Saugen und Infizieren
Blattläuse schädigen die Erbsen nicht nur durch ihr Saugen, sondern auch durch die Übertragung von Viren. Ein früher Befall der jungen, anfälligen Pflanzen kann zu großen Schäden führen. Deshalb sollten die Bestände regelmäßig auf Blattläuse kontrolliert werden. Eine rechtzeitige Blattlausbekämpfung kann die Ausbreitung der Viren im Bestand reduzieren.
von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 26.05.2025Bei Erbsenwicklern liegt die Bekämpfungsschwelle bei 10 Faltern pro Falle und Tag. Lohnend sind Bekämpfungsmaßnahmen gegen diesen Schädling erfahrungsgemäß nur in Saatgutvermehrungsbeständen und auf Standorten, die näher als 3 Kilometer zu Schlägen liegen, die im Vorjahr stark befallen waren. Wenn ein stärkerer Flug beobachtet wird, sind Behandlungen zur Eiablage (ein bis zwei Wochen nach Flugbeginn) sinnvoll. In Futtererbsen zugelassene Mittel sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ in Tabelle 28 auf den Seiten 68 und 69 zusammengestellt. Zum Schutz von Wildbienen sollen die Anwendungen in den Abendstunden erfolgen (NN410). Wenn bei der Bekämpfung von Blattläusen oder des Erbsenwicklers Tankmischungen von synthetischen Pyrethroiden mit Folicur zur Anwendung kommen, ist die Änderung bei der Bienengefährdung (B4 zu B2) zu beachten.
Notfallzulasung für Coragen
Zusätzlich hat Coragen (Wirkstoff: Chlorantraniliprole) vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eine Notfallzulassung gegen Erbsenwickler vom 19. Mai 2025 bis 15. September 2025 erhalten. Damit kann Coragen in Futtererbse von BBCH 39 (9 und mehr sichtbar gestreckte Internodien) bis BBCH 75 (50 Prozent der Hülsen haben art-/sortentypische Länge erreicht; Korninhalt verfestigt, noch Saftaustritt beim Zerdrücken) nach Erreichen von Schwellenwerten oder nach Warndienstaufruf mit einem Aufwand von 0,125 Liter pro Hektar in 200 bis 600 Liter Wasser pro Hektar einmalig gespritzt werden. Coragen wirkt gegen die Larven, sodass nicht sofort zum Flug der Erbsenwickler behandelt werden muss, sondern noch einige Tage Zeit ist. Die Wartezeit beträgt 14 Tage. Anwendungsbestimmungen zum Schutz des Anwenders, der Gewässer und des Naturhaushalts sind zu beachten.
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