Intensive Mahd führt zu eintöniger Landschaft
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Die kleinen Unterschiede zwischen den Gemeinschaften scheinbar gleicher Lebensräume machen die Artenvielfalt einer Region aus, wie Forscher jüngst feststellten.
Für die jetzt veröffentliche Studie hat ein Team von rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit weltweit einmaligem Aufwand Informationen über mehr als 4000 Arten – von Einzellern im Boden bis zu Vögeln – zusammengetragen. Das Ergebnis: Wo Menschen Grünlandflächen intensiver bewirtschaften, nimmt nicht nur die Artenvielfalt ab, sondern die Landschaft wird eintöniger.
Hauptursache ist die Intensivierung der Mahd. Schließlich bleiben überall die gleichen Arten übrig. „Schon bei einer moderaten Bewirtschaftung reduzieren sich die Artengemeinschaften überregional auf die gleichen, wenig anspruchsvollen Generalisten“, erläutert der Erstautor Martin M. Gossner von der Technischen Universität München. Und Prof. Wolters, Inhaber der Professur für Tierökologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ergänzt: „Darum müssen wir unbedingt gering bewirtschaftete Grünländer schaffen, erhalten und schützen, so wie dies derzeit zum Beispiel in dem Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg mit Unterstützung des Bundes, des Landes Hessen und des Vogelsbergkreises passiert. Von dem Erfolg und der Weiterverbreitung solcher regionalen Initiativen wird der Artenreichtum unserer Wiesen abhängen.“
Durch ein neuartiges statistisches Verfahren konnten in der Studie insbesondere nicht-lineare Auswirkungen der Bewirtschaftung auf die Artengemeinschaften von Grünlandflächen entlang eines Nutzungsgradienten (Grasschnitt, Düngung und Beweidung verschiedener Ausprägung) analysiert werden. Die Daten wurden seit dem Jahr 2008 auf 150 Grünlandflächen in drei über ganz Deutschland verteilten Regionen erhoben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschung in diesen sogenannten Biodiversitätsexploratorien.
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