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Calwer Milchgespräche

Gemeinsame Erklärung zur Zukunft der Milchproduktion

Auf Einladung der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Landratsamts Calw trafen sich die in der Milcherzeugung aktiven Organisationen im Kreis Calw in den vergangenen Monaten zu mehreren Gesprächen, um eine gemeinsame Perspektive für die Milchviehhaltung im Kreis zu entwickeln. Bei der letzten Gesprächsrunde wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet.

Hier die Erklärung im Wortlaut:

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Viehzuchtverein Calw/Nagold e. V., Kreisbauernverband Calw e. V., Verein für landwirtschaftliche Fachbildung im Kreis Calw e. V., Beratungsdienst Milchviehhaltung und Futterbau Nordschwarzwald/Gäu e. V., Bund deutscher Milchviehhalter und Milcherzeuger-Genossenschaft Pforzheim eG.

Gemeinsame Erklärung zu den Calwer Milchgesprächen

Im Kreis Calw werden 3400 Milchkühe gehalten und jährlich 21 Millionen Kilogramm Milch erzeugt. Die Milchviehhaltung im Kreis Calw trägt wesentlich zum Erhalt der Kulturlandschaft, der Offenhaltung der Schwarzwaldtäler sowie der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Wertschöpfung in der Region bei. Das Ende der Milchquotenregelung in der EU hat in Verbindung mit weiteren Markteinflüssen (z.B. Russland Embargo) zu erheblichen Marktstörungen und zu massiven Einkommensverlusten bei den Milchviehbetrieben geführt.

Ohne die Stabilisierung der Markt- und Preisverhältnisse kommt es zu einer verstärkten Aufgabe der Milchviehhaltung. Damit verbunden sind massive Einkommens- und Vermögensverluste bei den Betrieben, Verlust von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in der Region sowie eine deutliche Veränderung der Kulturlandschaft. Das vielfältige Angebot von regionalen Lebensmitteln reduziert sich weiter.

Aufgrund der aktuell schwierigen Lage der Milcherzeuger und teilweise unterschiedlicher Vorstellungen über die Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Milchmarktes haben die in der Milcherzeugung aktiven Organisationen im Kreis Calw Gespräche geführt, um eine gemeinsame Perspektive für die Milchviehhaltung im Kreis Calw zu entwickeln und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die erforderlichen Investitionen für die Milchviehhaltung in Ausbildung, Gebäude, Fläche und Tiere sind enorm und auf Nachhaltigkeit angelegt. Alternativen für einmal getroffene betriebliche Entscheidungen sind gerade in agrarstrukturell ungünstigen Regionen wie dem Kreis Calw kaum vorhanden. Daher ist eine Milchviehhaltung im Kreis Calw, die nachhaltig ist und den gesellschaftlichen Anforderungen zum Umwelt- und Tierschutz gerecht wird, nur möglich, wenn die Familien ausreichende Perspektiven haben. Drei Aspekte sind dazu wichtig: Die gesellschaftliche Akzeptanz der Arbeit der Tierhalter. Die Verlässlichkeit der ordnungs-, markt- und förderrechtlichen Regelungen. Die finanzielle Perspektive, um ein angemessenes Familieneinkommen und die Deckung der Investitionen zu gewährleisten.

Über die Ausgestaltung der Regelungen und der Art der Tierhaltung sind wir zu einem Informationsaustausch und Meinungsbildungsprozess offen und wollen diesen Prozess mit der Gesellschaft und der Politik intensivieren. Zur Stabilisierung der Markt-, Preis- und Einkommenssituation sind nach Ende der Milchquotenregelung neue Instrumente zur Regulierung der Angebotsmenge erforderlich, wobei es unterschiedliche Einschätzungen über die Umsetzbarkeit bzw. Wirkung einer länderübergreifenden Mengenregelung und einer Regelung zwischen den Milcherzeugern und den Molkereien gibt. Ziel sind kostendeckende Preise, um die Zukunft der Familienbetriebe im Kreis Calw zu sichern. Eine nachhaltige Milcherzeugung ist für die Region bedeutend, deshalb sind die beteiligten Organisationen bereit, den gemeinsamen Dialog fortzusetzen.

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