Länder starten umfassende Vorsorgemaßnahmen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich in den letzten Wochen und Monaten in Osteuropa weiter ausgebreitet. Neben den zahlreichen Fällen bei Wildschweinen sind auch immer wieder Ausbrüche in Hausschweinebeständen zu verzeichnen.
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Tschechien: Notschlachtungen bei Hobbyhaltungen
In Tschechien scheint man die ASP durch verschiedene Maßnahmen bisher auf ein Gebiet von 60 Quadratkilometern beschränkt zu haben. Dennoch hat die staatliche Veterinärbehörde in dieser Woche ihre Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der ASP erneut verschärft. So müssen beispielsweise alle Hobbyhalter in der Hochrisikozone ihre Schweine bis zum 1.12.17 notschlachten.
Agrarministerkonferenz: Umfassende Maßnahmen zur Vorsorge beschlossen
Aber auch in Deutschland haben verschiedene Bundesländer die zunehmende Bedrohung durch die ASP erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Bei der Agrarministerkonferenz Ende September in Lüneburg hatten die Agrarminister von Bund und Ländern u.a. über die Problematik der Afrikanischen Schweinepest diskutiert. Dabei hat man sich auf gemeinsame Übungen von Bund und Ländern verständigt, um auf einen möglichen Ausbruch der ASP vorbereitet zu sein. Auch eine Reihe von weiteren Präventionsmaßnahmen wurde beschlossen.
NRW: Finanzielle Unterstützung bei Trichinenuntersuchung
Bereits im August hatte das Landwirtschaftsministerium in NRW Maßnahmen zur Reduzierung des Wildschweinbestandes bekanntgegeben. So übernimmt das Ministerium in NRW im Rahmen eines Pilotprojekts einen Großteil der Kosten für die Trichinenschau bei Frischlingen. Dieses Projekt soll in der Jägerschaft den Anreiz erhöhen, den Bestand an Schwarzwild in NRW zu verringern. Für die Trichinenuntersuchung bei den Kommunen anfallende Gebühren werden mit maximal zehn Euro gestützt.
Mecklenburg Vorpommern: Wildschweinpopulation reduzieren
Vor kurzem hat nun der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, angekündigt, mit einem Maßnahmenkatalog und zusätzlichen Finanzmitteln die Wildschweinpopulation im Land einzudämmen und so der Gefahr einer ASP-Einschleppung vorzubeugen. So soll mit einem vom Landtag gebilligten Fonds mit einem Volumen von über zwei Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren insbesondere die Jagdstrecke deutlich erhöht werden.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums erhalten Jäger ab dem 1. Dezember für das Erlegen von Frischlingen mit einem Gewicht bis 25 Kilogramm und für den Abschuss von älteren Bachen, deren Frischlinge keiner Führung mehr bedürfen, 25 Euro Aufwandsentschädigung je Tier. Außerdem wurde das Drückjagdverbot für den Zeitram vom 11.1. bis 31.7. für die kommenden drei Jahre ausgesetzt, um eine wirksame Bestandsreduzierung beim Schwarzwild zu erreichen.
Hessen: Verstärkte Bejagung
Ende Oktober haben der Hessische Bauernverband und der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer in Hessen eine Entschließung "Schwarzwildbestände reduzieren, Schweinepest verhindern!" verabschiedet. Darin wird die verstärkte ganzjährige Bejagung von Frischlingen, die Organisation von revierübergreifenden Gesellschaftsjagden und die Erweiterung der Möglichkeiten zur Bejagung beispielsweise mit Zielscheinwerfern oder Nachtzielgeräten vereinbart.
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