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Jetzt 18 LEADER-Aktionsgebiete im Land

Regionalentwicklungsprogramm setzt auf Bürgerbeteiligung

Die neuen Aktionsgebiete in Baden-Württemberg des EU-Regionalentwicklungsprogramms LEADER stehen fest. 18 statt bisher acht LEADER-Aktionsgruppen können mit insgesamt 84 Millionen Euro Projekte in ihrer Region umsetzen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann übergab am 7. Januar 2015 die Urkunden für die neue LEADER-Förderperiode bis 2020 an die 18 neuen Aktionsgruppen im Neuen Schloss in Stuttgart. Wie Kretschmann betonte, „ setzt LEADER auf aktive und gezielte Beteiligung der Menschen vor Ort. Sie kennen die Herausforderungen und die Potenziale ihrer Region am besten“. 

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„Der heutige Startschuss für die Regionalentwicklung mit LEADER ist ein kraftvoller Impuls für den Ländlichen Raum. Statt bisher 57 Millionen Euro stehen nunmehr bis zu 84 Millionen Euro öffentliche Gelder zur Verfügung. 18 statt bisher acht LEADER-Aktionsgruppen können jetzt einen Beitrag leisten, die Attraktivität und Stärke unseres Ländlichen Raums zu wahren und auszubauen“, erklärte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde.

25 Konzept mit hoher Qualtiät eingereicht

Die Vorbereitungen zur neuen Förderperiode liefen seit Mai 2013. Interessierte Gruppen erhielten in acht Informationsveranstaltungen und Workshops umfassende Beratung und Hilfestellung bei der Erstellung ihrer Bewerbung durch Experten des Landes. „Die Qualität der 25 eingereichten Konzepte war außergewöhnlich hoch. Diesen Eindruck bestätigen auch die externen Sachverständigen, die die Strategien bewertet haben. Der unabhängigen Jury, die zu gleichen Teilen aus Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Verwaltung bestand, ist die Entscheidung darum auch nicht leicht gefallen“, wusste Bonde.

Bürgerbeteiligung ist Kernelement

Grundlage der Bewerbung sind die regionalen Entwicklungskonzepte. Die LEADER-Bewerberregionen geben sich damit ein Arbeitsprogramm und zeigen auf, welche Entwicklungsperspektiven und -vorhaben sie in den nächsten Jahren verfolgen wollen. Die Inhalte werden von Wirtschafts- und Sozialpartnern, Landkreisen und Gemeinden gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung erarbeitet. „Der grün-roten Landesregierung ist es ein besonderes Anliegen, die Bürger- und Zivilgesellschaft nachhaltig zu stärken. Deswegen haben wir LEADER zu einem zentralen Instrument ausgebaut, mit dem Bürgerinnen und Bürger ihre Heimat gestalten können“, sagte der Ministerpräsident.

„Uns war neben der Qualität der Regionalen Entwicklungskonzepte vor allem wichtig, auf welche Art und Weise die Bürgerinnen und Bürger in den Entwicklungsprozess eingebunden waren. Gruppen, die hier kreative Ideen hatten, haben im Verfahren Pluspunkte bekommen. Im Ergebnis war die Bürgerbeteiligung über alle Bewerbungen hinweg beeindruckend hoch. Dies spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Aktionsgruppen wider. Sie sind durch ein breites gesellschaftliches Spektrum gekennzeichnet“, so Kretschmann.

Neuausrichtung gibt neue Freiheiten  und steigert Interesse der Regionen

Das Förderprogramm LEADER ist nach Mitteilung von Minister Bonde insgesamt neu ausgerichtet worden. Sowohl das Förderspektrum als auch die Gestaltungsspielräume der Aktionsgruppen wurden erweitert. So könnten die lokalen Akteure selber Förderschwerpunkte und Förderhöhen für bestimmte Maßnahmen festlegen.Bonde freute sich, das aus dem Ländlichen Raum fast flächendeckend Bewerbungen kamen. Dank der erhöhten Mittel konnten mehr Regionen als je zuvor für die Förderung ausgewählt werden. Dadurch steige einerseits der Anspruch an die LEADER-Aktionsgruppen, andererseits auch deren Eigenverantwortung. „Wir unterstützen die LEADER-Aktionsgruppen durch Schulungen und erfahrene Ansprechpartner, um den Einstieg zu erleichtern", sagte Bonde.

