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Generalversammlung

AVEC fordert faire Handelsbedingungen

AVEC diskutierte auf der 66. Generalversammlung in Brügge die Herausforderungen für den EU-Geflügelsektor und forderte einen fairen Handel.

von DGS Redaktion Quelle AVEC erschienen am 07.10.2024
AVEC hat vom 12. bis 15. September 2024 in Brügge (Belgien) die Generalversammlung abgehalten. © AVEC
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AVEC, der Verband der Geflügelverarbeiter und des Geflügelhandels in der EU hat vom 12. bis zum 15. September 2024 seine 66. AVEC-Generalversammlung in Brügge (Belgien) abgehalten. Dieses Jahr wurde die Veranstaltung von der belgischen Vereinigung der industriellen Geflügelschlachtereien (Vereniging van Industriële Pluimveeslachterijen -VIP) ausgerichtet.

Es trafen sich rund 200 Akteure der europäischen Geflügelbranche, um über die bevorstehenden Herausforderungen innerhalb und außerhalb Europas zu diskutieren. Vor dem Hintergrund der Beitrittsgespräche der Ukraine mit der EU und des umstrittenen Mercosur-Abkommens lag der Fokus der diesjährigen Konferenz mit dem Thema „Die Bedeutung des Handels in einer sich verändernden Welt“ auf den zunehmenden globalen Handelsproblemen für den europäischen Geflügelsektor.

Redner und Experten gaben Einblicke in die Zukunft des Sektors und die allgemeinen Entwicklungen in der Agrarpolitik. Wichtige Themen waren zum Beispiel die Entwicklung im Bereich des Tierschutzes, die Bedeutung fairer Regeln in Handelsabkommen und die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Strategie für Handel und Lebensmittelsicherheit. AVEC betonte, dass die EU die strategische Bedeutung der Lebensmittelproduktion priorisieren und den europäischen Geflügelsektor vor unfairem Wettbewerb schützen müsse.

Selbstversorgung mit Geflügelprodukten als Schlüsselthema

„Die Lebensmittel- und Agrarproduktion spielt eine wichtige Rolle in der neuen geopolitischen Lage und ist ein wesentlicher Teil der europäischen Sicherheit. Wir müssen sicherstellen, dass sie auch in schwierigen Zeiten widerstandsfähig bleibt“, sagte Gert Jan Oplaat, Präsident von AVEC, und nahm Bezug auf den Strategiedialog zur Landwirtschaft bei der Eröffnung der Versammlung. „In einer Welt voller Konflikte und Unsicherheit sind Lebensmittel von unschätzbarem Wert, eine Art ‚strategische Waffe‘, die die EU klug nutzen muss“, betonte Oplaat. „Deshalb ist es entscheidend, die Selbstversorgung mit Geflügelprodukten in der EU zu erhalten und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.“

Denis Redonnet, stellvertretender Generaldirektor für Handel der Europäischen Kommission, unterstrich die Bedeutung des Handels bei der Verteidigung europäischer Interessen in der neuen geopolitischen Realität. „Es ist wichtig, dass die EU die Kapazität hat, sowohl für den heimischen Markt als auch für den Export in Drittländer zu produzieren“, betonte er.

Steigende Nachfrage nach Geflügelfleisch erwartet

Nan-Dirk Mulder von Rabobank International gab einen Ausblick auf die globale und europäische Geflügelbranche und prognostizierte eine steigende Nachfrage nach Geflügelfleisch weltweit: „Die Nachfrage nach tierischem Eiweiß wird in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich um 14 % steigen. Die Nachfrage nach Geflügel wird sogar um 22 % wachsen, da es günstiger und nachhaltiger in der Produktion ist als andere Fleischsorten.“

„Unser Sektor arbeitet weltweit unter den höchsten Standards für Tierwohl, Bio-Sicherheit und Nachhaltigkeit, doch wir stehen im Wettbewerb mit Drittländern, die viel niedrigere Anforderungen haben“, sagte Birthe Steenberg, Generalsekretärin von AVEC. AVEC bekräftigt das Engagement des EU-Geflügelsektors für eine nachhaltige, innovative und transparente Produktion von hochwertigem und für Verbraucher zugänglichem Geflügelfleisch. Allerdings „können europäische Geflügelerzeuger ohne Handelsabkommen und klare Herkunftskennzeichnungen nicht mit Märkten konkurrieren, die sich nicht an die gleichen strengen Standards halten“, erklärte Steenberg.

Erzeuger vor unlauteren Wettbewerb schützen

Der Verband fordert von der EU eine bessere Zusammenarbeit und solide politische Entscheidungen, die auf fairen Handelsabkommen basieren und die hohen Standards der EU widerspiegeln, um die Geflügelerzeuger in der EU zu unterstützen. „Der EU-Geflügelsektor ist ein wichtiger Teil der europäischen Selbstversorgung. Wir fordern die Politik auf, ihn gegen unlauteren Wettbewerb zu schützen und sicherzustellen, dass die EU ein globaler Vorreiter in nachhaltiger Lebensmittelproduktion bleibt“, schloss AVEC-Präsident Gert-Jan Oplaat.

AVEC Jahresbericht 2024 veröffentlicht

Im Rahmen der Generalversammlung veröffentlichte AVEC den Jahresbericht 2024, der einen umfassenden Einblick in die Prioritäten, Herausforderungen und Erfolge des europäischen Geflügelsektors im vergangenen Jahr gibt. Der Bericht enthält zudem die strategischen Ziele des Verbands für die Zukunft.

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