Kichererbsen aus Hohenlohe
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Die Genossenschaft im Landkreis Schwäbisch Hall zahlt eigenen Angaben zufolge nach siebenjähriger Pause eine Warenrückvergütung an ihre Mitglieder. Die 108. Generalversammlung der LBV Raiffeisen e. G. aus Schrozberg wurde im Juli nach zwei Jahren wieder in der gewohnten Form als Präsenzveranstaltung durchgeführt. Aber nicht nur das war ein Grund zur Freude, wie der Mitteilung zu entnehmen ist.
„Ich freue mich sehr“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Rohn, „über die Auszahlung einer Warenrückvergütung in Höhe von 0,4 Prozent an die Genossenschaftsmitglieder.“ Und Geschäftsführer Andreas Rohr berichtete: „Es war für uns alle ein sehr anstrengendes und forderndes Jahr.“ Die Coronabestimmungen stellten die LBV vor große Herausforderungen, dennoch wurde die Versorgung der Kunden ohne Zwischenfälle sichergestellt.
Die meisten Bereiche im Plus
Im Geschäftsjahr 2021 steigerte die LBV den Umsatz um knapp 6 Prozent auf 73,8 (2020: 69,7) Mio. Euro; der Bilanzgewinn erreichte 325.131,99 Euro nach 207.062,32 Euro im Jahr zuvor. Im Bilanzgewinn ist die Rückvergütung an die Mitglieder enthalten. Ende 2021 gehörten der Genossenschaft 953 (970) Mitglieder an. Generell verzeichneten fast alle der 7 Geschäftsbereiche eine Umsatzsteigerung. Dabei machen sich die aktuellen Preissteigerungen, primär im landwirtschaftlichen Bereich, bemerkbar.
In diesem Zusammenhang berichtete Vorstandsvorsitzender Rudolf Herrmann von schwierigen Bedingungen, vor allem für Veredlungsbetriebe, aufgrund von schlechten Preisen und „rechtlichen Vorgaben seitens der Politik“, die für einen Rückgang eben dieser Betriebe in der Region sorgen würden. Geprägt war das Jahr 2021 von Schwierigkeiten bei der Düngerbeschaffung, die von der hauseigenen Pflanzenbau-Abteilung einiges an Fingerspitzengefühl abverlangte.
Auch im Bereich Brennstoffe hat sich einiges getan. Für die extrem gestiegenen Heizölpreise suchten viele Haushalte nach einer Alternative. Oft fällt die Wahl auf eine Pelletheizung. Die dadurch deutlich erhöhte Nachfrage am Pelletmarkt sorgt hier für eine Knappheit und folglich drastisch steigende Preise.
Bäckerei in Bauernhand
Geschäftsführer Andreas Rohr hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass die genossenschaftseigene Bäckerei einen ganz neuen Markenauftritt erhalten soll. Das neue Erscheinungsbild präsentierte er nun stolz: „Wir sind alle sehr zuversichtlich, dass wir den Zahn der Zeit getroffen haben.“ Passend zum anstehenden 100-jährigen Bäckereijubiläum sollen bis zum kommenden Jahr alle Filialen im neuen Gewand der „Hohenloher Bauerngenossenschaft – die Bäckerei in Bauernhand“ erscheinen.
Erfreulich war zudem, dass das Pionierprojekt Kichererbsen vom Land Baden-Württemberg mit einem Betrag von 320.000 Euro gefördert wird. Das Geld fließt im Wesentlichen in den Anbau und in die Aufbereitung, an der weitere Partner beteiligt sind. Angestrebt wird eine eigenständige Wertschöpfungskette im Land für die sogenannte Wüstenpflanze. Der Vertrieb soll über Hofläden und den Einzelhandel laufen. Trotz einiger Startschwierigkeiten im vergangenen Jahr bauen in diesem Jahr wieder etliche LBV-Landwirte die Kichererbse an und das Projekt werde auf die nächste Stufe gehoben, heißt es. Abschließend erwähnte Andreas Rohr, dass die Genossenschaft für den weiteren Weg sehr gut aufgestellt sei.
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