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Leguminosen

Sojaanbau in Deutschland rechnet sich

Der Deutsche Sojaförderring appelliert an Landwirte, sich durch das von der EU beschlossene Herbizidverbot auf Ökologischen Vorrangflächen nicht vom Sojaanbau abhalten zu lassen.

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Der Sojaanbau wird ohne Herbizide schwierig werden.
Der Sojaanbau wird ohne Herbizide schwierig werden.pixabay.com
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Ein großer Teil der Sojabohnen in Deutschland wird auf Ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) angebaut. Nach den Beschlüssen des EU-Parlaments dürfen ab 2018 auf den ÖVF keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden.

Diese Änderung der Vorschriften nur drei Jahre nach ihrer Einführung und mitten in der laufenden Förderperiode hat zu großer Verärgerung in der Landwirtschaft geführt. Aus Sicht des Deutschen Sojaförderrings ist diese Entscheidung wenig durchdacht, da Vertrauen in die Kontinuität und Berechenbarkeit der EU-Agrarpolitik verloren gegangen ist. Auch Unverträglichkeiten der neuen Regelung mit laufenden Agrarumweltprogrammen der Bundesländer sind absehbar.

Noch gravierender aber ist, dass das zarte Pflänzchen „Sojaanbau und Sojaverarbeitung in Deutschland“ Schaden nehmen könnte, denn konventioneller Sojaanbau ohne Herbizide ist nicht wirtschaftlich.

Der Anbau 2017

Im Jahr 2017 hat der Sojaanbau in Deutschland mit über 19.000 ha einen historischen Höchststand erreicht. Nachdem in den meisten Anbaugebieten die Wasserversorgung während der Kornfüllung im August ausreichend bis sehr gut war und auch die Wärmesummen in Süddeutschland über dem langjährigen Mittel liegen, präsentieren sich die meisten Sojabestände auf den Äckern recht üppig. Damit erscheint erstmals eine Erntemenge im Bereich von 50.000 t im Bereich des Möglichen. Anfang September konnten am Oberrhein bereits die ersten Versuche mit frühreifen 000-Sorten gedroschen werden. Die Ernte der Praxisbestände beginnt in diesen Tagen.

Auch bei der Verarbeitung heimischer Sojabohnen hat sich in den letzten Jahren viel bewegt. Der Bedarf für regional erzeugte Sojabohnen steigt und lokale Erfasser haben sich auf die Übernahme von Sojabohnen eingestellt. Milch, Eier und Fleisch werden zunehmend „Ohne Gentechnik“ erzeugt. Hinzu kommt die wachsende Nachfrage von Geflügelhöfen, die für ihre regional vermarkteten Eier auch regional erzeugtes Futter suchen.

Nicht abhalten lassen

Nach dem Vorbild vieler kleiner Futtermittelerzeuger hat nun auch der Branchenriese ADM seine Ölmühlen Straubing und Spyck auf die Verarbeitung von GVO-freien Sojabohnen aus Europa umgestellt. Damit sind jetzt nicht nur vollfette oder teilentölte Sojabohnen sondern auch GVO-freie Soja-Extraktionsschrote erhältlich.

Der Deutsche Sojaförderring e.V. appelliert daher an die Landwirte, sich durch das von der EU beschlossene Herbizidverbot auf Ökologischen Vorrangflächen nicht vom Sojaanbau abhalten zu lassen. Der Sojaförderring fordert außerdem die Erfasser und Verarbeiter auf, für heimische, gentechnikfreie und nachhaltig produzierte Sojabohnen weiterhin angemessene Preise zu zahlen und den Mehrwert der daraus erzeugten Produkte gegenüber dem Endverbraucher zu kommunizieren. Lassen Sie uns gemeinsam das bisher Erreichte weiter entwickeln!

Die Vorteile des Sojaanbaus in Deutschland auf einen Blick

  • gentechnikfrei
  • keine Abholzung von Regenwald
  • verringert die Importabhängigkeit
  • nachhaltige Produktion unter strengen deutschen Umweltauflagen
  • bereichert die Fruchtfolgen, belebt den Boden
  • bindet als Leguminose Stickstoff aus der Luft und spart Dünger ein
  • wertvollste Körnerleguminose mit hohem Anteil an essentiellen Aminosäuren für die Ernährung von Mensch und Tier
  • Anbau in vielen Regionen Deutschlands rentabel
  • innerbetriebliche Verwertung in der Milchviehfütterung oder Verkauf als Marktfrucht möglich
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