Lehre? Studieren? – Am besten beides!
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BWagrar: Die HfWU bietet seit einigen Jahren ein duales Studium Agrarwirtschaft an. Wie wird es von den Studierenden angenommen?
Prof. Schüle: Das duale Studium ist attraktiv. Die Nachfrage nimmt mit jedem Jahr zu. Aktuell studieren etwa 15 Prozent der Studenten im Bachelorstudiengang Agrarwirtschaft nach diesem System.
BWagrar: Wie unterscheidet sich im Studienalltag das duale Studium vom Bachelor-Studium der Agrarwirtschaft?
Prof.Schüle: Der Ablauf von dualem Studium und Bachelorstudium und die Vorlesungsinhalte sind an der HfWU identisch. Dual zu studieren ist etwas anspruchsvoller, weil die dual Studierenden z.B. in den Semesterferien ihre Praxisphasen absolvieren müssen und sich möglichst strikt an den vorgegebenen Studienplan halten sollten, damit sie auch tatsächlich nach 4,5 Jahren Ausbildungsdauer sowohl den Berufsabschluss als Landwirt/in und den Bachelor in Agrarwirtschaft erreichen. Studierende im dualen Studium haben aber den Vorteil, dass sie sich durch die intensiven Praxisphasen gleichzeitig das theoretische Fachwissen und die notwendigen Fertigkeiten zur praktischen Umsetzung aneignen. Das macht sich auch im Studium an der Hochschule bemerkbar. Sie gehören fast immer zum besten Drittel unserer Studierenden.
BWagrar: Wie bewirbt man sich an der Hochschule um das duale Studium. Ist der Studienplatz sicher?
Prof. Schüle: Der Studienplatz ist formal zwar nicht garantiert, die jungen Leute gehen aber kein Risiko ein, wenn sie sich für das duale Studium entscheiden und die Ausbildung gestartet haben. Die Besonderheit in unserem Studiengang ist, dass bei der Zulassung die zwei Kriterien Note der Hochschulzugangsberechtigung und Praxiserfahrung zu gleichen Teilen gewichtet werden. Daher haben bisher alle dualen Studenten einen Studienplatz erhalten.
"Aktuell hat ein Absolvent kaum Probleme einen guten Arbeitsplatz zu finden"
BWagrar: Welche Voraussetzungen müssen Bewerber für das duale Studium Agrarwirtschaft in Nürtingen mitbringen?
Prof. Schüle: Im Grunde die gleichen, wie für jedes Hochschulstudium: Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Zudem müssen Sie vor Studienbeginn eine 14monatige Lehrzeit auf einem anerkannten landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb absolviert haben. Dann können sie sich im darauf folgenden Jahr bis zum 15. Juli um einen Studienplatz Agrarwirtschaft bewerben. Die übrige Praxiszeit der insgesamt geforderten 24 Monate wird im Laufe des Bachelorstudiums, zum Beispiel im Praxissemester, den Semesterferien oder über Praxismodule an der Hochschule abgeleistet.
BWagrar: Kann man im dualen Studium Agrarwirtschaft auch ein Studiensemester im Ausland absolvieren?
Prof. Schüle: Ein theoretisches Studiensemester kann man auch im Ausland machen. Allerdings verliert sich da oft der Zeitvorteil. Wer im Ausland studiert, holt das Semester in der Regel nach. Beliebter ist es, das Praxissemester im Ausland zu verbringen. Das ist auch im dualen Studium möglich, wenn der ausländische Betrieb vom Regierungspräsidium als Ausbildungsbetrieb anerkannt wird. Das muss unbedingt vorher geklärt werden.
BWagrar: Wie sind die Berufsaussichten mit einem Studienabschluss im dualen Studium Agrarwirtschaft?
Prof. Schüle: Wenn man Landwirtschaft an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften studiert, hat man aktuell kaum Probleme einen guten Arbeitsplatz zu finden. Für die meisten potentiellen Arbeitgeber stellt die intensive Verknüpfung von theoretischer und praktischer Ausbildung, wie sie im dualen Studium praktiziert wird, einen besonderen Pluspunkt dar, so dass diese Absolventen sehr gesucht sind.
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