Woche 26: Cercospora ist da
Die feuchte und auch meist warme Witterung hält weiter an. Dies sind gute Bedingungen, unter denen sich der Cercospora-Pilz entwickeln kann. Auf beiden Standorten im Rheintal wurde Cercospora-Befall festgestellt, an einem Standort wurde die Bekämpfungsschwelle überschritten. An drei weiteren Standorten im Gebiet wurde Befall mit Blattkrankheiten festgestellt, die Bekämpfungsschwelle war dort jedoch noch nicht erreicht.
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In der Region Rheintal ergeht wegen des Überschreitens der Bekämpfungsschwelle ein Warnaufruf. Dies bedeutet, dass jeder Zuckerrübenanbauer in dieser Region seine eigenen Rübenfelder auf Befall mit Blattkrankheiten kontrollieren sollte. Wenn mindestens fünf Prozent der Blätter Pilzbefall aufweisen, sollte dringend eine Fungizid-Behandlung vorgenommen werden.
Die Infektion erfolgt durch Sporen von der Bodenoberfläche, die durch Wind oder Spritzwasser von starken Niederschlägen auf die feuchte Blattfläche gelangen. Fehlt das feuchte Blatt, erfolgt keine Infektion. Für die weitere Entwicklung des Pilzes sind Temperaturen von 25 bis 30°C optimal.
Sehr viele Standorte weisen Befall mit bakteriellen Blattkrankheiten (Pseudomonas) auf. Es besteht hier die Verwechslungsgefahr mit Cercospora. Die eindeutige Unterscheidung ist nicht einfach und kann in Zweifelsfällen nur im Labor erfolgen. Eine Bekämpfung von Pseudomonas ist nicht möglich und aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht erforderlich (siehe BWagrar 24/2016, Seite 16).
Für einen Bekämpfungserfolg ist es sehr wichtig, dass das Blatt ausreichend benetzt ist. Das bedeutet, dass mit 300 bis 400 l Wasser/ha gespritzt werden muss. Der Wirkstoff muss vom Blatt aufgenommen werden, eine Spritzung auf „schlafende“ Rüben kann deshalb nicht erfolgreich sein. Es ist sinnvoll, in den frühen Morgenstunden zu spritzen. Bei Temperaturen über 23°C lässt der Bekämpfungserfolg deutlich nach, man sollte dann die Arbeit besser einstellen und am nachfolgenden Morgen weitermachen.
Wichtig ist, dass vor allem die erste Behandlung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Wir empfehlen daher, die eigenen Schläge unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen regelmäßig zu kontrollieren. Bei frühem Erstbefall (Anf. – Mitte Juli) empfehlen wir für die Erstbehandlung ein Strobilurin mit einem Azol zu kombinieren (z.B. 0,6 l Ortiva + 0,6 l Spyrale).
Weitere Informationen zum Thema Blattkrankheiten in Zuckerrüben finden Sie in BWagrar Nr. 25. Seite 18 - 19, sowie im Internet unter www.bisz.suedzucker.de.
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