Höhere Ernten auch bei Trockenheit
Bisher dienten Spritzmittel in der Landwirtschaft hauptsächlich der Schädlingsbekämpfung. Das könnte sich bald ändern. Wissenschaftler haben eine natürliche Substanz chemisch hergestellt, die sowohl die Ernteerträge, als auch die Trockentoleranz bedeutender Nutzpflanzen erhöht.
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Ein Molekül im Stoffwechsel entscheidet, ob Pflanzen gebildeten Zucker zum Wachsen nutzen. Dieses Molekül heißt "Trehalose-6-Phosphat" und könnte eine wichtige Stellschtaube für die Pflanzenentwicklung sein. Ist viel Trehalose-6-Phosphat vorhanden, nutzen Pflanzen ihren zuvor aus Kohlenstoff gebildeten Zucker zum Wachstum. Ist wenig Trehalose-6-Phosphat vorhanden, stellt die Pflanze das Wachstum ein und spart Energie.
Ertrag und Sträkegehalt steigen
Wissenschaftler haben im Labor erstmals an der Stellschraube Trehalose-6-Phosphat gedreht: die Pflanzen waren resistenter gegen Stress und ertragreicher. Die Fachleute stellten eine Form des Moleküls her, die auf die Pflanze gesprüht wird. Licht aktiviert das Spritzmittel. Die besprühten Pflanzen bildeten um 13 Prozent mehr Ertrag und bis zu 20 Prozent mehr Stärke. Außerdem waren die Pflanzen toleranter gegenüber Trockenheit.
Ort und Zeit entscheiden
In Weizen, Reis und Mais war das Spritzen im Labor erfolgreich. Allerdings ist ungeklärt, zu welcher Zeit und an welchem Ort in der Pflanze Trehalose-6-Phosphat am stärksten wirkt. Auch ist nicht bekannt, warum das Mittel die Trockentoleranz der Pflanzen erhöht.
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