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IMIR-Sortenversuche 2025

2025 war ein ertragreiches Maisjahr

Ein überwiegend günstiger Witterungsverlauf machte 2025 zu einem ertragreichen Maisjahr. Auch die grenzüberschreitenden IMIR-Sortenversuche bestätigten mit hohen Kornerträgen das Bild aus der Praxis. Geprüft wurden mittelspäte und späte Körnermaissorten an sieben Standorten in Baden, dem Elsass und der Schweiz.

von Dr. Hubert Sprich/IMIR und Helmut Nußbaumer/LTZ Augustenberg erschienen am 22.12.2025
Dieses Jahr traten verstärkt Zwitterkolben an der Fahne auf. © Hubert Sprich/Cornexo
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Bis auf die Trockenphase von Mitte Juni bis in die zweite Juliwoche mit Temperaturen von über 35 Grad kam die Witterung 2025 mit ausreichend Niederschlägen in der Kornfüllungsphase der Kulturpflanze Mais entgegen. Besonders positiv wirkten sich die Niederschläge und die moderaten Temperaturen in der Maisblüte im Juli aus, sodass die Kolben meist sehr gut befruchtet waren. Wie in der Praxis wurden auch bei den grenzüberschreitenden IMIR-Sortenversuchen hohe Erträge erzielt. Die Körnermais-Sortenprüfung

Die Körnermais-Sortenprüfung des Internationalen Mais- und Informationsring (IMIR) fand 2025 an sieben Standorten in Baden, dem Elsass und der Schweiz mit jeweils drei Wiederholungen statt.

Die IMIR-Sortenprüfung besteht aus einem mittelspäten (K 260 bis K 290) und einem späten Sortiment (K 300 bis K 350). Das späte Sortiment, das in Deutschland nur vom IMIR geprüft wird, trägt der Entwicklung Rechnung, dass auf günstigen Maisstandorten in den letzten Jahren, nicht zuletzt mit Blick auf den Klimawandel, der Anbau später Maissorten zunahm.

Der Durchschnittsertrag bei beiden Sortimenten lag mit 155 dt/ha (mittelspätes Sortiment) beziehungsweise 154 dt/ha (spätes Sortiment) etwa auf dem gleichen Niveau. Dies macht deutlich, dass Sorten mit einer Körnerreifezahl von über K 300 ihr Ertragspotenzial unter den hiesigen Bedingungen nicht in jedem Jahr nutzen können.

Auch Maisbeulenbrand war 2025 ein Thema.
Auch Maisbeulenbrand war 2025 ein Thema. © Hubert Sprich/Cornexo

Verlauf der Sortenversuche und Wachstumsbedingungen

Die Aussaat der Sortenversuche verlief unter günstigen Bedingungen. Sechs der sieben Standorte wurden im Zeitraum vom 27. April bis zum 1. Mai gesät. Der elsässische Standort Geudertheim wurde bereits am 14. April gedrillt; der frühere Saattermin zeigte keine Auswirkung auf den Ertrag. Der Auflauf war an allen Standorten zügig und gleichmäßig, sodass die Bestände homogen aufwuchsen.

Die Trockenphase im Juni bremste das Wachstum, sodass die Bestände insgesamt gut 60 cm kürzer als im vergangenen Jahr waren. Auffällig war ein stärkerer Befall mit Beulenbrand. Insbesondere am Standort Hüntwangen konnte ein starker Maisbeulenbrandbefall an den Kolben beobachtet werden. Außerdem wurden verstärkt Zwitterkolben und Fingerkolbigkeit beobachtet. Diese Anomalitäten dürften eine Folge der kühlen Nachttemperaturen (Temperaturstress) in der Blüh- und Kolbenbildungsphase im Juli sein.

Die Ernte erfolgte bei guten Bedingungen im Zeitraum vom 09. Oktober (Heitersheim und Cadenazzo) bis zum 13. November in Kappel-Grafenhausen, Hüntwangen und Zürich-Reckenholz. Der Versuch in Rustenhart wurde insgesamt neunmal (je 26 mm) und in Geudertheim dreimal (je 30 mm) vom 22. Juni bis zum 19. August beregnet. Die anderen Standorte wurden nicht beregnet.

Mittelspätes Sortiment (K 260 bis K 290)

Das mittelspäte Sortiment umfasste 26 Sorten und wurde an den drei deutschen Standorten Heitersheim (Südbaden), Kappel-Grafenhausen (Mittelbaden) und Eppingen (Nordbaden), den beiden französischen Standorten Rustenhart (Südelsass/ Haut-Rhin) und Geudertheim (Nordelsass/ Bas-Rhin) sowie an zwei Standorten in der Nordschweiz in Hüntwangen (Hochrhein) und in Zürich-Reckenholz angelegt, insgesamt also an sieben Orten.

