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Allgäuland eG

Von Arla zu Hochland

Am 29. Juni hielt die Milchliefergenossenschaft Allgäuland eG ihre jährliche Generalversammlung in Ausnang bei Leutkrich ab. Im Mittelpunkt stand der anvisierte Molkereiwechsel von Arla zu Hochland. Ab 1. Januar 2019 will die Liefergruppe ihre Milch an Hochland verkaufen. Grund genug für die neue Molkerei, sich vorzustellen. Außerdem wurde eine Satzungsänderung beschlossen.
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Stefan Mayer, Betriebsleiter vom Schongauer Werk, stellte die Hochland-Gruppe vor. Im Bild vorne links Robert Fink, Vorstand der Allgäuland eG.
Stefan Mayer, Betriebsleiter vom Schongauer Werk, stellte die Hochland-Gruppe vor. Im Bild vorne links Robert Fink, Vorstand der Allgäuland eG.Borlinghaus
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Die konventionelle Milch der Allgäuland eG soll ab 1. Januar 2019 zu Hochland ins Schongauer Werk geliefert werden. Die Heumilch geht schon ab Oktober 2017 an die Bauhofer Käserei (3 Mio. kg) nach Kofeld sowie weitere rund 700.000 kg an die Minikäserei Missen. In der Allgäuland eG sind 150 Milchbauern organisiert mit insgesamt 40 Mio. kg Milch. Rund zwei Drittel der Betriebe sitzt in Baden-Württemberg, der Rest in Bayern.

Kündigungen und Verhandlungen
„Wir, das Gremium von der Allgäuland eG, haben die Kündigung von Arla ernst genommen und uns der Herausforderung gestellt. Ich denke, das Resultat kann sich sehen lassen“, meinte der Vorsitzende Robert Fink auf der Generalversammlung. Arla-Foods hatte allen fünf Liefergruppen, darunter auch der Allgäuland eG, am 22. Dezember 2016 gekündigt. Wie Arla unlängst in einer Pressemitteilung mitteilte, wurden diese Kündigungen lediglich aus formaljuristischen Gründen ausgesprochen. Mittlerweile hat man sich wieder einvernehmlich auf eine Fortführung der bestehenden Milchlieferverträge geeinigt, heißt es bei Arla. Die Allgäuland eG habe sich jedoch jetzt ihrerseits entschieden, die Kündigung auszusprechen und einen Molkereiwechsel vorzunehmen.

Der Milchpreis war gut
Fink bedankte sich ausdrücklich bei Arla für die gute Zusammenarbeit. „Arla hat uns in einer schwierigen Zeit geholfen. Der Milchpreis war gut und es herrschte stets eine gegenseitige Wertschätzung“, lobte Fink. Die vergangenen sechs Monate seien für das Gremium hart gewesen, es gab viele Besprechungstermine und die Verantwortung für die Entscheidungen sei hoch. „Gleichwohl war die Stimmung innerhalb aller Beteiligten positiv“, so Fink.

Hochland stellt Käse her
Betriebsleiter Stefan Mayer, der die neue Molkerei vorstellte, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der eG ab 2019. Mayer ist seit 34 Jahren bei Hochland, wie er sagte. Er verantworte den Standort in Schongau. Stammsitz der Hochland-Gruppe ist in Heimenkirch. Die Hochland-Gruppe verarbeitet und verkauft ausschließlich Käse und gilt in der Branche gemeinhin als Top-Adresse – Auszeichnung als „Bayerns Beste Arbeitgeber 2017“. Gegründet 1927 feiert Hochland heuer sein 90-jähriges Bestehen. Bei den verschiedenen Firmen unter dem Dach der Hochland-Gruppe handelt es sich eine geschlossene Aktiengesellschaft nach europäischem Recht (SE), also nicht börsennotiert, in der drei Gründerfamilien ihre Anteile halten. Mittlerweile befindet sich das Unternehmen in der vierten Generation. Peter Stahl, Vorstandsvorsitzender von Hochland SE, ist seit 2015 auch Vorsitzender des Milchindustrieverbandes (MIV).

International aufgestellt
„Wir sind führender Käsehersteller und –vermarkter in Europa“, sagte Mayer. Der Umsatz der Gruppe lag 2016 bei rund 1,2 Mrd. Euro mit einem starken Wachstum vor allem in Osteuropa und Russland. „In Polen, Rumänien und Russland sind wir heute Marktführer bei Schmelzkäse und bei Frischkäse“, so Mayer. Erstmals wurden 2016 über 300.000 Tonnen Käse abgesetzt. Große Abnehmer sind unter anderen Aldi oder McDonalds. Produziert wird in sieben Ländern (Vertrieb in 30 Ländern) mit insgesamt 4400 Mitarbeitern. In Europa gibt es zwölf Standorte sowie Standorte in Russland, in den USA und auch in Australien. 44 Prozent des Umsatzes wird in Deutschland erwirtschaftet, 33 Prozent in anderen EU-Ländern und 22 Prozent in Drittländern. Groß geworden ist Hochland mit erfolgreichen Marken, wie „Hochland“, „Almette“, „Patros“, „Valbrie“ oder „Grünländer“. Für den „Gervais“ (Danone) habe man die Markenrechte in Deutschland erworben. Im Übrigen sei man gezwungen, ständig neue Produkte zu entwickeln und da zahle man hin und wieder auch mal richtig Lehrgeld, wenn Produkte nicht so laufen, wie man sich das vorstelle, erläuterte Mayer. In den jeweiligen Werken vor Ort versuche Hochland stets regionale und traditionelle Käsesorten herzustellen, um so der Nachfrage auf den lokalen Märkten am besten gerecht zu werden.


 

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