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Stickstoff

Niederlande diskutieren Beschränkungen für Wirtschaftsdüngerimporte

In den Niederlanden wird über die Begrenzung von Wirtschaftsdüngerimporten diskutiert. Grund ist der hohe Gülleüberschuss im Land.

von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 18.11.2024
Gülleausbringung auf Grünland. © Brigitte Werner-Gnann
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In den Niederlanden wird diskutiert, ob die Einfuhren von Wirtschaftsdünger wegen des problematischen Gülleüberschusses beschränkt werden sollen. Landwirtschaftsministerin Wiersma hält dies aber angesichts des deutlich höheren Exportvolumens für unnötig. Aktuelle Daten zeigen jedoch ein ungünstigeres Import-Export-Verhältnis als von der Ministerin angegeben.

Angesichts des Gülleüberschusses in den Niederlanden fordern Abgeordnete der Zweiten Kammer des Parlaments, Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma möge die Importe von Tierdung beschränken. Die Ressortchefin wies aber bei der betreffenden Debatte am Montag (11.11.) darauf hin, dass die Niederlande siebenmal mehr Wirtschaftsdünger exportierten als sie importierten. Deshalb seien keine Maßnahmen erforderlich. Außerdem würden überwiegend nur bestimmte Arten von Wirtschaftsdünger importiert, zum Beispiel Pferdemist für die Pilzzucht und Geflügelmist für die Weiterverarbeitung.

70.000 Tonnen Geflügelmist importiert

Nach aktuellen Zahlen der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) ist das Verhältnis der niederländischen Importe zu den Exporten allerdings etwas ungünstiger als die von Wiersma angeführte Kennzahl. Demnach bezog das Land in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres mehr als 480.000 Tonnen Wirtschaftsdünger aus dem Ausland. Die Exporte von rund 2,18 Mio. Tonnen im selben Zeitraum waren damit lediglich etwa viereinhalbmal so umfangreich. Allerdings gingen die Einfuhren im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,7 % zurück, während die Ausfuhren um 4 % zulegten.

Von den gesamten Wirtschaftsdüngerimporten entfielen laut RVO von Januar bis September 2024 unter anderem fast 192.400 Tonnen auf Pferdemist, 113.400 Tonnen auf Rinderdung, 101.400 Tonnen auf Schweinegülle und 70.000 Tonnen auf Geflügelmist. Letzterer enthielt allerdings trotz seines relativ geringen Volumens naturgemäß die größte Stickstoffmenge, nämlich 1.830 Tonnen. Demgegenüber waren im Pferdemist „nur“ 936 Tonnen Stickstoff, im Rinderdung lediglich 508 Tonnen und in der Schweinegülle 433 Tonnen.

Deutschland ist Hauptabnehmer

Deutschland bleibt der Hauptabnehmer des Wirtschaftsdüngers. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres führte die Bundesrepublik laut RVO mehr als 1,04 Mio. Tonnen Wirtschaftsdünger aus dem Nachbarland ein, nach 1,00 Mio. Tonnen im Vorjahreszeitraum. Die Regierung in Den Haag plant, Gülleüberschüsse weiter durch Exporte abzubauen. Die niederländischen Güllehändler sehen Möglichkeiten zur Ausweitung ihres Geschäfts in den bestehenden Ausfuhrkanälen und auch in neuen Bestimmungsländern, und zwar vor allem in Osteuropa.

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