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Ferkelgesundheit

Übers Wasser geht es auch

Die Applikation von Impfstoffen mit dem Tränkwasser in der Geflügelhaltung ist eine vielfach genutzte und geläufige Form der Impfung. Sie gewinnt auch bei Schweinen immer mehr an Bedeutung. Lesen Sie hier, was dabei zu beachten ist.
Veröffentlicht am
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Jennifer Koch, Elanco
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Es hat sich gezeigt, dass ein gutes Hygienemanagement in Verbindung mit einem angepassten Impfprogramm eine funktionierende Vorbeugung vor infektiösen Krankheiten beim Schwein darstellt. In Zukunft werden vorbeugende Maßnahmen, wie konsequentes und zielorientiertes Hygienemanagement sowie Impfungen, in der Nutztierhaltung einen wichtigeren Stellenwert einnehmen.

Impfen übers Tränkwasser mit Lebendimpfstoff

Die Impfung übers Tränkwasser besitzt bei einer großen Zahl von Tieren den Vorteil einer vergleichsweise einfachen und schnellen Verabreichung des Impfstoffes mit der Berücksichtigung von Tierwohl sowie Ökonomie. Auch wenn diese Art der Applikation auf den ersten Blick „einfach“ und „simpel“ erscheint, erfordert diese Methode für erfolgreiche Ergebnisse mit uniformen Immunreaktionen eine hohe Sorgfalt.

Die derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe, welche übers Tränkwasser verabreicht werden, sind Lebendimpfstoffe. Diese sind nur begrenzt haltbar, nach dem Anmischen nur einige Stunden, und können nur der ausgewiesenen Haltbarkeitsdauer (siehe Kennzeichnung) bei sachgemäßer Lagerung im Kühlschranktemperatur ohne Sonnenlicht entsprechen.

Faktor Wasserqualität

Bei der Tränkwasserimpfung wird das Wasser hauptsächlich als Transportmittel für den Impfstoff verwendet. Jedoch ist die chemische/physikalische (pH-Wert, Wasserhärte) und biologische (Keimfreiheit, kein Biofilm) Wasserqualität sowie das technische Leitungssystem (Verlegung der Rohre, Material) auch entscheidend. Geschmack und Geruch des Wassers sind wichtig, um die gewünschte Wasseraufnahme zu erreichen. Substanzen wie Schwermetalle, organische Schadstoffe und Krankheitserreger sollten nicht enthalten sein. Gibt es in den Leitungen einen deutlichen Biofilm, Säurerückstände, Chlorreste oder zu viele chemische Substanzen, kann der Impfstoff deutlich negativ beeinflusst werden und nicht mehr in der richtigen Menge oder Form beim Tier ankommen.

Faktor Tier

Nur gesunde Tiere sind impffähig. Darüber hinaus ist sicher zu stellen, dass auch die jüngsten Tiere das impffähige Alter erreicht haben, das je nach verwendetem Impfstoff variiert. Stress, ausgelöst durch den Impfvorgang selbst wie auch durch die eventuell vo­rangegangene Trennung von der Sau, Standortwechsel und Neugruppierung der Ferkel, kann einen entscheidenden Einfluss auf den Impferfolg haben und sollte so weit wie möglich reduziert werden. Auch müssen bei dem Impfvorhaben unbekannte Tränkevorrichtungen, wie beispielsweise Nippeltränken, welche gegebenenfalls einer Gewöhnungszeit bedürfen, mitbedacht werden.

Faktor Technik

Drenchen: Die Einzeltierimpfung per Drenchpistole eignet sich im Besonderen für kleine Bestände und für frühe Impfungen unter der Sau. Die Ferkel werden dabei auf den Arm genommen und das Mundstück des Drenchers seitlich ins Maul eingeführt, erst dann wird „gedrencht“.

Tränkschalen: Diese Methode bietet den Vorteil, eine größere Partie Ferkel unter Sichtkontrolle zu impfen und eigent sich sowohl im Flatdeck wie auch unter der Sau. Dem fertig angemischten Impfstoff sollte dabei ggf. ein Stabilisator (etwa Magermilchpulver) zugefügt werden, wobei ein Ansüßen der Impflösung die Aufnahme, insbesondere bei sehr jungen Ferkeln, deutlich erhöhen kann. Ein beigesetzter Farbstoff ermöglicht zusätzlich eine optische Kontrolle des Impferfolgs.

Tränkwasserleitung: Die Nutzung des Tränkwasserleitungssystems ist ökonomisch und arbeitstechnisch sehr einfach. Jedoch besitzt nicht jeder Schweinebetrieb die notwendige Technik, um über die Wasserleitung Impfstoffe verabreichen zu können. Zudem steht diese Art der Technik erst im Flatdeck oder Mast zur Verfügung und macht nur ab einer gewissen Ferkelanzahl Sinn. Das in den Leitungen stehende Wasservolumen muss erst verbraucht werden, bevor das mit Impfstoff vermischte Wasser die Tiere erreicht.

Faktor: Reinigung

Eine Reinigung bedeutet im Prinzip immer eine „Fläche frei machen von Schmutz“. Für Tränkwasserleitungen heißt das, den im Durchgang aufgebauten Schmutz in Form eines Biofilms aus dem Tränkwassersystem vollständig zu entfernen. Ohne die Entfernung des Biofilms in Tränkwasser-Systemen gibt es keine Gewährleistung der einwandfreien Verteilung von Impfstoffen sowie der Verschleppungen von Wirkstoffen wie Säuren, Chlor oder Antibiotika. Um organische Masse aus dem Tränkwasserleitungssystem zu bekommen, sollte regelmäßig im Leerstand eine Grundreinigung mit einem geeigneten Produkt durchgeführt werden.

 

Den vollständigen Beitrag können Sie in BWagrar, Ausgabe 1/2019, lesen.

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