Weniger Sojabohnen weltweit
Im Zuge seines jüngsten Monatsberichts nahm das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) teils deutliche Korrekturen an der Versorgungsbilanz für Sojabohnen vor. Die größte Veränderung erfuhr, wie bereits im Vorfeld von Marktteilnehmern erwartet, die Ernteprognose. Die globale Sojaerzeugung für die Saison 2021/22 wird aktuell bei 363,9 Millionen Tonnen und damit 8,7 Millionen Tonnen unter der Vormonatsschätzung und damit nun sogar 2,4 Millionen Tonnen unter der Vorjahreslinie gesehen.
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Absehbar trockenheitsbedingte Ertragseinbußen in Südamerika veranlassten das USDA zur Kürzung. So dürfte die Ernte in Brasilien mit 134 voraussichtlich 5 Millionen Tonnen kleiner ausfallen als bislang erwartet. Ähnliches gilt für die Ernteschätzung in Paraguay und in Argentinien, die mit 6,3 und 45 Millionen Tonnen rund 2,2 sowie 1,5 Millionen Tonnen unter der Januar-Prognose liegen. Vor diesem Hintergrund wurde die Schätzung des globalen Sojaverbrauchs für das Wirtschaftsjahr 2021/22 um 5,8 auf 369,2 Millionen Tonnen gesenkt. Das wären dennoch 6,5 Millionen Tonnen mehr als in der vorherigen Saison. Die größten Korrekturen erfuhren die Prognosen für Argentinien sowie für China. Dort soll der Bedarf um 3 auf 113,7 Millionen Tonnen schrumpfen. In die Verarbeitung dürften im Wirtschaftsjahr 2021/22 demnach nur noch insgesamt 320,2 Millionen Tonnen gehen. Damit wurde die Vormonatsschätzung um 5,5 Millionen Tonnen zurückgenommen, sie bleibt aber 4,9 Millionen Tonnen über dem Vorjahresergebnis.
Vorräte dürften schrumpfen
Infolge der reduzierten weltweiten Erzeugung dürften die Vorräte in der aktuellen Saison schrumpfen. Nach Schätzung werden diese wohl 92,8 Millionen Tonnen erreichen. Damit wurde die aktuelle Prognose nicht nur um 2,4 Millionen Tonnen reduziert, sondern bleibt damit deutliche 7,6 Millionen Tonnen unter dem Vorjahresvolumen. Das wäre der niedrigste Stand seit 6 Jahren. Ausschlaggebend für die Korrektur sind geringere Endbestände in Brasilien und Argentinien. Auch die Vorratsschätzungen für die EU-27 und die USA wurden zurückgenommen. Der Welthandel mit Sojabohnen wird mit 165 rund 5,7 Millionen Tonnen kleiner als im Vormonat gesehen. Gegenüber der Saison 2020/21 wäre das dennoch eine Zunahme von 0,7 Millionen Tonnen. Brasilien könnte mit 90,5 rund 3,5 Millionen Tonnen weniger exportieren als noch im Januar avisiert. Auch Paraguay und Argentinien dürften weniger liefern. Einen geringeren Importbedarf sieht das USDA indes beim Hauptabnehmer China. Auch die EU-27, Ägypten, Argentinien und die Türkei dürften nicht so viel einführen wie bislang erwartet.
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