Unter den 13 erstmals geprüften Sorten fiel die Sorte P95287 durch einen überdurchschnittlichen Ertrag und eine unterdurchschnittliche Erntefeuchte positiv auf. Einen Ertrag von über 160 dt/ha über alle Standorte erzielten die acht Sorten P95287, P9975, DKC 5092, KWS Exceptio, DKC 4712, Indem1012, KWS Lemondo und DKC 4603. Unter diesen ertragsstärksten Sorten zeigte die Sorte P95287 mit 27 Prozent Erntefeuchte die beste Abreife.

Die Erträge von P9975, DKC 5092, DKC 4712 und DKC 4603 lagen an allen sieben Standorten über dem Ertragsdurchschnitt; dies deutet auf eine hohe Ertragsstabilität dieser Sorten bei unterschiedlichen Boden- und Wasserverhältnissen hin (Tabelle 1).

Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - mittelspätes Sortiment
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - mittelspätes Sortiment © IMIR/LTZ Augustenberg
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - mittelspätes Sortiment
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - mittelspätes Sortiment © IMIR/LTZ Augustenberg

Ertragsanalyse und Standorteigenschaften des mittelspäten Sortiments

Der Durchschnittsertrag lag bei 155,1 dt/ha und damit auf dem hohen Niveau des Vorjahres (154,9 dt/ha), wobei die Erträge zwischen den Standorten von 118,7 dt/ha in Heitersheim bis 181,7 dt/ha in Hüntwangen deutlich stärker variierten als 2024. In Hüntwangen zeigte die Sorte P95287 mit 199,1 dt/ha den höchsten Einzelertrag an einem Standort.

Die höchste Erntefeuchte mit 36,9 Prozent über alle Sorten wurde in Eppingen ermittelt. Am beregneten Standort Rustenhart lag die durchschnittliche Erntefeuchte mit 21,9 Prozent am niedrigsten. Die mittlere Erntefeuchte über alle Standorte und Sorten lag bei 28,0 Prozent und damit auf dem Niveau des Vorjahres (27,9 Prozent). Die Sorte Stringer zeigte mit 25,5 Prozent Erntefeuchte die beste Abreife aller Sorten, lag jedoch beim Ertrag mit 128,2 dt/ha unter dem Durchschnitt.

Die vier Sorten P95287, DKC 4646, P9610 und DKC 4539 zeichneten sich dadurch aus, dass sie sowohl über dem Durchschnittsertrag als auch unter der durchschnittlichen Erntefeuchte lagen, was auf eine hohe Wirtschaftlichkeit dieser Sorten hinweist (Abbildung 1). Bei dreijähriger Betrachtung der IMIR-Ergebnisse des mittelspäten Sortiments lagen die beiden Sorten DKC 4712 und DKC 4603 sowohl 2023 als auch 2024 und 2025 über dem Ertragsdurchschnitt, was die Ertragsstabilität dieser Sorten verdeutlicht.

In Hüntwangen trat ein starker Befall mit Maisbeulenbrand am Kolben auf. Die beiden Sorten DKC 4540 und Mogabrixx waren besonders betroffen; dies kann den starken Ertragsabfall dieser beiden Sorten am Standort Hüntwangen erklären.

Niederschläge und moderate Temperaturen in der Maisblüte, ermöglichen eine gute Befruchtung, so dass bis in die Kolbenspitze Körner gebildet wurden.
Niederschläge und moderate Temperaturen in der Maisblüte, ermöglichen eine gute Befruchtung, so dass bis in die Kolbenspitze Körner gebildet wurden. © Hubert Sprich/Cornexo

Spätes Sortiment (K 300 bis K 350)

Das späte Sortiment mit 18 Sorten wurde an den sechs klimatisch günstigsten Standorten Heitersheim (Deutschland), Kappel-Grafenhausen (Deutschland), Eppingen (Deutschland), Rustenhart (Frankreich), Geudertheim (Frankreich) und Cadenazzo (Schweiz) im schweizerischen Tessin geprüft und damit nicht an den gleichen Standorten wie das mittelspäte Sortiment. Die Gesamtergebnisse des späten Sortiments lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Standorte nur eingeschränkt mit den Gesamtergebnissen des mittelspäten Sortiments vergleichen.

In Cadenazzo wurde der höchste Durchschnittsertrag mit 161,8 dt/ha und im südbadischen Heitersheim der geringste Ertrag mit 133,7 dt/ha gemessen. Der Durchschnittsertrag über alle sechs Standorte lag im späten IMIR-Sortiment bei 154,1 dt/ha und damit gut 4 dt/ha unter dem Vorjahr (158,8 dt/ha).

Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - spätes Sortiment
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - spätes Sortiment © IMIR/LTZ Augustenberg
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - spätes Sortiment
Ergebnisse der IMIR-Sortenprüfung 2025 - spätes Sortiment © IMIR/LTZ Augustenberg

Sortenleistung und Ertragsstabilität im späten Sortiment

Einen Durchschnittsertrag von über 160 dt/ha über alle Standorte erzielten die drei Hybriden DKC 5148 (163 dt/ha), KWS Forturio (161,6 dt/ha) und der KWS-Stamm KXC 3394 (161,3 dt/ha). Unter diesen drei Sorten hatte KWS Forturio mit 29 Prozent die geringste Erntefeuchte. Die Sorte P9587 zeigte mit 26 Prozent die beste Abreife über alle Standorte, konnte allerdings ertraglich mit 148,8 dt/ha nicht mit den Spitzenreitern mithalten.

Die beiden Sorten DKC 5148 und KWS Forturio lagen an allen sechs Standorten über dem Durchschnittsertrag; dies deutet auf eine hohe Ertragsstabilität dieser zwei Hybriden hin. Die durchschnittliche Erntefeuchte lag bei 28,8 Prozent und war damit 2,6 Prozent höher als im Vorjahr (26,2 Prozent). Das liegt vor allem an der mit 39,6 Prozent hohen Erntefeuchte am Standort Eppingen in diesem Jahr; hier war der Erntetermin am 13. Oktober offensichtlich zu früh. Am günstigsten verlief die Abreife in Rustenhart im Südelsass; hier betrug die Erntefeuchte nur 23,6 Prozent. Vermutlich ermöglichte die neunmalige Beregnung in Rustenhart eine ungestörte Entwicklung und damit eine frühere Reife.

Im späten IMIR-Sortiment konnte lediglich die Sorte P9944 sowohl einen überdurchschnittlichen Ertrag als auch eine unterdurchschnittliche Erntefeuchte erreichen; dies weist auf eine gute Wirtschaftlichkeit dieser Sorte hin (Abbildung 2). Bei dreijähriger Betrachtung der IMIR-Ergebnisse des späten Sortiments erreichten die Sorten KWS Forturio, RGT Mexxplede, P0710 und DKC 5110 sowohl 2023, 2024 als auch 2025 einen überdurchschnittlichen Ertrag, was die mehrjährige Ertragsstabilität dieser vier späten Sorten unterstreicht.

Fazit der IMIR-Versuche 2025 und Empfehlungen für 2026

Die IMIR-Versuche 2025 erreichten analog zur Praxis hohe Erträge. Durch die kontinuierlich gefallenen Niederschläge ab der Maisblüte konnte in diesem Jahr keine Ertragsüberlegenheit der beiden beregneten Standorte Rustenhart und Geudertheim festgestellt werden. Allerdings wurde in Rustenhart bei beiden Sortimenten die geringste Erntefeuchte gemessen; dies könnte mit der intensiven Beregnung und damit dem Überbrücken bereits geringer Trockenperioden erklärt werden. Bei Betrachtung der fünf Standorte Kappel-Grafenhausen (Deutschland), Eppingen (Deutschland), Heitersheim (Deutschland), Geudertheim (Frankreich) und Rustenhart (Frankreich), an denen sowohl das mittelspäte als auch das späte Sortiment stand, zeigte sich 2025 eine leichte Ertragsüberlegenheit der späten Sorten gegenüber den mittelspäten Sorten.

Allerdings wiesen die späten Sorten gegenüber den mittelspäten Sorten an diesen fünf Standorten etwa 2 Prozent höhere Wassergehalte zum Erntezeitpunkt auf. Dies kann aufgrund der höheren Trocknungskosten die Wirtschaftlichkeit später Sorten infrage stellen.

Darüber hinaus steigt mit der späteren Reife die Gefahr von Kolbenfusariosen, wodurch die Verwertung des Erntegutes beeinträchtigt wird. Dies kann in Jahren mit anhaltenden Niederschlägen in der Abreifephase kritisch werden. Daher empfiehlt sich zur Aussaat 2026 auch auf sehr günstigen Standorten eine ausgewogene Mischung von Sorten unterschiedlicher Reifegruppen.

Der Körnermais profitierte 2025 – abgesehen von der Trockenphase im Frühsommer - von den insgesamt günstigen Witterungsbedingungen, dies zeigt sich auch in den hohen Maiserträgen der IMIR-Sortenprüfungen.
Der Körnermais profitierte 2025 – abgesehen von der Trockenphase im Frühsommer - von den insgesamt günstigen Witterungsbedingungen, dies zeigt sich auch in den hohen Maiserträgen der IMIR-Sortenprüfungen. © Hubert Sprich/Cornexo
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