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Stromtrassen

Kein Einfluss auf Erträge

Laut einer Studie der Universität Hohenheim und des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW beeinflussen Erdstromkabel weder Ertrag noch Qualität von landwirtschaftlichen Kulturen. In einer vierjährigen Untersuchung simulierten die Forscher dazu den Betrieb eines Erdkabels auf einer Versuchsfläche.

von Universität Hohenheim erschienen am 29.09.2025
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Hochspannungsleitung.
Hochspannungsleitung. © Julia Bächtle

Gleichstrom-Erdkabel beeinflussen weder Ertrag noch Qualität von landwirtschaftlichen Kulturen. Das gilt zumindest dann, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Das zeigen erste Zwischenergebnisse des Forschungsprojektes „Charge“ der Universität Hohenheim und des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW. 

Hintergrund der Studie ist, dass für die Energiewende die Übertragungsnetze in Deutschland stark ausgebaut werden müssen. Manche der Trassen, etwa die 700 Kilometer lange SuedLink, wird wegen gesetzlicher Bestimmungen als Erdkabel verlegt. In einem auf vier Jahre angelegten Versuch haben die Wissenschaftler daher den Betrieb von Erdstromkabeln auf einem Versuchsfeld simuliert. Untersucht wurde, wie sich Erdaushub und Wiederverfüllung beim Verlegen des Kabels auswirken. Zudem wurde analysiert, ob der Wärmeeintrag des Stromkabels in das Erdreich Temperatur und Feuchtigkeitsverläufe und dadurch die Kulturpflanzen beeinflussen.

Bislang herrschte in der pflanzenbaulichen Beratung die Annahme vor, dass erhöhte Bodentemperaturen durch heiß laufende Stromkabel die Pflanzenwurzeln schädigen könnten. Von bis zu 40 Prozent weniger Ertrag durch diesen Effekt berichtete zuletzt Prof. Hansgeorg Schönberger vom Ackerbauberatungsunternehmen NU Agrar GmbH.

Laut der Hohenheimer Studie zeigte sich dagegen, dass weder Bau noch Wärmeeintrag, Ertrags- und Qualitätseinbußen nach sich zogen. Auf flachgründigen oder steinigen Standorten haben die Kulturen sogar profitiert und es wurden höhere Erträge verzeichnet, berichtete Co-Studienautor und Doktorand an der Universität Hohenheim, Jonas Trenz.

Voraussetzung war jedoch, dass der Bau der simulierten Trasse „fachgerecht“ erfolgte. Beispielsweise wurden die natürlichen Bodenschichten getrennt gelagert und wiederverfüllt, Arbeiten auf stark durchnässten Böden wurden vermieden und verdichtete Bereiche anschließend gelockert. „Denn nasse Erde kann sich stark verdichten, sodass die Pflanzen später Schwierigkeiten haben, ihre Wurzeln auszubreiten“, erklärte Trenz.

Gefördert wurde das Projekt durch das Umweltministerium Baden-Württembergs mit rund 1,3 Mio. Euro.

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