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Kreissparkasse Ravensburg

Agrar-Forum: So wird verkauft

Rund 200 Kunden und Gäste folgten am 20. November der Einladung der Kreissparkasse Ravensburg zum Agrar-Forum 2017 ins Bauernhaus-Museum nach Wolfegg. Gastrednerin war die Mentalbäuerin Elke Pelz-Thaller. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Bauernkapelle Oberschwaben.
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Für gute Stimmung auf dem Agrar-Forum in Wolfegg sorgte der erfrischende Vortrag von Mentalbäuerin Elke Pelz-Thaller (2.v.r.). Im Bild (links) Heinz Pumpmeier, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ravensburg; Eva-Maria Meschenmoser, Erste Landesbeamtin im Kreis Ravensburg und Norbert Martin, stellvertretender Vorsitzender der KSK.
Für gute Stimmung auf dem Agrar-Forum in Wolfegg sorgte der erfrischende Vortrag von Mentalbäuerin Elke Pelz-Thaller (2.v.r.). Im Bild (links) Heinz Pumpmeier, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ravensburg; Eva-Maria Meschenmoser, Erste Landesbeamtin im Kreis Ravensburg und Norbert Martin, stellvertretender Vorsitzender der KSK. Borlinghaus
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„Unsere politische Situation ist ungewiss. Es ist gut, dass wir eine Landwirtschaft haben, die für Gewissheit sorgt“, meinte Heinz Pumpmeier, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ravensburg, bei der Eröffnung des Agrar-Forums.
Die Erste Landesbeamtin im Kreis Ravensburg, Eva-Maria Meschenmoser, stellte in ihrem Grußwort die Verlässlichkeit der Region heraus und sicherte den Bauern die Unterstützung des Landkreises zu. Preisschwankungen an den globalen Märkten, Unsicherheiten in der EU-Agrarpolitik oder Wetterkapriolen machten die Arbeit für die Landwirte nicht einfacher. Allein im Landkreis Ravensburg mussten dieses Jahr zwei Drittel der Obstbaubetriebe Frostbeihilfe beantragen. Die Schadenssumme beläuft sich auf insgesamt 11 Mio. Euro. „Die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen sind schwer kalkulierbar“, meinte Meschenmoser. Umso wichtiger sei die gute Zusammenarbeit mit den Banken. Eine zunehmend bewusste Ernährung und die Bereitschaft mehr für die Produkte zu bezahlen, liege bereits seit Jahren im Trend. Ein Trend, der sich ihrer Einschätzung künftig noch weiter verstärken dürfte. „Nutzen Sie den Bedarf an hochwertiger Ernährung“ so Meschenmoser. Der Landkreis will sich hier noch besser aufstellen, unter anderem habe man sich beim Land als Bio-Muster Region beworben.

Mehr Qualität und anständige Preise

Für mehr Qualität und vor allem anständige Preise plädierte die Gastrednerin Elke Pelz-Thaller in ihrem Vortrag „Jetzt erst recht – Landwirtschaft lohnt sich“. Weniger produzieren sei im Zweifelsfall immer besser als zu billig zu verkaufen. Aus diesen Erfahrungen heraus lebt sie mit der Haltung: „Alles was aus Deutschland kommt ist Spitzenqualität. Und hier wird auch hochpreisig bezahlt.“ Das wisse eigentlich die ganze Welt, nur bei uns scheint man dies oftmals zu vergessen. Pelz-Thaller sprach den rund 200 Gästen Mut zu, sich selbst besser zu finden und sich zu stärken, um unternehmerisch noch besser handeln zu können.


Volle Verantwortung führt zum Erfolg

Humorvoll und anschaulich im Kabarett-Format führte Pelz-Thaller den Zuhörern vor Augen, wie sich der Energiefluss im eigenen Körper optimieren lässt oder wie sich ein positives Denken auf den persönlichen und unternehmerischen Erfolg auswirkt. Dabei benutzte sie mit der freundlichen Unterstützung einzelner Teilnehmer das Bild von dem Frosch und dem Adler. Der Forsch lebt am Boden und legt möglichst viele Eier ab. Er sieht kaum über den Tellerrand raus, ist abhängig und lebt gefährlich. Anders der Adler: Seine wenigen Eier brütet er selber aus, füttert die Jungen, zieht sie groß und beschützt sie. Der Adler sieht sich die Welt von oben an, agiert souverän und ist komplett eigenverantwortlich. Jeder müsse für sich herausfinden wo und wann er Adler sein möchte. Ihr Tipp: „Schauen Sie, dass Sie möglichst viele Adler-Tage haben“. Dabei machte sie keinen Hehl daraus, dass es bei jedem auch immer wieder Frosch-Tage gibt.

Dem Wandel aktiv begegnen

Landwirte dürften sich für ihr Tun nicht ständig rechtfertigen. „Wer sich rechtfertigt, hat schon verloren“, gab sich die Mentaltrainerin kämpferisch. Die Bäuerinnen und Bauern aus dem Allgäu sieht sie deutschlandweit als Vorreiter in Sachen Unabhängigkeit. Dem Wandel müsse man aktiv begegnen, verdrängen bringe nichts. In der Aus- und Weiterbildung müssten die Fächer Kommunikationspsychologie sowie Marketing und Management eine weit größere Rolle spielen als bisher. Am Ende des Vortrags gab sie den Zuhörern Werkzeuge an die Hand, wie sie sich selbst stabilisieren und mehr wertzuschätzen können. Wer seine innere Mitte gefunden habe und klar auftrete, bringe dann auch seinem Gegenüber den entsprechenden Respekt entgegen. So lasse sich Vertrauen zum Kunden aufbauen und am Ende des Tages die Produkte auch hochpreisig verkaufen. In Sachen Verkauf rät sie, sich nach Vorbildern umzuschauen. Die Werbung des Energy Drink Herstellers Red Bull sei so ein Beispiel.

Nachholbedarf bei den Investitionen

Mit einer Bilanzsumme von über 4,5 Mrd. Euro und rund 2000 landwirtschaftlichen Kunden hat die Kreissparkasse Ravensburg ein großes Gewicht im Südosten von Baden-Württemberg. Wie Norbert Martin, stellvertretender Vorsitzender der KSK, gegenüber BWagrar erläuterte, sind die landwirtschaftlichen Investitionen 2016 und 2017 im Gegensatz zu den übrigen Firmenkunden leicht um etwa 5 bis 6 Prozent zurückgegangen. Als Hauptgrund nannte Martin einen schwachen Milchpreis. Für 2018 dürften die Investitionen wieder anziehen. „Es muss investiert werden. Es gibt Nachholbedarf“, so Martin.


 

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