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Verlauf von Dürre

Erst fehlt Flüssen, dann Pflanzen das Wasser

Bei ausbleibendem Regen trocknet zunächst der Boden binnen Tagen aus, dann gehen die Wasserstände der Flüsse zurück. Erst Monate später vertrocknet die Vegetation. Die Flussläufe sind ein früher Indikator für drohende Dürre. Das haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
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Ausbleibender Regen führt innerhalb weniger Tage zu trockeneren Böden, und im Verlauf von Wochen zu sinkenden Flusspegeln. Die Pflanzenwelt wird dagegen erst nach Monaten beeinträchtigt, erkennbar an der reduzierten Verdunstungsrate und der verringerten Vegetationsaktivität.

Flüsse füllen sich nach Regen nur langsam

Interessanterweise erholt sich die Vegetation meist unmittelbar nach Ende der Dürre, während Flusspegel trotz wieder einsetzendem Regen noch Wochen oder Monate unter ihren Normalwerten verharren. Der Wasserkreislaufs ist also teilweise blockiert: Das Regenwasser wird zunächst in den Böden und im Grundwasser aufgenommen, bevor es die Flüsse erreicht und deren Pegel wieder ansteigen lässt.

Das ganze Ausmaß der negativen Folgen einer Dürre ist meist nicht so unmittelbar ersichtlich wie bei Überschwemmungen oder Hitzewellen. „Doch dieser Sommer ist außergewöhnlich: Die lange Trockenheit, gepaart mit den hohen Temperaturen, hat in weiten Teilen Westeuropas die Dürre deutlich spürbar gemacht. Sie hat bereits zu starken Beeinträchtigungen der Ökosysteme und auch der Bevölkerung geführt“, bestätigt René Orth, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.

Strategien gegen Dürren entwickeln

Mit den neuen Erkenntnissen können die Strategien zur Vermeidung von Dürreschäden verbessert werden, sagen die Forscher. Dazu sollten Maßnahmen stufenweise ergriffen werden und sich an dem beschriebenen Verlaufsmuster orientieren:

In frühen Stadien einer Dürre sollten Anpassungen an gesunkene Flusspegel im Vordergrund stehen, und erst später wird die Bewässerung landwirtschaftlicher Anbauflächen immer wichtiger. „Da wir wissen, dass der Klimawandel stärkere oder vermehrt auftretende Dürren hervorrufen könnte, ist ein verbessertes Trockenheitsmanagement besonders wichtig“, bemerkt Georgia Destouni, Koautorin von der Universität Stockholm.

So wurden die Daten gewonnen

Um den zeitlichen und räumlichen Verlauf von Dürren und deren Auswirkungen zu verstehen, kombinierten und verrechneten Forscher aus Deutschland und Schweden große Datensätze zum Wasserkreislauf. Die Daten decken mehrere Jahrzehnte ab und beziehen sich auf Gebiete, die über ganz Europa und somit über verschiedene Klimaregionen verteilt sind. Als wichtige Grundlage verwendeten die Forscher dabei Messungen von Wasserständen von über 400 kleinen und von Menschen kaum beeinflussten Flussläufen.

Diese verglichen sie mit Modelldaten zu dürrebedingten Veränderungen der Verdunstung und dem Wassergehalt der Böden in der jeweiligen Region. So konnten sie für jedes Teilgebiet und über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten den Weg des Wassers mit täglicher Genauigkeit beschreiben. Diese Ergebnisse verglichen sie abschließend mit dem Gesundheits- und Aktivitätszustand der Pflanzenwelt, der routinemäßig von Forschungssatelliten erfasst wird.

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