Lokale Versorgung im Blick
Wie die Genoholz (Holzverwertungsgenossenschaft Oberschwaben eG und Vermarktungsgemeinschaft Holz VMH eG) am 28. Mai mitteilt, hat sich der starke Preisanstieg für Fichtenrundholz am Rundholzmarkt nun insofern beruhigt, dass sich für das Resthalbjahr konstante Preise gebildet haben (siehe Tabelle). Kontrollieren Sie Ihre Fichtenbestände auf Borkenkäferbefall. Entwarnung kann hier noch keine gegeben werden.
- Veröffentlicht am
Die Auswahl des jeweiligen Kunden am Rundholzmarkt werde unter Kriterien wie Regionalität, Qualität und Stärke des Holzes, Vermeidung von Abschlägen und weiteren kundenspezifischen Argumenten getroffen. Als regionale Vermarktungsorganisation seien für Genoholz lokale Holzverarbeiter, die den hiesigen Markt bedienen, besonders wichtig. Ebenso wie in der Vergangenheit achtet Genoholz derzeit besonders auf deren gute Versorgung mit regionalem Rundholz, um lokale Weiterverarbeiter in der schwierigen Marktsituation zu unterstützen.
Borkenkäferpopulation kaum prognostizierbar
In welchem Rahmen sich die Preise in der zweiten Jahreshälfte bewegen, sei derzeit nicht abzusehen. Durch das wechselhafte und größtenteils nasskalte Wettergeschehen könne noch keine belastbare Prognose zum Schwärmverhalten des Borkenkäfers als Verhandlungsgrundlage für Käferholzpreise ausgegeben werden. Bisher habe das Wetter unseren Wäldern eine dringend notwendige Verschnaufpause verschafft. In einzelnen Regionen unseres Verbandsgebiets wird aber von einer starken Population aus den vorherigen Dürrejahren ausgegangen, die entsprechend schnell auf einen Temperaturanstieg reagiert und so-mit ein hohes Käferholzaufkommen auslösen kann. Auch die Schäden durch die Sommertrockenheit 2020 sind aktuell nicht einschätzbar und könnten das aktuelle Marktniveau zum Anfang des dritten Quartals schnell kippen lassen. Unsere Empfehlung: Vorgeschädigtes Fichten- und Tannenstammholz jetzt ernten, bevor es vom Borkenkäfer befallen wird und massiv (mind. 30 Prozent) an Wert verliert.
Forstamtsleiter: Befallene Hölzer rasch einschlagen
Marijan Gogic, Forstamtsleiter Ravensburg zum Thema Käferpopulation: "In den letzten drei trockenen Jahren sind auch im Kleinprivatwald des Landkreises Ravensburg beachtliche Mengen an Borkenkäferholz angefallen. Allerdings gingen die Käferholzmengen im Kleinprivatwald im Vergleich mit anderen Regionen kontinuierlich zurück: 2018 – 50.000 Ku-bikmeter (m³), 2019 – 34.000 m³ und 2020 – 27.000 m³. Der sogenannte „eiserne“ Bestand des Hauptschädlings, des Buchdruckers, ist jedoch nach wie vor hoch. Die bisher kühle und im Mai feuchte Witterung hat die Wasserversorgung der Böden verbessert und damit die Abwehrkräfte der Fichten gegen den Buchdrucker gestärkt. Der Buchdrucker konnte sich erst relativ spät in liegende und stehende Fichten einbohren, die Entwicklung der Larven verläuft langsam. Es ist jedoch zu früh, um Entwarnung zu geben. Entscheidend wird der Witterungsverlauf der Monate Juni und Juli. Bekommen wir genügend Niederschlag bei moderaten Temperaturen werden die Käferholzmengen nochmals zurückgehen. Werden die Monate jedoch trocken und heiß, ist mit spürbaren Schäden zu rechnen. Sind Sie bitte weiterhin wachsam, kontrollieren Sie Ihre Fichtenbestände auf Borkenkäferbefall und schlagen gegebenenfalls befallene Hölzer rasch ein. Rücken Sie die aufgearbeiteten Hölzer an den Waldweg. Hier kann das Holz vom Förster erfasst und anschließend verkauft werden. Falls eine rasche Holzabfuhr nicht möglich ist, können Sie das Holz mit einem zugelassenen Insektizid behandeln. Fichtengipfel und Reisig kann gehackt oder unter Beach-tung der Waldbrandgefahr verbrannt werden."
Mehr unter http://www.genoholz.de
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.