Witterungsbedingter Spätstart
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Für einheimische Erdbeeren müssen die Verbraucher dieses Jahr wohl tief in die Tasche greifen, wie die Maisausgabe von "Agrarmärkte Aktuell" von der LEL Schwäbisch Gmünd schreibt.
Seit Anfang Mai werden Erdbeeren aus Folientunnel vom Bodensee zum Verkauf angeboten. Die Vegetationsentwicklung hinkt damit dem Vorjahr deutlich hinterher. Schuld ist die nasse und kalte Witterung bis Mitte Mai. Die vereinzelten wärmeren Tage führten dennoch zu einem guten Fruchtwachstum, so dass bald die Ernte bald in Gang kommen wird. Da das Angebot bislang meist geringer war als die Nachfrage, musste die aufnehmende Hand für eine 500 g Schale zum Teil über vier Euro anlegen.
In der aktuellen Saison wurden am Bodensee bislang erst 98 t Erdbeeren vermarktet. Nach vorläufigen Absatzzahlen wird das Vorjahresergebnis nur leicht unterschritten. Der bisherige Durchschnittspreis bewegt sichbei 367,5 Euro/dt und liegt damit um fast 60 Prozent über dem Vorjahr.
Witterungsbedingte Schäden in Österreich
Witterungsbedingt um zwei Wochen später als im langjährigen Durchschnitt startet auch die Erdbeerernte in Österreich. Die Wetterkapriolen sind auch die Ursache für die erwartete kleinere Ernte. Frostnächte und heftiger Schneefall ausgangs April hatten erhebliche Schäden zur Folge, wobei es punktuell sogar Totalausfälle gab. So rechnet man im Burgenland im Raum Wiesen, der von dem Kälteeinbruch besonders betroffen war und die meisten Erdbeerflächen in diesem Bundesland aufweist bei frühen Sorten mit einem Ertragsausfall von 70 bis 100 Prozent. Bei den späten Sorten dürfte der Schaden etwas geringer sein. Für die Steiermark rechnen die Experten damit, dass im Freilandanbau nur ein Drittel der ansonsten üblichen Menge zu ernten ist. In Niderösterreich wird der Minderertrag auf rund 20 Prozent beziffert. Trotz Frostschaden mit ausreichendem Beerenangebot rechnet man in Oberösterreich.
Karin Silberbauer, AMA-Marketingmangerin für Obst und Gemüse, geht von einer ausreichenden Versorgung mit österreichischer Ware aus. Im Nachbarland decken sich die meisten Verbraucher im Lebensmittelhandel mit Erdbeeren ein, rund 15 Prozent der Menge wird über alternative Vertriebsquellen eingekauft, beispielsweise direkt am Feld.
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