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Tipps vom Pflanzenbau-Profi

Der Zeitpunkt ist entscheidend

In der anstehenden Vegetationsperiode sind viele Details zu beachten, um Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen optimal zu nutzen. Themen wie Wasserhärte, pH-Wert, Luftfeuchtigkeit oder das richtige Herbizidmanagement bei Hirse im Mais können über Wirkung oder Misserfolg entscheiden. Auch mechanische Maßnahmen wie das Hacken in Soja gewinnen zunehmend an Bedeutung und erfordern gute Planung.

von Dr. Jochen Brust, PLANTeco erschienen am 05.05.2025
Wer Soja erfolgreich hacken will, sollte einige Dinge beachten. © Jochen Brust
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Der Erfolg des Hackens bei Sojabohnen hängt entscheidend vom richtigen Zeitpunkt der Durchführung ab. Dabei spielen das Entwicklungsstadium der Sojabohne, das Unkrautwachstum sowie Boden- und Wetterverhältnisse eine zentrale Rolle. Beim Auflaufen, wenn Sojabohnen besonders empfindlich sind, darf nur mit deutlichem Reihenabstand und Holzschutzscheiben gehackt werden, um die jungen Pflanzen zu schützen. Eine frühe Bearbeitung mit Scharhacke und Flachhäuflern ist möglich, sobald die Säreihen sichtbar werden. Der erste Hackdurchgang erfolgt in der Regel, sobald die Keimblätter entfaltet sind. Weitere Hackdurchgänge im Abstand von ein bis zwei Wochen bis zum Reihenschluss sind je nach Unkrautdruck notwendig.

Hirseregulierung in Mais

Herrscht an Ihrem Standort ein hoher Druck durch Schadhirsen, ist die Herbizidstrategie entsprechend anzupassen. Hirsen keimen in Wellen und haben ein sehr breites Zeitfenster, in dem sie auflaufen. Daher ist eine Kombination aus bodenwirksamen und blattaktiven Wirkstoffen erforderlich. Blattaktive Herbizide wie Laudis oder der Wirkstoff Nicosulfuron regulieren bereits aufgelaufene Schadhirsen. Bodenaktive Wirkstoffe wie Thiencarbazone-Methyl, enthalten in MaisTer Power oder Zingis, sowie Pethoxamid (unter anderem in Successor 600), wirken über den Boden und verhindern das weitere Auflaufen der Hirsen. Weiterhin verfügt insbesondere Dimethenamid-P (zum Beispiel in Spectrum) über eine langanhaltende Bodenwirkung und zeigt auch unter trockenen Bedingungen eine zuverlässige Wirkung gegen alle relevanten Hirsearten.

Hartes Wasser

Hartes Wasser enthält hohe Konzentrationen an positiv geladenen Calcium- und Magnesium-Ionen, die im Spritzwasser mit negativ geladenen Wirkstoffen bestimmter Pflanzenschutzmittel reagieren, wodurch diese gebunden und inaktiviert werden können. Dies führt nicht nur zu Ausflockungen, sondern auch zu stark verringerten Wirkstoffaufnahmen. Ab einer Wasserhärte von circa 12 °dH wird zudem die Stabilität der Formulierungen beeinträchtigt. Empfindlich gegenüber hartem Wasser sind vor allem Wirkstoffe wie Clopyralid, Quinmerac, Glyphosat, viele Sulfonylharnstoffe (unter anderem Rimsulfuron), DIMs (zum Beispiel Focus Ultra oder Select 240 EC) und Phenoxy-Herbizide (unter anderem 2,4-D). Auch ein zu hoher pH-Wert der Spritzbrühe kann problematisch sein. So werden durch alkalische Hydrolyse viele Insektizide aber auch Herbizide wie Phenmedipham rasch abgebaut. Vor allem flüssige Bordünger sind problematisch, da sie den pH-Wert der Spritzbrühe deutlich anheben und die Halbwertszeit mancher Wirkstoffe auf wenige Minuten verringern können.

Blattdüngung und Luftfeuchte

Bei der Blattdüngung sollte eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 % herrschen. Damit Pflanze Nährstoffe durch die Kutikula aufnehmen können, müssen diese in Wasser gelöst sein, denn nur so können Düngesalze über sogenannte Wasserbrücken in das Blattinnere gelangen. Mit der Zeit verdampfen jedoch die Wassermoleküle von der Blattoberfläche, wodurch sich die Salze immer stärker konzentrieren. Sobald sie kristallisieren und eine feste Form annehmen, ist eine Nährstoffaufnahme nicht mehr möglich. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Nährstoffaufnahme, da die gelösten Stoffe länger auf der Blattoberfläche verfügbar bleiben. Eingetrocknete Nährstoffe können zum Beispiel durch nächtlichen Tau wieder gelöst werden, sodass die Aufnahme fortgesetzt werden kann.

Schadhirsen wie die Hühnerhirse sind vielerorts bereits zu einem ernsten Problem im Maisanbau geworden.
Schadhirsen wie die Hühnerhirse sind vielerorts bereits zu einem ernsten Problem im Maisanbau geworden. © Jochen Brust
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