Mostobstsaison eingeläutet
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Wie der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft zum Start der Apfelsaftsaison mitteilt, ist in diesem Herbst in Deutschland mit einer eher unterdurchschnittlichen Mostobsternte zu rechnen. Grund sind die vergangenen trockenen und heißen Monate. Besonders die Trockenheit hatte Auswirkungen auf die Entwicklung, Menge und Qualität der Äpfel, heißt es in der Mitteilung. Bei der jährlichen Behangschätzung im Juli wurde noch von einer durchschnittlichen bis guten Ernte ausgegangen. Auch die gute Blüte im Frühjahr sahen viele als Vorbote für eine große Apfelernte.
Mit jeder Woche, in der der Regen ausblieb, wurden die Folgen für die Obstbäume sichtbarer. Durch den Wassermangel sind die meisten Äpfel kleiner, auch warfen die Bäume viele Früchte vorzeitig ab. Auf Grund dessen ist von einer eher unterdurchschnittlichen Ernte auszugehen. Anders als bei der Menge zeigen die ersten Pressungen eine gute Qualität und einen ausgewogenen Geschmack der Äpfel.
Die häufig ungepflegten, meist nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgten und überalterten Bestände werden von Trockenheit und anderen Extremwetterlagen zunehmend geschwächt. Neben rückläufigen Erntemengen gefährdet diese Situation auch die Bestände an sich. Hier bestehe laut VdAW dringender Handlungsbedarf, damit die Bestände nicht flächendeckend eingehen. Durch verschiedene Maßnahmen unterstütze die Landespolitik die Bewirtschafter von Streuobstflächen. Jedoch ist die Bewirtschaftung der Flächen immer auch mit der Verwertung der Früchte verbunden.
Hier nehmen die Fruchtsaftkeltereien eine Schlüsselrolle ein. Da der Markt und die Preise für Apfelsaft globalen Einflüssen unterliegen, kommt die Rohware Streuobst zunehmend unter Druck. Hier gilt es laut VdAW dem Ver-braucher den Mehrwert dieser hochwertigen Bezugsquelle und der daraus einstehenden Produkte zu vermitteln. Besonders die Nachhaltigkeitsleistungen von Streuobst, wie die Stärkung der Biodiversität, müssten den Verbrauchern beim Kauf bewusst sein. Offen sei, ob Verbraucher bereit seien, einen höheren Preis zu bezahlen. Mit welchen Erzeugerpreisen die Streuobstbewirtschafter in der anlaufenden Ernte rechnen können, war der VdAW-Mitteilung nicht zu entnehmen.
Die Keltereien waren sich einig, dass sie die Streuobstwiesen als wertvollen Naturraum und Rohstoffquelle schätzen. Allerdings sei eine erfolgreiche Vermarktung nur mit einer eindeutigen, verständlichen Auslobung des Mehrwerts möglich. Diese müsse neben der Regionalität auch die Nachhaltigkeit der Rohware und des Produkts dem Verbraucher verdeutlichen.
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