlicht am
Jarun Ontakrai/shutterstock.com
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Die bestätigten Fälle von hochpathogener, aviärer Influenza bei gehaltenem Geflügel mehren sich wieder. Zuletzt meldete der Landkreis Cloppenburg am 27. November einen bestätigten Ausbruch mit dem Erreger H5N1 in einem Putenbetrieb in der Gemeinde Barßel. Der Bestand von 24.000 Puten wurde umgehend getötet. Zudem wurden die obligatorischen Sperrzonen mit Aufstallgebot und Transporteinschränkungen eingerichtet.

Zuvor war in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Selk das hochansteckende Virus in einem Legehennenbestand nachgewiesen worden; die Keulung der knapp 4.000 Tiere ist bereits erfolgt. Das war der erste Ausbruch in einem Nutzgeflügelbestand in Schleswig-Holstein seit Juli 2023. Laut dem Leiter des zuständigen Veterinäramtes, Dr. Volker Jaritz, wurde die Infektion vermutlich durch infizierte Wildvögel in den Bestand hineingetragen.

Höhere Warnstufe in Frankreich

In Frankreich zeigt man sich ebenfalls alarmiert. Das Landwirtschaftsministerium erhöhte am 28. November die Warnstufe für eine Einschleppung in Geflügelhaltungen für das gesamte Staatsgebiet von „vernachlässigbar“ auf „mäßig“. Zuvor hatte es den ersten Geflügelpestfall dieses Herbstes im Bestand eines Putenhalters mit 3.850 Tieren in der bretonischen Gemeinde Grand-Champ gegeben. Da Europa seit mehreren Wochen eine dynamische Ausbreitung der HPAI bei Wildvögeln verzeichne, werde der Infektionsdruck durch Zugvögel in Frankreich allmählich zunehmen, erklärte das Agrarressort.

Mit der neuen Risikoeinstufung gehen strengere Biosicherheitsmaßnahmen einher. So muss unter anderem sämtliches Geflügel in besonders gefährdeten Feuchtgebieten eingestallt werden. Das gilt auch für Enten jünger als 42 Tage in viehdichten Regionen, wie dem Südwesten Frankreichs. Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen ergänzen dem Ministerium zufolge die am 1. Oktober begonnene obligatorische Impfkampagne in kommerziellen Betrieben mit mehr als 250 Enten.

Weltweite Tierseuche

Laut der französischen Plattform zur Überwachung der Tiergesundheit (ESA) hat es zuletzt in Ungarn die meisten Infektionen von Geflügelhaltungen mit dem HPAI-Virus gegeben, und zwar 34 im Zeitraum vom 4. bis zum 22. November. Zu Einschleppungen in einem geringen Umfang kam es im November unter anderem auch in den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Rumänien, Dänemark, Italien und Kroatien. Erstmals seit April gab es nun auch in Japan wieder Geflügelpestfälle. Laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) wurde in zwei Haltungen in der Stadt Kashima der Virustyp H5N1 festgestellt. Dort mussten mehr als 110.000 Hühner gekeult und entsprechende Sperrzonen um die Betriebe eingerichtet werden.

Neuer Subtyp aufgetreten

Die WOAH berichtete zudem über Fälle in Geflügelhaltungen in Kambodscha, Taiwan, Kanada und den USA. In Südafrika hat man hingegen seit kurzem auch mit dem neuen Virustyp H7N6 zu kämpfen. Laut dortigen Presseberichten sind bereits mehrere Millionen Stück Geflügel der Tierseuche zum Opfer gefallen, und die Preise für Eier und Geflügelfleisch sind merklich gestiegen.

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