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Durchwuchskartoffeln

Kartoffeln: Stoppelbearbeitung ist wichtig

In den letzten Jahren sind die „richtigen“ Winter mit langen, tief in den Boden eindringenden Frostphasen eher selten geworden. Das Fehlen dieser Selbstreinigungskraft der Natur bekommen auch die Kartoffelanbauer zu spüren, denn Durchwuchskartoffeln werden auf immer mehr Flächen zu einem Problem.

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Mayer
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Ihr Auftreten bedeutet quasi einen Daueranbau von Kartoffeln, der einen vermehrten Krankheits- und Schädlingsbefall ebenso nach sich zieht wie die steigende Gefahr von Sortenvermischungen beim Anbau von Kartoffeln als Hauptkultur.

Wo kommen Sie her?
An einer Kartoffelstaude entwickeln sich nicht alle Knollen gleich schnell und gleich intensiv. Dies führt je nach Sorte zu einer mehr oder weniger starken Streuung der Sortierung des Erntegutes. Eine witterungsbedingte, zweite Knollenansatzphase im Laufe der Vegetation kann diese Problematik noch verschärfen.

Bei der Kartoffelernte sind Knollenverluste im Bereich des Siebkanals sowie an den Kraut- und Beimengungstrenngeräten in gewissen Grenzen unvermeidbar. So muss zum Beispiel bei der lichten Weite der Siebketten ein Kompromiss zwischen Erdabsiebung und durchfallenden Kartoffeln gefunden werden. Dies setzt in der Praxis mindestens zwei Siebketten mit unterschiedlichem Stababstand voraus, die je nach Bodenbedingungen und Sortierung des Erntegutes zu wechseln sind. Der damit verbundene Zeit- und Arbeitsaufwand wird häufig gescheut, muss aber in Relation zu den Folgekosten einer intensiveren Bekämpfung der Durchwuchskartoffeln gestellt werden.

Wie überleben Sie?
Trotz der hohen Beschädigungs- und Fäulnisempfindlichkeit von  Kartoffeln  kann  ein überraschend großer Teil der Knollen im Boden überdauern. Diese Knollen treiben im nächsten Frühjahr wieder aus und bilden je nach Pflanzenentwicklung ein bis mehrere Tochterknollen, die den Kreislauf fortsetzen. Das Auflaufen der Durchwuchskartoffeln kann sich in Abhängigkeit von der Tiefenlage im Boden über mehrere Wochen hinziehen und somit eine mechanische oder chemische Bekämpfung innerhalb der Folgefrucht erheblich erschweren.

Was ist zu tun?
Die nachhaltige Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln setzt einen integrierten Ansatz innerhalb der gesamten Fruchtfolge voraus. Hier kommt der Stoppelbearbeitung nach Getreide wieder eine wachsende Bedeutung zu, da zum Beispiel durch die neuen Greeningauflagen ein chemischer Pflanzenschutz zwischen der Ernte der Hauptfrucht und der Aussaat der Zwischenfrucht bei einer Anrechnung als ökologische Vorrangfläche nicht gestattet ist.

Ziel der Stoppelbearbeitung muss es sein, möglichst viele Durchwuchsknollen so zu beschädigen, dass sie verfaulen. Dafür ist zunächst die Tiefenlage für die Masse der Knollen im Boden zu erfassen und die Arbeitstiefe der Geräte danach auszurichten. Insbesondere die Knollen der späten Auflaufwellen sitzen sehr tief und sollten durch entsprechende Bodenbearbeitungswerkzeuge, wie Flügelschargrubber oder tiefgreifende Lockerungszinken, möglichst weit nach oben geholt werden. Anschließend sind intensiv in den Boden eingreifende Werkzeuge einzusetzen, die die Knollen mechanisch schädigen und in der Nähe der Bodenoberfläche belassen, wo sie im Zusammenspiel mit wechselnder Feuchtigkeit leichter zersetzt werden.

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