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Getreidemarkt

Dinkel sorgt für Gesprächsstoff

Der Dinkel ist heute im Massenmarkt der Brotgetreidearten angekommen. Der Spelzweizen ist auch außerhalb Deutschlands gefragt und wird auch von außerhalb angeboten, hieß es beim Forum nach der Ernte des Baden-Württembergischen Müllerbunds in Denkendorf.
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Dem Dinkel werden weiterhin gute Absatzchancen in Aussicht gestellt.
Dem Dinkel werden weiterhin gute Absatzchancen in Aussicht gestellt.D. Singler
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"Jeder redet über Dinkel“, wunderte sich ein südwestdeutscher Getreidehändler am Rande der Veranstaltung Mitte September in Denkendorf. Gleichzeitig räumte er ein, dass die Flächenentwicklung der Kultur immens sei. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre habe sich die Anbaufläche in Baden-Württemberg etwa verdoppelt. Allein zur Ernte in diesem Jahr legte der Dinkelanbau in Baden-Württemberg um 18 Prozent auf knapp 26.000 Hektar (ha) und in Bayern um 31 Prozent auf fast 41.000 ha zu. Die Zahlen gehen der Saatgutwirtschaft zufolge aus dem Gemeinsamen Antrag hervor.

Weiteres Wachstum

Für die kommende Ernte 2021 könnte der Dinkelanbau in Süddeutschland noch einmal in einer ähnlichen Größenordnung wachsen. Darauf weisen drei Dinge hin: die Saatgutvermehrungsflächen, die Nachfrage und die Preisentwicklung. Die Vermehrungsflächen für Dinkelsaatgut in Deutschland wuchsen nach älteren Angaben aus Saatgutkreisen zur Ernte 2020 um 70 Prozent auf rund 3500 Hektar. Umgesetzt in Aussaatfläche wird der Konsumanbau nicht um den gleichen Prozentsatz zulegen. Denn ein Großteil des Saatgutes geht in den Ökoanbau, der weiterhin niedrigere Erträge bringt als die klassische konventionelle Kultur. Dennoch: Die Vorzeichen für den Dinkelanbau zur Ernte 2021 bleiben im grünen Bereich.

Die Dinkelnachfrage in Baden-Württemberg hat im Sommer einen weiteren Schub bekommen. Eine namhafte Mühle aus dem Nordschwarzwald warb in landwirtschaftlichen Wochenblättern mit einem „Dinkel-Konzept“: Dafür sollen ab sofort und in den nächsten Jahren „2000 bis 3000 Hektar Anbaufläche“ gebunden werden. Laut Agrarhandel ist das Angebot verbunden mit teils mehrjährigen Verträgen und einem Rohstoffpreis von 240 Euro je Tonne (Euro/t) im Spelz, frei Gosse Mühle, ex Ernte, ohne Mehrwertsteuer (netto). Da in das Geschäft auch Agrarhändler eingebunden sind, müssten beim Verkauf an den vorgeschalteten Landhandel die Frachtkosten zur Mühle noch abgezogen werden.

Höhere Einstiegspreise

Wie in Denkendorf zu hören war, bot der Argrarhandel in Baden-Württemberg zur Ernte 2021 bisher vielerorts Vorverträge für konventionelle Ware im Spelz je nach Ort und Zeitpunkt von 210 bis 225 Euro/t, netto, ex Ernte an. Die Einstiegspreise seien im Schnitt etwas höher als zur Ernte 2020 mit damals netto 200 Euro/t. Nach Abschluss der Ernte 2020 reichte die Preisspanne nach Angaben eines namhaften süddeutschen Händlers je nach Standort und Zeitpunkt des Abschlusses von 200 Euro bis 300 Euro/t, netto, ex Ernte. Auf Nachfrage sagte er, dass die Preise wegen anhaltender Nachfrage aus dem In- und Ausland steigen.

Da es für den Dinkel keine eigene Notierung gibt, dient als Orientierung eine Faustzahl. Danach sollte der konventionelle Spelzweizen wegen geringerer Erträge und höherem Transportaufwand etwa 40 Euro/t über dem örtlichen B-Weizen liegen, um für Landwirte konkurrenzfähig zu sein.

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