Agrarhandel
Wasserstraßen für Agrargüter ertüchtigen
Das deutsche Wasserstraßennetz muss dringend ertüchtigt und für die Herausforderungen der Zukunft fit gemacht werden, fordert die Branchenorganisaton der Agrarhandel.
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Die Unternehmen der Agrarhandelsbranche seien auf ein funktionierendes Verkehrsnetz und eine enge Verzahnung zwischen Fluss, Schiene und Straße angewiesen, um landwirtschaftliche Rohstoffe schnell und ohne Qualitätsverluste vom Landwirt an die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie transportieren zu können, heißt es in der Mitteilung. Die aktuelle Situation, in der niedrige Pegelstände großer Flüsse mit einem geringen Angebot an Frachtraum und einer gestiegenen Konkurrenz zwischen Lebensmitteln und Energieträgern um Transportkapazitäten zusammentreffen, bringe die Agrarlogistik an ihre Grenzen, betont der Agrarhandel. Teilweise müssten Nachfragen von Kunden wie Mühlen oder Futtermittelunternehmen abgelehnt werden, weil der Transport nicht zu organisieren sei.
In dieser Situation sei es ein falsches Signal, dass der Bundeshaushalt eine Streichung der Investitionen in die Binnenschifffahrt und den Schienenverkehr um etwa ein Drittel vorsehe. Den Bekenntnissen von Bundesverkehrsminister Wissing, den Sanierungsbedarf erkannt zu haben und diesen angehen zu wollen, müssten nun Taten folgen, fordert die Branchenorganisation. Auch die geplanten Gesetzgebungsvorhaben zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren in der Infrastruktur müssten nun dringend vorangetrieben werden.
Der Agrarhandel e.V. ist eigenen Angaben zufolge die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz-, Dünge- und Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zählen zu den Mitgliedern. Der Verein ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.
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