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Zwischen Fakten und Fake News

Gefahr für die Demokratie?

Soziale Medien ersetzen zunehmend – vor allem in jungen Zielgruppen – klassische journalistische Formate. Das hat Einfluss bei der Lebensgestaltung und Meinungsbildung, wie im Expertentalk auf dem LBV-Unternehmertag zu hören war.

von Silvia Rueß erschienen am 30.01.2025
Die Diskussionsrunde zur Meinungsbildung im Zeitalter von Social Media mit Heidrun Lieb aus der Social Media Redaktion im Südwestrundfunk (r.) und Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Kommunikationswissenschaftler der Universität Hohenheim (l.), moderiert BWagrar Chefredakteur Guido Krisam. © LBV/Daniel Schneider
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Soziale Medien sind da. Sie werden nicht mehr verschwinden und neben Zeitung, Radio und Fernsehen weiter bestehen, sind sich die Experten einig. Allerdings gibt es Unterschiede, wie Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Kommunikationswissenschaftler der Universität Hohenheim, erklärt: So sind soziale Medien eine kommunikative Infrastruktur, die jeder nutzen kann. Klassische Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitschriften sind hingegen eine Infrastruktur, die von Journalisten bedient wird.

Schneider sagt: „Soziale Medien sind ein hervorragendes Instrument, um viele Menschen zu erreichen und die eigene Perspektive zu verbreiten. Allerdings findet dort kaum ein argumentativer Austausch zwischen unterschiedlichen Positionen statt“. Er ist der Meinung, dass es weiterhin Journalismus brauche um emotional aufgeladene Debatten einzuordnen und zu vermitteln.

Die Möglichkeit, dass jeder in den sozialen Medien ungefiltert seine Meinung kundtun kann hat Charme. Heidrun Lieb aus der Social Media Redaktion im Südwestrundfunk erkennt allerdings auch das Risiko. Algorithmen sorgen dafür, dass kontrollierte Meinungen angespült werden. Sie sagt: „Junge Menschen informieren sich fast nur noch auf Social Media. Deshalb ist es wichtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk als seriöse Nachrichtenquelle hier präsent ist und Fake News entsprechend einordnen kann“.

Lohnt es sich für ein Unternehmen oder eine Branche in den sozialen Medien aktiv zu werden? Dr. Schneider sagt „Ja“. Es sei hervorragend geeignet um sich einen Kreis Menschen aufzubauen, der an Produkten, Tätigkeiten oder Lebensentwürfen interessiert ist. Hier könnte man Geschichten erzählen und so andere Menschen begeistern.

Das „Geschichten erzählen“ oder Story-Telling zum Erfolg führt, bestätigt Lieb. So gewinne man eine Community für sich. Authentisch und nah an der Zielgruppe sein und wissen, welches Ziel man damit verfolgt helfe. Allerdings dürfe man den Aufwand nicht unterschätzen. Jeder Kanal, jede Intension koste Zeit. Damit man in den sozialen Medien überhaupt Aufmerksamkeit erhalte sei intensive Arbeit notwendig und ein ständiger Austausch mit den Menschen, die die gleichen Interessen dort teilen. Das werde schnell zum Vollzeit-Job.

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