Bekämpfung von Unkraut, Ungras und Schnecken in Wintergetreide
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Für eine gute Herbizidwirkung über den Boden sind zudem ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbeet und eine gleichmäßige sowie ausreichend tiefe Ablage des Saatkorns erforderlich.
Bodenherbizide (zum Beispiel Boxer Cadou SC Pack, Cadou Pro Pack, Herold SC, Herold SC Boxer Pack und Malibu gegen Acker-Fuchsschwanz sowie Agolin forte, Broadcast Duo und Jura gegen Windhalm) sollten bei starkem Befallsdruck und/oder bei Auftreten von Resistenzen gegen Herbizide mit den Wirkungsklassen A und B eingesetzt werden.
Spätestens Ein- bis Zwei-Blatt-Stadium
Um Wirkungsverluste zu vermeiden, muss die Anwendung im Nachauflauf möglichst frühzeitig, auf Acker-Fuchsschwanzstandorten spätestens jedoch im 1- bis 2-Blatt-Stadium der Schadgräser erfolgen. Wenn es um Windhalm geht, sind auch noch Behandlungen im 2- bis 3-Blatt-Stadium möglich. Dabei sind bei Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Pendimethalin (zum Beispiel Agolin, Addition, Malibu, Picona, Stomp Aqua) und Prosulfocarb (Boxer, Jura) folgende Anwendungsbestimmungen zu beachten: Wasseraufwand mindestens 300 l/ha, Ausbringung mit Abdriftminderungsklasse 90 Prozent auf der gesamten Fläche, Fahrgeschwindigkeit maximal 7,5 km/h und Windgeschwindigkeit maximal 3 m/s.
Bei der Auswahl des Düsentyps ist darauf zu achten, dass beim gewählten Wasseraufwand, der Fahrgeschwindigkeit und dem gewünschten Druck die Abdriftminderungsklasse 90 Prozent auch erreicht wird. Geeignete Düsen sind zum Beispiel IDKT 120-03 POM, ID-120-04 POM, ID-120-04 C, TTI 110 04 VP und AIXR 110 05 VP. Weitere geeignete Düsentypen sind in der im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz eingehefteten Universaltabelle zu finden.
Was tun, wenn die Unkräuter und -Gräser schon weiter sind?
Sind die Ungräser und Unkräuter schon weiterentwickelt, ist die Anwendung einer Kombination von Blatt- und Bodenherbiziden ratsam. Bei der Wahl der Mittel sind die bestehenden Resistenzen zu beachten.
Hinweise zur Wirkung der Mittel sowie zu den Auflagen und Anwendungsbestimmungen können im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2021 in Tabelle 18 auf den Seiten 48 und 49 nachgelesen werden.
Obacht vor Schleimern
Zudem sollte, insbesondere auf pfluglos bestellten Flächen, auf Schnecken kontrolliert werden. Bei Schneckenbefall können die auflaufenden Saaten mit Schneckenkorn (Tabelle 2 auf Seite 20) geschützt werden. Oft sind Randbehandlungen ausreichend. Dabei ist die Anwendungsbestimmung NT116 zu beachten. Nur wenn sichergestellt ist, dass kein Schneckenkorn auf den Feldsaum gelangt, können die betroffenen Schneckenkörner randscharf gestreut werden.
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