Mehr als 40.000 Mischfutter bewertet und veröffentlicht
- Veröffentlicht am
Der Verein Futtermitteltest e.V. (VFT) führt seit 1991 bundesweit Warentests für Mischfuttermittel durch. Bis Anfang April 2020 wurden in 3331 Testreihen über 40.049 Mischfutter beprobt, untersucht, bewertet und veröffentlicht, teilt der Verein mit. Dieses Kontingent umfasst rund 16.600 Rinder-, 19.900 Schweine-, 2600 Geflügel-, 260 Schaf- und 660 Pferdefutter. Im Mittel wurden in den letzten zwei Jahren nahezu acht Parameter je Futter untersucht. Futtermittelrechtliche Beanstandungen gab es nur in geringem Umfang mit einer Beanstandungsquote von 2,7 Prozent. Bei der fachlichen Bewertung schlossen rund 78 Prozent der Futter die Prüfung mit der Bestnote „1“ ab.
Der VFT wird von landwirtschaftlichen Organisationen getragen und maßgeblich durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Bundesländer und Landwirtschaftskammern oder andere regional tätige Organisationen finanziert. Ziel des Vereins ist die Prüfung der Qualität der am Markt befindlichen Mischfutter hinsichtlich der angegebenen Informationen für die Tierhalter.
Das Futter stellt mit ca. 50 Prozent der Produktionskosten eines der wichtigsten Produktionsmittel bei der Produktion tierischer Lebensmittel dar. Dementsprechend sind qualitative Aussagen zum Futter für die Tierhalter hilfreich und zur Kaufentscheidung wichtig.
Die Prüfung umfasst regelmäßig Mischfutter für Rinder (Milchleistungsfutter, Rindermastfutter, Kälberaufzuchtfutter), für Schweine (Allein- und Ergänzungsfutter für Sauen, Ferkel und Mastschweine) und Legehennen. Daneben wird in kleinerem Umfang auch Futter für Schafe und Pferde geprüft.
Durch regelmäßige, annähernd bundesweite Probenahmen der am Markt angebotenen Mischfutter, die auch Ware ausländischer Hersteller umfasst, sowie eine einheitliche Beurteilung und vvor allem eine namentliche Veröffentlichung der Ergebnisse wird ein Überblick über die Mischfutterqualität ermöglicht.
Die Prüfung umfasst sowohl die Deklarationskontrolle (Abweichungen von den Herstellerangaben) als auch eine bundeseinheitliche fachliche Bewertung unter Berücksichtigung des Einsatzzweckes und der dabei notwendigen Nährstoffgehalte. Dabei werden Mängel, Qualitätsunterschiede und Besonderheiten der einzelnen Mischfutter sowie Vor- und Nachteile verschiedener Fütterungsstrategien angesprochen und beurteilt sowie Impulse zur Behebung der Mängel gegeben. Die Ergebnisse aktueller Testreihen sind im Internet unter www.futtermitteltest.de einzusehen.
Während Mängel in Alleinfuttern sich vor allem in den Inhaltstoffen begründen, werden bei Ergänzungsfuttern die für einen korrekten Einsatz wichtigen Fütterungshinweise teils ungenau angegeben. Im Rahmen der Prüfung konnte festgestellt werden, dass vormals häufige Untergehalte bei Energie (diverse Futter) oder Aminosäuren (vor allem Ferkelfutter) deutlich abgenommen haben. Allerdings werden in den letzten Jahren auch vermehrt Futter ohne Energie-Angabe angeboten, was die Zuteilung und die Auswahl des Futters erschwert und demzufolge eine Abwertung nach sich zieht. Nach wie vor gibt es zahlreiche Futtertypen und Marken, bei denen überdurchschnittlich viele Mängel festzustellen sind.
Der Test leistet damit einen nach wie vor sehr bedeutenden Beitrag hinsichtlich der Optimierung der Versorgung der Tiere und führt somit auch zu Verbesserungen des Tierschutzes und des Umweltschutzes.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.