Erfolgreiches Geschäftsjahr 2022
In der Vertreterversammlung vom 23. Juni in Ulm-Seligweiler konnte die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW) auf ein sehr schwieriges, aber schlussendlich sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Wie der Vorsitzende Josef Volkwein und der Geschäftsführer Dr. Alfred Weidele berichteten, konnten mit mehr als 71.500 vermarkteten Tieren und einem Samenabsatz von mehr als 1 Mio. Dosen Spitzenwerte erreicht werden.
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Dabei zeigten sich sowohl die Kälberpreise auf den Auktionen als auch die Zuchtrinderpreise auf sehr hohem Niveau, was zu einer Umsatzsteigerung im Vermarktungsbereich von 15 Prozent führte. Zudem konnte die Jungkuhvermarktung mit dem Service der halfterlosen Versteigerung an den Standorten Ilshofen und Bad Waldsee gestärkt werden. Speziell die starken Zuchtprogramme mit Spitzenvererbern bei den Rassen Fleckvieh, Holsteins und Brown Swiss unterstützen die heimische, aber vor allem auch die überregionale und internationale Samenvermarktung. Speziell der Absatz in Deutschland konnte sehr stark ausgebaut werden und somit trägt bereits jetzt die Zusammenarbeit im Phönix Verbund deutlich Früchte.
Samenabsatz erhöht
Auch der Ausbau der Sexing Station in Bad Waldsee, und damit der günstige Einsatz von gesextem Sperma für RBW-Mitgliedsbetriebe, konnte die züchterische und wirtschaftliche Entwicklung der heimischen Betriebe deutlich unterstützen. Insgesamt legte der Samenabsatz um mehr als acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dr. Weidele hob hervor, dass es gerade die Informationen aus der Typisierung sind und in Zukunft noch viel stärker sein werden, die als Managementinstrumente für zukunftsorientierte Betriebe unersetzlich sind. Aufgrund der Unterstützung des Ministeriums Ländlicher Raum (MLR) kann diese Typisierung im Rahmen der GAK-Fördermaßnahmen zusätzlich gefördert werden und bietet somit ein hochlukratives Gesamtpaket.
Hohe Kosten sind große Herausforderung
Sowohl der Finanzbericht von Matthias Hensler als auch der Geschäftsbericht von Dr. Weidele zeigten auf, dass die RBW als Unternehmen grundsolide aufgestellt ist und mit der Ausrichtung im Bereich der Zuchtprogramme, Typisierung und Samen-Sexing für die Zukunft gerüstet ist. Dennoch betonten beide, dass zum einen die hohen Kosten der Zuchtprogramme, die in großem Umfang vor allem den heimischen Züchtern als Umsetzung des Leitbildes „Bäuerliche Rinderzucht“ zugutekommen, auf Dauer alleine so nicht zu tragen seien. Zum anderen stellen die anstehenden Kostensteigerungen speziell im Personalbereich eine große Herausforderung dar.
Die Weichen für die Zukunft stellen
Zudem ist mit den anstehenden agrarpolitischen Ausrichtungen mit Strukturbrüchen in der Rinderhaltung zu rechnen, was auch wirtschaftliche Unternehmen wie die RBW zu strukturellen Maßnahmen zwingen wird. Maßnahmen, wie die letztlich nicht erfolgte Fusion mit der RUW, seien unumgänglich, um funktionsfähige Organisationen in bäuerlicher Hand zu erhalten. Zudem forderten die Redner die Mitglieder auf, rechtzeitig die Weichen zu stellen und eine aufwandsorientierte Gebührenstruktur zu ermöglichen. Dies auch deshalb, da die Mitglieder immer höhere Anforderungen an Service und Dienstleistung stellten und dies nur mit motiviertem und qualifiziertem Personal zu leisten sei, für das es gelte, auch in Zukunft ein interessanter Arbeitgeber zu sein.
Vorstandschaft neu gewählt
Turnusgemäß musste die Vorstandschaft neu gewählt werden. Für die ausscheidenden Mitglieder Ingrid Epting, Erdmannsweiler und Hermann Gehringer, Creglingen wurden Reinhold Haag, Berwinkel und Alexander Straub, Bonndorf neu in den Vorstand gewählt. Als weiteres Vorstandsmitglied wurde Hubert Schönenberger, Windegg bestätigt. Josef Volkwein, Amtzell wurde als erster Vorsitzender im Amt bestätigt. Joachim Keller, Allmendingen und Marlies Müller, Grünkraut wurden zu seinen Stellvertretern gewählt. In den Beirat rückte Thomas Klenk, Kirchberg/J. nach. Nach jahrzehntelanger Arbeit in der Rinderzucht konnten mit Ingrid Epting und Hermann Gehringer zwei hochverdiente Rinderzüchter verabschiedet werden, die sowohl in den Vorgängerorganisationen als auch in verschiedenen Gremien wie Vertreterversammlung, Beirat, Rasseausschüsse sowie Vorstand über sehr lange Perioden die Entwicklung der Organisation bestimmten. Für ihren Einsatz und die Verdienste um die Rinderzucht wurden sie zu Ehrenmitgliedern der RBW ernannt.
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