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OGA Nordbaden

Fairer Umgang mit der Landwirtschaft gefordert

Die OGA Nordbaden e. G. erwartet für 2019 eine besseres Geschäftsergebnis mit Obst und Gemüse als im Jahr zuvor. 2018 gab es den dritten Umsatzrückgang in Folge.
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Die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sowie das derzeitige Imageproblem der Landwirtschaft waren neben der Berichterstattung über die Saisonverläufe 2018 und 2019 zentrale Themen bei der Generalversammlung der Obst- und Gemüseabsatzgenossenschaft Nordbaden e. G. (OGA) am 19. November 2019 in Bruchsal.

Im Hitzejahr 2018 mit extrem trockenen Witterungsverlauf und teils sehr unterschiedlichen Produktentwicklungen reduzierte sich der OGA-Umsatz um 2 Prozent auf 40,2 Mio. Euro. Zusammen mit der angeschlossenen Vertriebsorganisation OGV Nordbaden wurde im Geschäftsjahr 2018 ein Gesamtumsatz von 62,8 (Vorjahr: 62,4) Mio. Euro erzielt.

Aufgrund guter Erntemengen und einem verbesserten Preisniveau in der Saison 2019 rechnet man im Geschäftsjahr 2019 wieder mit einem höheren Umsatz. Das Unternehmen verfügt über zwei Standorte in Bruchsal und Heidelberg,
114 Mitgliedsbetriebe in Baden-Württemberg, Hessen und anderen Bundesländern und zählt nch eigenen Angaben zu den bedeutendsten Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels mit deutschem Obst und Gemüse. Schwerpunkte im Sortiment sind Spargel, Erdbeeren und Beerenobst, Zwetschgen, Äpfel, Zuckermais, Kürbisprodukte und zahlreiche Kulturen aus dem gärtnerischen Gemüseanbau. 

Anbaurückgang durch Arbeitskräftemangel und unzureichende Erlöse

Der anhaltende Kostendruck, zunehmende Einschränkungen oder Auflagen für die Produktion, die unbefriedigende Erlössituation im Lebensmitteleinzelhandel sowie fehlende Saisonarbeitskräfte zwingen viele Erzeugerbetriebe zur Reduzierung ihrer Anbauflächen. Bei Spargel, der flächenmäßig wichtigsten Gemüsekultur in Deutschland, ist mit rund 27.000 Hektar Anbaufläche und 120.000 to Inlandsproduktion seit Jahren erstmals eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen.

Bei Erdbeeren reduzierte sich die Anbaufläche in den letzten Jahren bundesweit um 30 Prozent auf rund 11.000 Hektar mit einer Inlandsproduktion von nur noch 110.000 to. Erfreulich entwickelt sich hingegen der geschützte Tunnelanbau, der sich besonders für Erdbeeren und andere Beerenfrüchte eignet. Dieser ermöglicht eine frühzeitige, sichere, kontinuierliche und umweltschonendere Produktion und Ernte, erfordert aufgrund der kostenintensiveren Produktionsform jedoch einen höheren Preis.

Umweltschutz und Artenvielfalt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Als bedauerlich und unfair werden die einseitigen Schuldzuweisungen gegenüber der Landwirtschaft für den Klimawandel und das Bienen- und Insektensterben bezeichnet. Die Ursachen für diese negativen Entwicklungen sind vielschichtig und nicht nur von der Landwirtschaft zu verantworten. „Wir alle freuen uns über billige Flüge, Kreuzfahrten, den zunehmenden Online-Handel mit seiner Flut von Lieferfahrzeugen, Plastiktüten und Kartons sowie Fast-Food- und To-Go-Produkte mit zahlreichen Verpackungsbestandteilen. Wir alle sind verantwortlich für den enormen Energieverbrauch durch Elektrogeräte, Handys, I-Pads, Laptops sowie die weltweite Flächenversiegelung
für Straßen, Gebäude und Infrastrukturprojekte“, so Hans Lehar, geschäftsführender Vorstand der OGA.

Sollte das Volksbegehren Artenschutz „Rettet die Bienen“ in Baden-Württemberg oder das von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm Insektenschutz mit seinen gravierenden Produktionseinschränkungen zur Umsetzung kommen, bedeutet dies das Ende für zahlreiche Obst-, Gemüse-, Weinbau- und sonstige landwirtschaftliche Betriebe.
Aus diesem Grund unterstützt die OGA den Volksantrag „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg“, der landwirtschaftlichen Verbände (www.volksantrag-gemeinsam.de). „Klimawandel, Erhalt unserer Umwelt und Schutz unserer Artenvielfalt sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Hans Lehar weiter. 

Unter dem Titel "Erntehelfer fehlen an allen Ecken" finden Sie den Bericht über die Generalversammlung in BWagrar 47/2019, Seite 52.

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