Einige kleinere oder größere Mängel
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Der Verein Futtermitteltest (VFT), eine gemeinsame Einrichtung der Bauernverbände, der Landwirtschaftskammern und weiterer Erzeugerorganisationen, führt mit Unterstützung durch Bund und Länder Warentests auf dem Mischfuttersektor durch. Im vorliegenden VFT-Test Nr. 86/2017 wurden neun Milchleistungsfutter (MLF) und ein Futtermittel für Milchvieh und Rindermast von fünf Werken geprüft. Die Proben wurden im Oktober 2017 in Bayern und Baden Württemberg gezogen. Zwei Proben waren der Energiestufe 2, zwei der Energiestufe 3 und fünf der Energiestufe 4 zugeordnet Bei einem Futter war kein Energiegehalt angegeben. Die deklarierten Rohproteingehalte lagen zwischen 18 und 40 Prozent (Tabelle 1).
Deklarationsüberprüfung: Zwei von dreizehn Futtermitteln wichen ab
Die Prüfung auf Einhaltung der Deklaration (1. Prüfungsteil) wies für neun der zehn Futtermittel eine Übereinstimmung mit allen wesentlichen Angaben aus: Beim Futtermittel Mifu“StaProfoS-19/4“ von Kama in Senden wurde 21,6 Prozent Rohprotein anstelle der deklarierten 19,0 Prozent analysiert. Die Futtermittel Deuka NG 183 gekörnt, Deuka NG 202 gekörnt der Deutschen Tiernahrung Cremer, Regensburg, und Hemo Elite 18/4 S von Likra West, Ingolstadt, hatten höhere Energiegehalte als deklariert.
Fachliche Bewertung: Zwei von zehn Futtermitteln abgestuft
Die fachliche Bewertung berücksichtigt neben dem Fütterungshinweis die Einhaltung fachlicher Richtwerte (Ca + P in ausgeglichenen MLF) und die enge Einhaltung der Gehaltsangaben. Die drei geprüften Futtermittel des Herstellers Likra West, Ingolstadt, und fünf der sechs Futtermittel der Deutschen Tiernahrung Cremer, Regensburg, erreichten die Bewertung 1.
Das Futter Clubkraft boost OG der Deutschen Tiernahrung Cremer, Regensburg, wurde wegen fehlender Energieangabe in Stufe 3 abgestuft. Mit dem Gehalt von 6 Prozent Propylenglykol wäre ein Hinweis zur empfohlenen Einsatzmenge angebracht. Das Futter Mifu“StaProfoS-19/4“, Kama, Senden, wurde wegen Rohprotein-Übergehalt in Stufe 2 abgestuft. Die Energieüberschreitung bei drei Futtermitteln führt nicht zu einer Abstufung in der Bewertung.
Für den Anwender ist die Angabe des Gehaltes an nutzbarem Rohprotein (nXP) und der Ruminalen N-Bilanz (RNB) wichtig. Nur bei Vorliegen dieser Angaben kann er in der Rationskalkulation den Proteinbedarf der Milchkühe decken und gleichzeitig der Gefahr hoher N-Ausscheidungen entgegenwirken. Bei sechs der zehn Milchleistungsfutter waren keine nXP- und RNB-Gehalte angegeben. Diese Zusatzinformation wäre grundsätzlich wünschenswert, zum Beispiel im Bereich der Fütterungshinweise. Für die Durchführung von Rationskalkulationen ist es sinnvoll, bei fehlender Angabe beim Lieferanten nach dem nXP-Gehalt und dem RNB zu fragen.
Bei fünf Futtermitteln waren die Komponenten in Prozent angegeben. Dies ist zwar rechtlich nicht mehr gefordert, bringt aber zusätzliche Informationen. Alle Futtermittel werden als Futtermittel ohne GVO ausgelobt, was von zertifizierten Kontrollstellen überwacht wird.
Die Testergebnisse gelten nur für die aktuell geprüften Futter. Sie gelten nicht für das übrige Produktionsprogramm der beteiligten Hersteller und sind nicht auf längere Zeiträume übertragbar. Ausführliche Erläuterungen zum VFT, dem Bewertungsschema und den Ergebnissen sind im Internet unter www.futtermitteltest.de oder beim Verein Futtermitteltest, Haus Düsse 2, 59505 Bad Sassendorf, Tel.: 02945 9690-540, E-Mail: k-h.gruenewald@vlk-agrar.de, verfüg-bar. Unter der Internetadresse sind die Ergebnisse weiterer Testreihen zu finden.
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