Auch unterlegene Regionen sollen profitieren

Das Land will  auch den Bewerbern, die dieses Mal nicht zu Zuge kamen, alternative Wege aufzeigen. Bonde ist davonr überzeugt, dass die Vorarbeiten aus der LEADER-Bewerbung eine sehr gute Grundlage sind, um Teile der bestehenden Konzepte mit anderen Förderprogrammen aufzugreifen und zu fördern. Beispielsweise könnten sich mehrere Kommunen zusammenschließen und mit Unterstützung eines Regionalmanagers zielgerichtet Projekte umsetzen, die einer ganzen Region nutzen – vom Rad- und Wanderweg bis zu gemeinschaftlich genutzten Infrastruktureinrichtungen. Dazu verweist auf verschiedene Förderprogramme, die dazu zur Verfügung stehen. Das Regionalmanagement werde aus Fördertöpfen des Bundes und des Landes bis zu sieben Jahre lang bezuschusst.

Die LEADER-Aktionsgruppen der Förderperiode 2014 bis 2020 


Folgende LEADER-Aktionsgruppen haben den Zuschlag erhalten:

  • Badisch-Franken: Neckar-Odenwald-Kreis, Main-Tauber-Kreis
  • Brenzregion: Heidenheim, Alb-Donau-Kreis
  • Heckengäu: Böblingen, Calw, Enzkreis, Ludwigsburg
  • Hohenlohe-Tauber: Schwäbisch Hall, Main-Tauber-Kreis, Hohenlohekreis
  • Jagstregion: Schwäbisch Hall, Ostalbkreis
  • Kraichgau: Karlsruhe, Rhein-Neckar-Kreis, Heilbronn
  •  Mittel baden: Ortenaukreis, Baden-Baden, Rastatt
  • Mittlere Alb: Reutlingen, Alb-Donau-Kreis, Esslingen, Sigmaringen
  • Mittleres Oberschwaben: Ravensburg, Sigmaringen, Biberach
  • Mittlerer Schwarzwald: Rottweil, Ortenaukreis
  • Neckar-Odenwald aktiv: Neckar-Odenwald-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis
  • Nordschwarzwald: Calw, Freudenstadt
  • Oberer Neckar: Rottweil, Freudenstadt
  • Oberschwaben: Sigmaringen, Alb-Donau-Kreis, Biberach
  • Ortenau: Ortenaukreis
  • Schwäbischer Wald: Heilbronn, Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis, Schwäbisch Hall
  • Südschwarzwald: Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Schwarzwald-Baar-Kreis, Waldshut
  • Württembergisches Allgäu: Ravensburg


Hinweis: Die LEADER-Regionen umfassen in der Regel nicht alle Städte und Gemeinden der genannten Landkreise. Die genaue Zuordnung der Gemeinden können Sie der Übersichtskarte unten  entnehmen.


LEADER ist ein Regionalentwicklungsprogramm der EU, die Abkürzung steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ – auf Deutsch „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. LEADER zeichnet sich aus durch den Bottom-Up-Ansatz, also einem Projektansatz von unten nach oben. Das bedeutet, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe über die zu fördernden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen.


Weitere Informationen zu LEADER sind beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de sowie beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung unter www.landwirtschaft-bw.info/pb/MLR.LaendlicherRaum,Lde/LEADER abrufbar. Fragen zu LEADER können per E-Mail an die LEADER-Koordinierungsstelle unter leader@lgl.bwl.de geschickt werden.
Das EU-Programm LEADER steht wie alle Programme des Maßnahmen- und Entwicklungsplans Ländlicher Raum unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die EU-Kommission.

 
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