Sachsen plant weitere Schutzzäune
Die Zahl der amtlich bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland ist in den vergangenen Tagen auf inzwischen 747 gestiegen. In Sachsen ist davon besonders ein Naturschutzgebiet betroffen, das nur schwer zugänglich ist. Um die Wanderung der Wildschweine in ASP-freie Gebiete zu unterbinden, plant das zuständige Ministerium nun weitere Schutzzäune.
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In Brandenburg bisher 692 ASP-Fälle
Laut Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) ist in Brandenburg bei mittlerweile 692 Wildschweinen die ASP festgestellt worden. Vor allem in den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald sind weitere Fälle bei Wildschweinen dazugekommen.
Zahl der ASP-Fälle in Sachsen steigt auf 55
Wie das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt aktuell mitteilt, habe das Infektionsgeschehen in Sachsen bislang auf das als Restriktionszone festgelegte gefährdete Gebiet im Landkreis Görlitz begrenzt werden können. Dort werden momentan verstärkt verendete mit der ASP infizierte Wildschweine gefunden. Aktuell sind es 55 ASP-positive Fälle. Festgestellt worden sind 52 ASP-Fälle bei bislang 113 Fallwildfunden und ein positiver ASP-Fall bei 13 Unfalltieren, wobei noch Befunde erwartet werden. Darüber hinaus gibt es 29 sogenannte Entnahmen, also tierseuchenrechtlich begründete Tötungen von Wildschweinen. Dabei sind zwei ASP-Fälle festgestellt worden.
Um eine Ausbreitung zu verhindern und die Tierseuche bekämpfen zu können, hat der Freistaat Sachsen um das gefährdete Gebiet derweil rund 125 Kilometer festen Zaun installiert, davon 60 Kilometer an der deutsch-polnischen Grenze zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg im Norden und der Autobahn A4 bei Görlitz im Süden. Die Errichtung von Zäunen werde laut dem zuständigen Sozialministerium in Sachsen so lange fortgesetzt, bis das Seuchengeschehen fest eingezäunt sei. Aktuell erfolgten Bauarbeiten entlang der Güterbahnstecke Niesky–Horka. Der Zaun ist mit einer Höhe von zirka einem Meter so konzipiert, dass er für andere Tiere, wie Rehe und Hirsche, passierbar bleibt. Dieser Wildschweinabwehrzaun ergänzt an der Grenze zu Polen die bereits bestehende mobile Elektrobarriere. Die Zäunung soll erreichen, dass die Wildschweine in ihren Habitaten bleiben und eine Wanderung in ASP-freie Gebiete unterbunden beziehungsweise erschwert werde. Geplant ist, die bestehende mobile Schwarzwildbarriere auch südlich der Bundesautobahn A4 durch weitere 72 Kilometer festen Zaun zu verstärken.
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