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Zuckerrüben und Kartoffeln

Verschlämmte Böden bremsen

Die z. T. sehr ergiebigen Niederschläge in der Woche vor Ostern haben insbesondere auf Standorten mit einem höheren Schluffanteil zu einer intensiven Verschlämmung der Böden geführt. Das macht Zuckerrüben und Kartoffeln Probleme.
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Meßmer/LTZ
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Die stark verkrustete Bodenoberfläche bereitet den Zuckerrüben erhebliche Auflaufschwierigkeiten. Nach Meinung der Fachleute besteht aber aktuell kein Grund zum Umbruch.

Kartoffeldämme

Die Kartoffeldämme auf den vor Ostern bestellten Flächen weisen ebenfalls häufig eine sehr harte Kruste auf. Hier hat der Regen das bereits durch die Pflanzbettbereitung und das Legen beanspruchte Bodengefüge weiter ge-schädigt. Der Boden zerfloss dann und verdichtete sich an der Oberfläche, sodass bei der Abtrocknung eine harte, schwer durchdringbare Kruste entstand.

Diese Verschlämmung verhindert sowohl die weitere Verdunstung von Wasser aus dem Damminneren als auch die Erwärmung des Bodens. Deshalb fühlt sich bei einer Kontrolle der Pflanzknollen der Boden vielfach noch „eiskalt“ an.

Ertragsverluste

Unter diesen Bedingungen entwickeln die Pflanzknollen nur sehr langsam ihre Keime und müssen dafür auch mehr Reservestoffe mobili-sieren. Gleichzeitig behindert der verschlämmte Boden den Gasaustausch der intensiv atmenden Pflanzknollen. Die sich so verlängernde Verweildauer der Keime im Boden erhöht auch das Risiko von Auflaufschäden z. B. durch Rhizoctonia.

Nicht alle Pflanzkartoffeln, insbesondere kleinere, kranke oder triebschwache Knollen, erreichen so die Dammoberfläche und führen zu Fehlstellen bzw. Kümmerpflanzen. Durch


das starke Ausgleichsvermögen der Kartoffel-pflanzen werden einzelne Fehlstellen innerhalb eines Bestandes sehr gut kompensiert. Merk-liche Mindererträge sind je nach Verwertungs-richtung erst bei mehr als 15 % fehlender Pflanzen festzustellen. Ein Umbruch lohnt sich nach eigenen Erfahrungen erst beim Ausfall von mehr als der Hälfte aller Pflanzknollen.

Hilfestellung für die Pflanzen

Als grundlegende Maßnahme ist die Gefügesta-bilität des Bodens z. B. durch Zwischenfrüchte und standortangepasste Kalkung zu erhalten oder zu verbessern. Darüber hinaus sind bei der Kartoffelbestellung
• die Böden nicht zu intensiv zu bearbeiten
• die Tiefenablage der Pflanzknollen bzw. deren Erdbedeckung an die partienspezi-fische Triebkraft und die Standortbeding-ungen anzupassen
• die Dammkrume nicht zu stark zu verdichten und nicht zu glatt zu streichen.

Auf Flächen mit akut verschlämmten Dämmen kann versucht werden, die Erd-kruste durch flach arbeitende Pflegewerkzeuge aufzubrechen. Während Striegel vor allem die Dammkrone lockern, eignen sich Rollhacken oder langsam laufende Reihenfräsen auch zur Bearbeitung der Dammflanken. Beim Einsatz von Häufelkörpern besteht die Gefahr, dass zu grobe Erdschollen losgerissen werden, die dann beim erneuten Dammaufbau zu Problemen führen können. Vor einer Bearbeitung der Dämme ist aber unbedingt die Entwicklung der Keime an mehreren Stellen auf der Fläche zu begutachten. Die Geräte sind dann so flach einzustellen, dass eine Schädigung der Keime ausgeschlossen ist. In auflaufenden Beständen sollte zunächst ganz auf eine Bearbeitung verzichtet werden.

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