Agrarzentrum Ostalb in Ellwangen eingeweiht
Das neue Agrarzentrum Ostalb der Bezugs- und Absatzgenossenschaft (BAG) Hohenlohe im Industriegebiet Ellwangen-Neunheim wurde Mitte Juni offiziell eingeweiht. Es ist bereits seit März in Betrieb.
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„Mit diesem neuen Agrarzentrum setzen wir ein Ausrufezeichen für Region um Ellwangen und die ganze Ostalb“, sagte BAG-Vorstandsvorsitzender Ulrich Kühnle vor zahlreichen Ehrengästen, Geschäftspartnern und den Mitarbeitern bei der Einweihungsfeier im Lagerhallen-Neubau.
„Wir investieren in die Landwirtschaft, weil wir an sie glauben. Und gemeinsam mit der Landwirtschaft gehen wir die Herausforderungen der Zukunft an“, betonte Kühnle bei der Begrüßung. Um den Ansprüchen ihrer Mitglieder gerecht zu werden, habe die Genossenschaft in den letzten Jahren mehr als 20 Millionen Euro in ihre Standorte investiert. Drei Millionen Euro betragen die Investitionen in das Agrarzentrum Ostalb. Als echte Herausforderung bezeichnete Kühnle auch das Abwägen der Chancen und Risiken vor dem Zusammenschluss mit der BAG Ellwangen im Jahr 2013.
Als Folge von Bilanzmanipulationen, zu denen die staatsanwaltlichen Ermittlungen immer noch andauern, war die BAG Ellwangen Ende 2012 zum Verkauf von Teilen ihres Grundstücks an der Bahnhofstraße in Ellwangen gezwungen, auf denen sich Lager, Verwaltung und Agrarmarkt befanden. Somit standen die Gebäude nur noch eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Nach der Fusion mit der BAG Hohenlohe wurden deshalb die Planungen für das neue Agrarzentrum vorangetrieben und umgesetzt. „Hilfreich waren dabei unsere Erfahrungen mit dem Bau des Agrarzentrums Hohenlohe und unsere Überlegungen zur strategischen Planung 2020 der BAG Hohenlohe“, teilte Vorsitzender Kühnle mit.
Bau- und Meilenstein der BAG
„Nach den umfangreichen Investitionen wird in den nächsten Jahren unser Fokus mehr auf der Konsolidierung und der Optimierung unserer internen Betriebsabläufe liegen“, betonte der geschäftsführender Vorstand Michael Eißler bei seiner Präsentation des neuen Ellwanger Bauwerks. Eißler nannte es einen Meilenstein in der 118-jährigen Geschichte der Genossenschaft. Es sei nicht nur Ersatz, sondern „ein wichtiger Baustein für unsere gemeinsame BAG.“
Die Grundfläche des neuen Areals beträgt 7500 Quadratmeter. Zusätzlich stehen 1400 Quadratmeter als Erweiterungsfläche nördlich angrenzend zu Verfügung. Seit dem Jahr 2000 besteht die Getreideanlage mit etwa 120 Tonnen Annahmeleistung pro Stunde und einer Lagerkapazität von knapp 10.000 Tonnen. Neu ist die Düngemittelhalle, die insgesamt 2250 Kubikmeter in zehn Einzelboxen fasst. Ein 25-Tonnen-Kipperzug kann hier mit der eingebauten Fördertechnik innerhalb von zehn Minuten entladen werden. Eine überdachte Multifunktionsfläche von 221 Quadratmetern schließt sich zum Beispiel für die Lagerung von gesacktem Dünger an. Die neue Lagerhalle mit 1080 Quadratmetern bietet 480 Palettenstellplätze in den Hochregalen. Hinzu kommen weitere Stellplätze und das Blocklager sowie zwei in der Halle integrierte Pflanzenschutzräume mit zusammen 91 Quadratmetern, die den schärfsten Umweltvorschriften genügen.
Neuer Standort von hoher wirtschaftlicher Bedeutung
Der 200 Quadratmeter große Agrarmarkt mit Beratungstheke bietet nach Aussage Eißlers dem Profilandwirt ein ausgefeiltes Kernsortiment an Bedarfsartikeln. Optimale Arbeitsbedingungen bieten funktional gestaltete Büroräume. Im Erdgeschoss sind auch die Mitarbeiter der BAG-Energietochter EDi untergebracht. Mit dem Außendienst sind im Argrarzentrum Ostalb 15 Mitarbeiter beschäftigt. Der erwartete Umsatz von jährlich rund 12 Mio. Euro am neuen Standort belegt nach den Worten Eißlers dessen wirtschaftliche Bedeutung. Damit würden rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes der BAG repräsentiert.
Die hochgesteckten Ziele konnten sowohl mit fünfeinhalb Monaten Bauzeit als auch im Budget unterschritten werden, betonte in seinem Grußwort Reiner Zoller vom Architekturbüro Mahl und Zoller in Schwäbisch Hall.
Beim Kunden angekommen und Flagge gezeigt
Ellwangens Oberbürgermeister Karl Hilsenbek gratulierte der BAG Hohenlohe zu ihrem verkehrsgünstig gelegenen Standort. Sie habe damit Flagge gezeigt und sei „als Firma und baulich in Ellwangen angekommen“. Mit ihrer eigenen Mitgliedschaft habe die Stadt ein Zeichen setzen wollen. Die Übernahme der Ellwanger BAG-Kundschaft hat nach Auffassung des OB deshalb so gut funktioniert, weil die BAG Hohenlohe offen und in der richtigen Art und Weise mit ihren Kunden umgegangen ist. Nur ein weiterer Baustein dazu sei der nachfolgende Tag der offenen Tür. Mitglieder und Kunden der BAG Hohenlohe konnten sich bei einem großen Einweihungsfest am vergangenen Sonntag ein Bild von dem neuen Agrarzentrum Ostalb und dessen Leistungsfähigkeit machen.
Weitsicht und Mut in ihren Entscheidungen attestierte den Verantwortlichen der BAG Hohenlohe der Generalbevollmächtiget des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV) Dr. Ansgar Horsthemke. Die BAG Hohenlohe sei ein positives Beispiel für die Wirtschaftskraft der Region. Stabilität und Aufschwung der Genossenschaft findet in dem Neubau in Ellwangen ihren Ausdruck. Mit ihm werden nicht nur die Lagerkapazitäten erhöht und viele Betriebsabläufe vereinfacht, sondern vor allem auch Akzente für die Kundenattraktivität gesetzt, lobt der BWGV-Vertreter das neu entstandene Agrarzentrum direkt an der Autobahn A7.
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