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Seligweiler Kartoffeltag 2019

So entsteht eine resistente Kartoffelsorte

Wie entstehen resistente Kartoffelsorten und welchen Nutzen kann man daraus ziehen? Dr. Vanessa Prigge von SaKa Pflanzenzucht bei der Solana-Gruppe hat den Vorgang auf dem Seligweiler Kartoffeltag erklärt.
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Mit molekularen Markern lässt sich schon bei kleinen Pflanzen erkennen, ob sie ein Resistenzgen gegen Krautfäule tragen. So muss man nicht jede Pflanze aufziehen und infizieren, um herauszufinden, ob das Resistenzgen vorhanden ist.
Mit molekularen Markern lässt sich schon bei kleinen Pflanzen erkennen, ob sie ein Resistenzgen gegen Krautfäule tragen. So muss man nicht jede Pflanze aufziehen und infizieren, um herauszufinden, ob das Resistenzgen vorhanden ist.J. Klein
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In der Züchtung einer Kartoffelsorte sind etwa 47 Merkmale züchtungsrelevant. Zum Vergleich: Bei Weizen sind es laut Prigge etwa 30. Wie läuft die Krautfäule-Resistenzzüchtung ab? Seit Ende der 1990er wird für neue Sorten eine künstliche Infektion mit Krautfäule-Sporen durchgeführt. Jeder einzelne Genotyp von möglichen neuen Kartoffelsorten-Anwärtern wird mit den Sporen infiziert. Dann wird geschaut, welche Pflanzen nach einer Infektion stehen bleiben: Diese resistenten Sorten könnten entweder selbst Sorten zum Anbau oder Eltern zur Zucht neuer Sorten werden.

Resistenzgene aus Wildarten

Auch werden neue Resistenz-Gene aus Wildarten wie S. demissum oder S. bulbocastanum übertragen. Was ist das Problem mit Wildsorten? Bei der Einkreuzung einer wilden Sorte werden laut Prigge auch eine Menge unerwünschter Eigenschaften übertragen.

Beispielsweise bilden einige Wildsorten überwiegend Stolonen und wenige Knollen, andere bilden schlicht kaum einen Ertrag. "Man muss bei der Kreuzung die negativen Eigenschaften herauszüchten, ohne das Resistenz-Gen zu verlieren", kommentierte Prigge die Herausforderung.

Resistenz frühzeitig erkennen

Weil das Resistenz-Gen aber erst über mehrere Folgegenerationen hinweg sichtbar wird, und sich unter Umständen nicht in der ersten Generation auswirkt, helfen molekulare Marker. Dabei wird ein Marker mit der DNA des Sortenanwärters in Kontakt gebracht, der spezifisch an das Resistenz-Gen bindet.

Nun kann man schon im Topfsämlings-Stadium bei der Pflanze erkennen, ob das Resistenz-Gen in der Pflanze vorhanden ist. Dieses Verfahren funktioniert aber nur bei Eigenschaften, die von einem Gen codiert werden. Merkmale wie der Ertrag, die wiederum über mehrere Genorte verteilt sind, lassen sich mit dieser Methode nicht markieren und in Jungpflanzen vorhersagen.

Betriebsmittel sparen und Trockenheit überstehen

Warum überhaupt resistente Sorten züchten? "Resistente Sorten können den Fungizid-Einsatz erheblich reduzieren", erklärte Prigge. In Versuchen an der Universität Wageningen in den Niederlanden wurde diese Reduktion überprüft, zum Teil sei sogar ein vollständiger Verzicht auf Fungizide durch den Einsatz resistenter Sorten möglich gewesen.

Wie sieht es mit einer Züchtung gegen abiotische Stressfaktoren wie Hitze oder Trockenheit aus? "Diese genetischen Zusammenhänge sind wahnsinnig komplex", sagte Prigge. Dazu komme die Schwierigkeit, zur Selektion Trockenstress zu simulieren. Nichtsdestotrotz seien Versuche in besonders trockenen Gegenden oder in besonders salzreichen Böden angelegt, um diese abiotischen Stressfaktoren in der Züchtung zu berücksichtigen.

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